Gesellschaftlicher Wandel - Mit was sich Soziologen heute beschäftigen (müssen)

Sehr interessanter Artikel @Iskanda.

Die Überschrift spiegelt im Grunde meine Meinung zu dem Thema wieder. Ich denke, dass dieses Konzept der Kompetenzenbildung durchaus seine guten Seiten hat, dazu aber später. Meiner Meinung soll hier der Mensch von klein auf optimiert werden. Er soll in allen möglichen Situationen zu schnellen Lösungen kommen. Dieses Konzept könnte auch über kurz oder lang dazu dienen, Individuen am Ende ihrer Schulzeit nach ihren vermeintlich ausgeprägten Kompetenzen zu kategorisieren und quasi einen vorgefertigten Lebenslauf aushändigen (John Doe --> dein Profil sagt du wirst Metzger).

Nichtsdestotrotz sehe ich, wie bereits angesprochen, durchaus gute Ansätze. Grundbausteine zur agilen Problemlösung sollten meiner Meinung nach während der Schulzeit vermittelt werden, vielleicht im Team als gemeinsame Projekte. Das hilft unter Anderem ungemein die Selbstständigkeit, Entscheidungsfindung und Teamfähigkeit auszuprägen.

Das Vermitteln von Allgemeinwissen in den nach dem traditionellen Lehrplans ist meines Erachtens äußerst wichtig, denn dadurch kann man Interessen entwickeln und so entstehen Abholpunkte überhaupt erst eine Kompetenz zu entwickeln. Denn was nützt es wenn ein Mensch eine besonders ausgeprägte Sprachkompetenz aufweist aber kein Interesse hat diese zu nutzen.

Zur Verdeutlichung:
Nehmen wir für Kompetenzen mal das Synonym Qualifikation und für die Interessen das Synonym Motivation und setzen diese in multiplikativen Zusammenhang.

Eine Qualifikation = 1 (z.B. Sprachkompetenz) * Motivation = 0 (z.B. Kein Interesse an Sprachen) gleich Null
Meiner Meinung kann dieses Konzept nicht aufgehen da eine entsprechende Kompetenz (1) ohne das dazugehörige Interesse (0) keine Leistung ( =0) hervorbringt.

Unbestritten gibt es ja auch Menschen, die ohne jede Kompetenz (=0) aber mit dem entsprechenden Interesse (=1) auf Gedeih und Verderb ihre Träume umsetzen wollen. Als Beispiel nenne ich hier mal dir einschlägig bekannten Castingshows die im Fernsehen laufen (wobei viele hierbei sich einfach mal zur allgemeinen Belustigung vor der gesamten Nation bis auf die Knochen blamieren wollen --> muß man ja auch mal im Leben gemacht haben)

Meiner Meinung kann dieses Konzept nicht alleine und ausschließlich funktionieren. Ansätze daraus sind meiner Meinung aber verwertbar und haben Daseinberechtigung.