Zucker im Espresso...

AW: Zucker im Espresso...

Nein und nochmal nein. Es zeugt von keinem schlechten Benehmen, wenn Du Zucker in Deinen Espresso tust. Lass dir keinen vom Pferd erzählen.

Wenn, wie Bubikopf schrob, auf eine besondere Röstung seitens des Gastgebers aufmerksam gemacht wurde und daher die Gäste gebeten werden, den Caffé mal ohne Zucker zu probieren, so ist das etwas völlig anderes.
Wenn man aber ohne jeglichen Kommentar den Caffé vorgesetzt bekommt und er auch noch nicht mal optisch zusagt, spricht überhaupt nix dagegen, ihn zu zuckern.

Gruß,
Volker

 

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..aber bei wem gilt das als "schlechtes Benehmen", d.h. wer kennt überhaupt diese obskure "Regel"?

Was ich sagen will - wie hoch ist, rein statistisch gesehen, die Chance, dass bei einem wie auch immer offiziellen Treffen/Essen irgendein Gast ausser dir diese Regel kennt?
Natürlich könnte es sein, dass du irgendwann unter z.B. 20 Gästen bist und alle vermeiden die Zuckergabe zum Espresso, weil sie die angebliche No sugar-Regel kennen/davon gehört haben/meinen, dass das so stimmt - aber was soll das für eine verknöcherte Kombo sein? Und wie oft/wann ist man unter solchen "Wissern"? Und wer hat sich das eigentlich alles ausgedacht?
Selbst Onkel Google kennt diese spezielle Regel nicht und der weiss sonst fast ALLES! ;-)
Ich meine, viele Dinge sind bekannt und man richtet sich danach, aber diese "Regel" ist zutiefst unnötig.
Dennoch verstehe ich dein Gedankenmachen, aber ich denke, man sollte an Zucker + Espresso entspannt rangehen und beim nächsten Mal ebenso entspannt Zucker in das Getränk geben, wenn man will.

 

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Vielleicht gar nicht so klein? Immerhin wurde das bei einem Trainingsessen "einfach so" mitgeteilt.

Auch habe ich vor kurzem gelernt, dass in gewissen Kreisen das Messer nichts in der Nähe des Munds zu suchen hat.
Das war mir vorher nicht klar bzw. ich habe mir schlicht keine Gedanken dazu gemacht. Aber es gibt andere, die kennen das und bemerken "Fehlverhalten".

(Nein, eine Diskussion über Sinn und Unsinn macht hier kaum Sinn. Ich wollte nur sagen, dass sowas durchaus vorkommt bzw. vorkommen kann...)

 

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..soweit ich verstand, war die Mitteilerin eine Dame, die dafür abgestellt war/deren Job es ist, den Teilnehmern solche Dinge beizubringen bzw. zu korrigieren. Sozusagen ein "Benimmkurs bei Tisch". Es gibt ja mannigfaltige Kurse für die bessere Etikette - ob das alles so passt, darüber wurde hier im Thread ja auch schon gesprochen.

..ausser du bist Zahnarzt in ungewissen, d.h. bekittelten und praxisinternen Kreisen, dann darfst du gewiss diverse spitze Werkzeuge in Mundnähe einsetzen, hoffe ich. Ach ja, oder Chirurg.. *5€ in die Kalauerkasse*
[überlege gerade, wie oft ich persönl. ein Messer in Mundnähe habe,...hmm,..seltenst bis nie.]

..mir war auch nur nach einem kurzen Hineinfunken.

 

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Ach, jetzt wird mir einiges klar.

Das mit dem Zucker im Espresso war nur ein x-beliebiges Fallbeispiel. Es ging überhaupt nicht darum, ob Zucker in den Espresso gehört oder nicht, es ging lediglich darum, zu zeigen, wie man auf eine "Benimm-Regel" aufmerksam macht .

Gruß,
Volker

 

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Es galt/gilt auch als "schlechtes Benehmen" Knödel zu zerschneiden, vielmehr man "zerteilt" sie fürnehm mit Messer- und Gabelspitze. Na, probier das mal mit manchen Knödeln, die einem gelegentlich vorgesetzt werden und die eine eher Handgranaten-ähnliche Konsistenz haben... :lol: Und was dann?

Ich hätte - in Deiner Situation - wahrscheinlich gekontert, daß ich gerne auf die Zugabe von Zucker verzichtet hätte, wenn der "Espresso" - anhand der optischen und olfaktorischen Attribute - als solcher zu erkennen gewesen wäre... ;-)

 

AW: Zucker im Espresso...

...womit die gute Instructrice bloßgestellt und Tara unauffällig in's Nebenzimmer gebeten worden wäre - um sie dort ihres taktlosen Verhaltens wegen auf unbestimmte Zeit vom Kursus zu suspendieren! Nein, so wird das nix, mit den guten Manieren!;-)

LG
Peter

 

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Ich versteh überhaupt nix. :-( Was ist denn ein "Trainingsessen"? Was wird denn da trainiert?

Gruss
Plempel

 

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Ich kenne niemanden der seinen Gästen Zucker zum Espresso anbietet, um

- beleidigt sein zu können
- ihnen zu erzählen, sie verstünden nichts von Kaffee
- sie schlechten Benehmens zu überführen

Meine Gäste dürfen es sich aussuchen. Ich trinke ihn ohne, dafür mit aufgeschäumter Milch und das auch nach dem Essen.

schönen Gruß

 

AW: Zucker im Espresso...

Ich dachte beim "Trainingsessen" wird essen trainiert. Wäre ja sinnvoll, z. B. für Magersüchtige.

