Wieso sind viele Maschinen derart fehlkonstruiert?

Saubere Industriequalität zu einem angemessenen Preis!

 

Ja. Erst einer war defekt.

 

Ich glaube hier wird in der Diskussion auch viel Qualität mit Haptik vermischt. Ersteres ist doch per definitionem “nur” Gebrauchstauglichkeit, oder? Da würde ich Blechdicke bei einer Espressomaschine nur im allerweitesten Sinne drunter zählen. Gleichwohl gebe ich auch gerne Geld für subjektiv gute Haptik, z. B. in Form teurer Holzgriffe etc., aus.

 

Wenn aus deinem

ein

wird, bin ich froh, dass ich so explizit nachgefragt habe

Anders formuliert: dann stimmt ja dennoch das Preis-/Leistungsverhältnis?

Was mich noch interessiert: du nutzt selbst noch eine Elizabeth, schriebst du.
Hast du die erst nach dem Kauf die dir fehlende Qualität entdeckt oder hast du das eben wegen des Preis-/Leistungsverhältnisses von vornherein in Kauf genommen?

 

Die Maschine ist ziemlich genau so wie ich sie mir vorgestellt hatte. Das war ja quasi der günstigste Dualboiler den es zu kaufen gab. Bei einer Maschine ab 2000€ wäre ich eher enttäuscht gewesen, den von der Funktionalität kommt ja eher weniger dazu. Sondern eben Qualität und Haptik. Zumindest wenn man von Profiling mal absieht.

 

Ja, so kommt es mir mittlerweile auch vor, speziell was Lelit angeht.

 

Es bleibt nun mal jedem selbst überlassen, wie er seinen Qualitätsbegriff definiert. Einiges mag auch deckungsgleich sein, aber in Summe haben wir Begriffe wie Qualität, Wertigkeit, Haptik, Haltbarkeit, Robustheit, Wartungsfreundlichkeit etc., und da kann man sich seine Definitionen zusammenpuzzeln: was auf der Liste ist Teil von etwas anderem, was kann für sich alleine stehen...da hat nicht einer Recht und der andere Unrecht, deshalb ist es sinnlos, sich da sprachlich zu zermürben.
In Wahrheit zeigt das ja wunderbar, welchen Nerv der TE getroffen hat mit seinem "ausgewählt provokativem Bonmot"- und zwar nicht etwa "wie kann man Maschine xy überhaupt verkaufen, mit diesen Himmelschreienden Konstruktionsfehlern"
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Der getroffene Nerv ist (einmal mehr), das es sehr wenige Dinge gibt, die man als Konsens oder einheitlich definiert ansehen kann. Spannenderweise wird dem Forum zwar gern vorgeworfen "alle" sagen dies oder jenes, aber im Detail kann man sich dann nichtmal auf die Auslegung des verwendeten Vokabulars einigen

 

Da du mich als "Aufhänger" für deinen Post zitiert hast, will ich mal antworten

Wenn jeder seinen Qualitätsanspruch selber definiert, was absolut nachvollziehbar und menschlich ist, wird es aber fast unmöglich über "Qualität" zu sprechen...

Ein Beispiel: jemand hat als Qualitätsanspruch einen Audi A8 oder einen Mercedes S-Klasse.
Dann wird der sich wahrscheinlch niemals einen Dacia Duster kaufen.
Noch nicht einmal einen Skoda Octavia oder einen VW Golf.
Weil das seinen Ansprüchen nicht genügt.
(den pekunären Faktor lasse ich jetzt erstmal weg )

Der Skoda Octavia Käufer kann (und wird...) aber durchaus absolut zufrieden sein mit seiner Wahl.
Und ebenso der Dacia Käufer.
(ich setze voraus sie haben sich das Auto vorher angesehen und sind Probe gefahren...)

Und mir ging und geht es auch nicht darum:

Mir ist nur aufgefallen, dass insbesondere bei Lelit immer wieder die Haptik und die "Blechstärke" auf den Tisch kommt und das das durchaus dann mit "minderwertig" in Einklang gebracht wird bzw. die gesamte Maschine als "qualitativ schlecht" bezeichnet wird.
Das kann dann in so etwas ausufern:



Höhepunkt diese "Vergleichs" ist dann, wo er sich in der Front der Maschinen spiegelt (ca. bei 3:50)

Außerdem vergleicht er da zwei Maschinen, die zu dem Zeitpunkt etwa 1900 € (Bianca V2) und 2600 € (Pro 700 plus Flow Control) gekostet haben als "preislich ähnlich".
Nun ja, für mich sind 36 % Mehrkosten NICHT preislich ähnlich.

