Wieder mal eine Frage zur Wasserenthärtung

Ich kann dir nur zum Brittafilter sagen, dass ich kein Fan bin, da diese immer schwächer mit der Dauer das Wasser enthärten und ich so immer etwas genervt war. Welche Härte konkret die "Beste" ist und welche Salze in welchem Anteil im Wasser sind, ist glaube ich hauptsächlich vom Geschmack und den verwendeten Bohnen abhängig. Du kannst ja mal nach Kaffeesalzmischungen Googlen. Es gibt mittlerweile Hersteller die extra Salzpackungen zum Mischen mit destilliertem Wasser anbieten. Dann hättest du wenigstens schonmal einen konkreten Anhaltspunkt.

 

Warum stellst du die Enthärtungsanlage nicht einfach anders ein. Eine Grünbeck Entsalzungsanlage soll nach dem Verschneiden von Rohwasser mit weichem Wasser zwischen 3-6 dh liegen.

 

Eine Anmerkung noch. Bitte den Natriumgehalt beachten. Der erhöht sich durch eine Enthärtungsanlage und muss beachtet werden. Kann sein, dass du nicht mehr runtergehen darfst.

 

Jedes Grad Dh weniger bedeutet 8,2mg mehr Natrium im wasser. In Deutschland gelten 200mg/l als Grenzwert. Also kannst du noch runter wenn die rohwasserharte 13dh und der Natriumgehalt 20mg/l ist. Außer du lebst in Österreich. Da darf das Wasser nicht unter 8dh.

 

Wenn du eine salzbasierte Enthärtungsanlage hast, dann wird dort im Grunde Ca/Mg gegen Na ausgetauscht, was die GH senkt. Die Alkalinität (Karbonathärte) bleibt unverändert, allerdings können nicht mehr so viele Carbonate als Kalk ausfallen (und Gips gibt's dann auch noch). Wie viele das sind, hängt davon ab, wie hoch die Karbonathärte (KH, nicht die GH) vorher war. Weißt Du die?

Ich nehme an, Du meinst die typischen Tischfilter: Selbst benutzt habe ich die bisher nicht, ob das eine günstige Lösung ist bezweifle ich auch, da man vermutlich nie wirklich weiß, welche Härte man am Ende hat bzw. diese wohl zum Ende der Filterkartusche hin zunehmen wird.
Soweit ich herausgefunden habe, verwendet Brita für die Tischfilter schwach saure Kationentauscher, die z.B. Ca+/Mg+/Na+ gegen H+ tauschen, wodurch letztlich die Karbonathärte zu Kohlensäure wird. Meine Vermutung wäre: Nachschalten bringt nichts, da kannst Du auch gleich das Rohwasser nehmen (schaden wird es aber auch nicht, und ja, es wird enthärten).

Disclaimer: Ich bin kein Experte für Enthärtung oder Chemiker, kenne mich aber wegen eines einschlägigen Hobbies etwas mit Wasserchemie aus (allerdings mit Zielrichtung Aquaristik, da verwendet man keine Brita Tischfilter )

 

Wenn das zu Kohlensäure wird, dann sinkt zuerst der pH Wert und danach wird es wahrscheinlich zum Großteil ausgasen. Dadurch würde dann auch die Carbonathärte sinken

 

Ja.

@Herzowilli lies bzw. hör mal hier rein: KaffeePod Podcast (inkl. Quellensammlung in den Show Notes). Ich bin beim Thema Wasser leider noch nicht flüssig genug (haha), das jetzt mit eigenen Worten richtig wieder zu geben

 

Ich hänge mich hier mal mit rein.

Hier sind die Werte, die unser Wasserwerk bekannt gibt:



Was sagen mir diese Werte, insbesondere für die Verwendbarkeit des Wassers in der Espressomaschine?

 

Ich gehe anders ran. Für den Geschmack sind viele Mineralien, zumeist die wasserlöslichen, zuständig. Also schaut man bei den Daten nicht alle einzeln an, sondern zusammen im Wert über die elektrische Leitfähigkeit. Je höher der Wert, desto salziger.
Ideal sollen 234 Mikrosiemens sein. Das sind 150 ppm.

Eine Flasche Volvic hat nach meinen Messungen 222 bis 235 Mikrosiemens, Lidl Saskia 340 (geht noch) und Gerolsteiner 930 (ungeeignet für Kaffee oder Tee).

 

Ich habe gestern ein ganz gutes PDF von Brita gefunden, in der auch über Wasser in Verbindung mit Kaffee gesprochen wird. Vielleicht hilft das auch weiter. Hier der Link
https://www.brita.de/dam/jcr:2235d3...ofessional-brochure-basics-on-water-de-DE.pdf

 

Ja, das denke ich im Grunde auch. Wobei das Ausgasen beim einfachen rumstehen vermutlich so lange dauern dauern wird, dass es nicht merkbar ist. Spätestens beim Erhitzen sollte es aber rausgehen.

 

Das PDF hatte ich auch gefunden. Allerdings bezieht sich das auf die Brita Professional Filter; mir ist unklar inwieweit das auf die Tischfilter übertragbar ist.

 

Es geht bei den meisten dieser Threads aber nicht in erster Linie um den Geschmack, sondern um die Frage, ob das Wasser zu hart ist, Kalk (vor allem) ausfällt, und ob in Folge Schäden auftreten könnten bzw. wie oft entkalkt werden müsste. Letzteres ist ja bei den Boilermaschinen typischerweise nicht einfach mit einer Durchlaufentkalkung getan.

Interessant ist dann der Gehalt an Mg/Ca bzw. eben die Carbonate (GH & KH). Bei normalem Leitungswasser kann man übrigens den Leitwert näherungsweise in die GH umrechnen mit GH = LW / 35 (da gibt es auch leicht abweichende Formeln mit Division durch 30 oder 33). Die 234 µS/cm von oben entsprechen dann in etwa einer GH von 7°dH.

Das stimmt aber nach dem Ionentauscher schon nicht mehr, da die Härtebildner Mg/Ca z.B. durch Na ersetzt wurden. Die Leitfähigkeit bleibt gleich, die Härte ist gesunken.