 

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Zu meinem Vergleich mit den Knödeln: Wenn sich die Köchin bzw. der Koch - womöglich in Personalunion mit der Dame bzw. dem Herrn des Hauses - große Mühe gegeben hat köstliche, lockere, flaumige Knödel auf den Tisch zu bringen, wäre es da nicht eine Geringschätzung dieser Mühe, die vorgesetzten Knödel mit dem Messer brutal zu zersäbeln, anstatt sie behutsam mit Messer und Gabelspitze zu zerteilen? Genau das ist m.E. der Sinn dieser "Benimm-Regel". Wenn allerdings die Voraussetzungen für die Einhaltung der Regeln nicht gegeben sind, macht es dann noch Sinn, diese einzuhalten? Wäre das dann nicht das berühmte Grüßen des "Gessler-Hutes"?

Beim Espresso sehe ich es genauso, deshalb mein angedachter "Konter", es geht nicht darum "Recht zu behalten", sondern kritisch zu hinterfragen was der Hintergrund oder Sinn solcher Regeln ist. Was sollte denn bei diesem Essen vermittelt werden? Regeln einzuhalten ohne zu wissen warum? Oder gar wider besseres Wissen?

 

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Walter, dass man knödel "zerreisst" und nicht schneidet hat imho nix mit benimmregeln zu tun, sondern so können sie viel besser die sauce aufnehmen weil die zerklüftete oberfläche viel größer ist als die von geschnittenen teilen

 

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Also ich fühle mich bei Zucker im Kaffee immer an die Analogie zu Wein erinnert.
Da geht eben Geschmack und Benimm Hand in Hand. Es gibt ja oder gab zumindest Leute denen gezuckerter Wein eben gut schmeckt. Man stelle sich ein Glas Grand Cru Classé vor und dann...
Wenn man denkt was für ein Aufwand betrieben wird um Espresso zu machen und dann Zucker rein damit's "schmeckt", das scheint mir dann doch nicht die wahre Lösung zu sein. Und die Ansicht, dass Zucker(zusatz) den Geschmack im Kaffee abrundet, so wie ein Gewürz, kann ich nicht ohne weiteres nachvollziehen. Man verfälscht doch eher die besondere Qualität die Kaffee haben kann, z. B. auch bitter-herbe Geschmacks- und Aromarichtungen zu genießen, vorausgesetzt diese sind in eine genießbare Form gebracht worden, so wie z.B. die Tannine im Wein. Das gilt m. M. nach übrigens auch für Tee. Und warum sollte man Wein trinken der ungezuckert nicht schmeckt? Ich würde also doch versuchen bessere Qualität zu gewährleisten und gleichzeitig den Geschmack schulen, der ja auch ganz schön durch Gewohnheit verfälscht sein kann. Und das gilt nicht nur für Kaffee. Ich will da gar nicht dogmatisch sein, die Grenze an der das Benehmen nicht mehr tolerabel ist liegt u. a. eben auch dort wo's buchstäblich geschmacklos wird. Wie schon in anderen Beiträgen gemeint ist Geschmack auch situations- und intentionsbedingt. Und guter Geschmack etwas ziemlich komplexes.

 

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Grundsätzlich sehe ich es so wie Coby und mag meinen Espresso auch lieber unverfälscht genießen und kaufe deshalb lieber eine hochwertige Bohnenqualität. Dieses Qualitätsbewustsein, also Dinge lieber "unverfälscht" und bewusst zu genießen trifft bei mir aber auch auf viele andere Lebensmittel zu. Das hat sich aber erst im Laufe der Zeit entwickelt. Was heute nicht im "Rohzustand" schmeckt, das kaufe ich halt nicht mehr.

Jedoch habe ich überhaupt kein Problem zu akzeptieren, wenn meine Freunde oder Gäste Zucker haben wollen, jedem so, wie es ihm oder ihr am besten schmeckt.

Grüße
Silber

 

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@Coby

Ich glaube, Du siehst die ganze Sache zu verbissen. Der Vergleich mit dem Wein hinkt auch. Wenn mir ein Wein nicht schmeckt, lasse ich ihn stehen. So einfach ist das.
Zum Caffé: Nicht jeder, und schon gar nicht in der Gastronomie, hat so hochwertige Röstungen, die sich lohnen würden, sie ungezuckert zu probieren.
Also alles etwas entspannter sehen. Jeder so, wie er mag.

Gruß,
Volker

 

AW: Zucker im Espresso...

Genau, über Geschmack lässt sich nicht streiten.

In Italien gibt es das Sprichwort, dass Caffè "schwarz wie die Nacht, heiß wie die Hölle und süß wie die Sünde" sein muss.

Gruß Determann

 

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Bin seit gestern aus Norditalien zurück und noch ganz beglückt von den durchweg köstlichen Espressi, die dort zwischen 80 Cent und 1€ kosten. Die meisten Italiener trinken ihn mit Zucker, obwohl selbst Industrieröstungen wie Costa d´Oro, Mockalba u.a. durchaus auch ohne noch gut schmecken, jedenfalls um Längen besser, als alles, was man in Deutschland vorgesetzt bekommt. Ich selbst benutze bei keinem Getränk Zucker, ausgenommen beim Espresso; ein Hauch feinen, unraffinierten Zuckers bewirkt nach meinem Empfinden eine enorme Aromasteigerung, für mich "ruft" der Espresso geradezu nach einer Prise dieses Geschmacksträgers. Aber das ist meine ganz persönliche Vorliebe ohne jeden Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

 

AW: Zucker im Espresso...

badalucchino, danke dafür.
Der Espresso muss dem Menschen schmecken, nicht dem Dompteur (oder der Dompteuse(?) ).