Für mich persönlich macht es viel mehr Sinn darüber zu sprechen ob das ("gefühlte") Preis-Leistungs-Verhältnis gut ist.
Natürlich erwarte ich von einer Maschine für 3000 € auch mehr als von einer für 1000 €.
Für mich ist zum Beispiel meine jetzige Oscar II eine Maschine mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die ich guten Gewissens als Start in das Siebträgerleben empfehlen kann, wenn jemand viel Milchgetränke trinkt.
Punkt.

Das ich als nächste Maschine einen Dualboiler mit PID haben möchte liegt an meinen gestiegenen Ansprüchen und nicht daran, dass die Oscar eine schlechte Maschine ist.

Wo ich halt wirklich verwirrt bin ist, wenn jemand erstmal Lelit als "qualitativ eher schlecht" bezeichnet, sich aber dennoch eine Maschine von Lelit kauft, weil sie "für den Preis gut sind".
Da wird es für mich arg unstimmig und da kann ich nicht mehr mitgehen.

Und dann frage ich nach und äußere meine Meinung.

Ich persönlich würde mir weder eine Espressomaschine noch ein Auto kaufen, dessen Qualität ich als "eher schlecht" bezeichne.
Daher kaufe ich mir auch keinen Dacia

Ich hoffe, ich konnte meine Gedankengänge halbwegs klar machen und bedanke mich fürs Lesen und eure Geduld

 

Das ufert aus, weil: youtube + kommerzielles Interesse

 

Der Fred ist so sinnlos wie ein Kropf.

Wir sind ALLE Indivieduen, resultierend aus den eigenen Erfahrungen/Alter/Ansprüchen usw...

Somit hat jeder andere Bedürfnisse.

Vor ein paar Jahren war E61 2 Kreiser (ohne SchnickSchnack) noch die absolute Oberliga und mache mögen es kaum glauben, die machen heute noch besten Espresso.

Hier kommt es mir so vor als wollen momentan einige den Komfort eine KVA mit der Qualität in der Tasse eines E61er z. B.

Auch nützt einem die beste Maschine nichts, wenn man sich damit nicht auseinandersetzen will und ausführlich Motivation hat sich damit zu beschäftigen.

Oft geht der Irrglaube um sich mit einer Teuren und allumfassenden Maschine auch automatisch die Kompetenz zu erkaufen, diese sofort wie ein Profi bedienen zu können, dem ist leider nicht so. Sieht man hier auch häufig an der Verkaufsangeboten fast kompletter neuer Sets. Ausschlaggebend für die Qualität der Arbeit bzw. des Kaffees ist letzten Endes immer noch der Anwender.

Auch ich unterlag schon öfters dem Irrglauben (meist verunsichert durch diverse I-Net Communitys usw), das Gerät mit den meisten Eigenschaften wäre das Beste für mich und meine Bedürnisse, da man damit für Alle Fälle gewappnet wäre. In der Praxis stellt sich dann meist raus, dass man einen Teil der Möglichkeiten gar nie nützt und sich hätte sparen können und evtl. auf andere Dinge mehr wert hätte legen sollen. Aber so ist nun mal das Leben und man hofft einfach nur diese Erfahrungen in der Zukunft besser einzuschätzen (gelingt aber leider nicht immer).

Die Eierlegendewollmilchsau wird es es nie geben und es wäre wahrscheinlich auch langweilig.

Jeder wie er möchte und kann und damit glücklich ist, dadurch ensteht eben auch Vielfalt und da ist doch viel spannender als eine einzige, alle zufrieden stellende Maschine.

in diesem Sinne, ich mach mir jetzt noch einen Espresso und genieße den Tag.

 

Genau.
Deswegen rede ich lieber über Spezifikationen

 

In der Dia habe ich gelernt, bevor man über etwas streitet, muss man erst einmal klären ob man das gleiche meint. Deshalb auch mein ursprünglicher Aufteilungsversuch. Aber selbst der Wikipedi Artikel über Qualität zeigt zig Varianten, so dass es vermutlich hier schon keinen Konsens finden lässt.

Ich hoffe es ist mittlerweile stimmiger geworden. Bis auf die Sage fällt mir spontan kein Dualboiler ein, bei dem ich von schlechterer Qualität ausgehe, als von Lelit. "Preis/Leistung" ist eben etwas anderes als "Leistung", und ähnliches gibt es auch für Qualität.

 

Nein, es ist für mich nicht stimmiger geworden, denn...

Aber wie gesagt, dass ist ja nur meine Philosophie / Herangehensweise.
Ich möchte einfach nicht für etwas Geld ausgeben, dass ich qualitativ als schlecht empfinde.
Da kann der Preis noch so gut sein, mein Gefühl dabei bliebe beschi......

 

Also im ingenieurwissenschaftlichen Qualitätsmanagement haben wir gelernt, dass "Qualität" nach Norm erstmal nur "Die Übereinstimmung von Eigenschaften mit bestehenden Anforderungen" ist. Und damit kann man diese Diskussion eigentlich auch ohne 13 Seiten Wortgefecht beenden, denn "bestehende Anforderungen" sind eben bei jedem unterschiedlich

Die einzige Anforderung, die wohl jeder Käufer einer Espressomaschine hat, ist, dass sie Espresso zubereiten kann. Und schon da spalten sich die Geister ja gewaltig, was überhaupt ein guter Espresso ist.

 

@Gandalph : zitiert, aber kein eigener Post dazu??

 

Das ist hier nicht üblich

Und ich finde, dass die Diskussion eine richtig gute Wendung genommen hat.

 

... - wollte antworten, aber war dann kurzfrsitig verhindert, dann war der Post ohne Antwort auch schon draußen - sorry

lg ...

 

Das mag ja für dich persönlich zutreffen - hast du die Entwicklung des Threads verfolgt?

Dein nachfolgender Beitrag wäre demnach doppelt "sinnlos" (Zitat!) weil er meines Erachtens deutlich am Thema des Threads vorbei geht.

 

Das sehe ich auch als nicht-trivial - bei meinem Motorrad aus dem Premiumsegment gabs mehrfach ziemlich nervige Defekte am Foliensensor im Tank, Reparaturkosten jedesmal ca. 350€ in der Werkstatt oder 150-200 (und selbst tauschen). Ich hatte mich mit einer Verbesserung beschäftigt, dann aber aufgegeben und es bis zum Wechsel auf ein anderes Bike ausgesessen.

Im Kaffeebereich kommen da u.a. noch Hygieneaspekte und Platzprobleme dazu, wenn dann ist vermutlich der Ultraschallsensor noch am besten geeignet. Eventuell wäre eine Software-Lösung (Delta per Flowsensor berechnen, Synchronisation via Min/Max-Sensor) auch denkbar, aber ob sich das genau bewerkstelligen lässt? Letztendlich kommen aus dem Profibereich auch keine Innovationsimpulse an, da das wegen des üblichen Festwasserbetriebs dort eher egal ist.

Whole-Latte-Love ist halt auch nen US-Laden, vermutlich hat er nicht mal gelogen und die ortsüblichen Preise verglichen. Die Blechstärke bei den Lelits finde ich übrigens gar nicht soo schlimm, eher dass rostende Schrauben im Tankbereich verbaut sind, zT. scharfe Kanten existieren und das von Espressojung bereits erwähnte "Zurechtbiegen von Flachsteckern" / scheuernden Kabeln am Gehäuse. Ah, und Expansionsventil im Heißwasserbereich ist auch nicht so gut (wegen Kalkablagerungen). Alles in allem ist das aber brauchbare, günstige und wartbare Technik, was Lelit da baut. Schaut mal zum neuen Lelit-Eigentümer was die so bauen, nur mal so zum Vergleich

 

Noch eine Anmerkung zu diesem an sich thematischen Nebenschauplatz:
Der Tank im Auto ist fix eingebaut - bei einer Espressomaschine ist er aus gutem Grund herausnehmbar.
Das schränkt die Art der Messverfahren zusätzlich deutlich ein. Sowohl in Bezug auf den Preis, die Handhabung und die Zuverlässigkeit.