Isomac Brio (baugleich mit Giada): Dampf aus Brühgruppe

Wie war es denn vorher?

 

Ja es ist wohl so wie @bohnenschorsch sagt. Meine macht das auch. Auf Youtube gibt es einige Videos von Leuten, die das Verhalten bei NEUEN Maschinen zeigen. Die Maschine macht trinkbaren Espresso, aber das mit dem Ventil - naja.

 

Moin!

Das einzigste was mir noch einfiele, wäre die Sichtprüfung der Dichtfläche des Brühgruppenventils an der Brühgruppe selber. In weniger sperrigen Worten: Hast Du beim Austausch des Silikonpropfens und der Feder in den Kanal gesehen und kontrolliert, ob an der Anpressfläche des Silikonpropfens Kalkablagerungen, Kaffeeschmodder oder Riefen sind?

Die Isomac Brio hat einen Dampfthermostaten mit 125 Grad Abschalttemperatur. Zusammen mit den unvermeidlichen "Überschwingern" kommen da so um die 135 bis 140 Grad an maximaler Temperatur im Boiler zusammen. 140 Grad Dampftemperatur entsprechen einem absolutem Druck von 3,6 bar, abzüglich Atmosphärendruck entspricht dies einem tatsächlichen Druckunterschied von 2,6 bar (zweitgenannter Wert wäre auch der, den ein Kesselmanometer anzeigen würde). Wenn Du nun schreibst, es ist bereits ein neuer Propfen und eine neue Feder verbaut, dann müsste das Brühgruppenventil eigentlich locker diesem Druck standhalten können. Wie bohnenschorsch schon schrieb, zwischen 3 bis 4 bar beträgt der Öffnungswert von Brühgruppenventil allemal.

Wenn Du den Kessel für die Sichtprüfung nicht ausbauen willst, dann reicht auch ein kleiner Taschenspiegel nebst Taschenlampe, um den Brühgruppenkanal ohne Demontage gut einsehen zu können. Sollten Ablagerungen zu sehen sein, dann auf keinen Fall mit Schraubenziehern oder ähnlichen harten Klingen zu Werke gehen, denn das Messing der Brühgruppe ist nicht das allerhärteste Material und Riefen, die das Dichtvermögen ebenso beeinträchtigen können, sind schnell geschehen.

Zia Fofa

 

Das kann ich so nicht bestätigen. Ich habe vor kurzem Feder und Ventil ersetzt sowie die verkalkte Gegenseite am Kesselunterteil blitzblank gereinigt. "Kaffeetemperatur! hält es, "Dampftemperatur" nicht. Konstruktionsfehler meiner Meinung.

@zia fofa: Hast Du eventuell hierzu einen Tipp? http://www.kaffee-netz.de/threads/hilfe-gesucht-bei-isomac-giada.89841/

 

@Turrican: Wir können immer nur auf der Grundlage der eigenen Erfahrungen berichten. Meine (gebraucht und oftmals in üblem Zustande erworbenen) Siebträger mit Brühgruppenventil waren ebenfalls regelmäßig inkontinent beim Aufheizen; mit neuer Feder, neuem Propfen und polierter Dichtfläche (Dremel mit kleiner Messingbürste) konnten sie dann jedoch wieder dauerhaft "an sich halten". Wenn Du schreibst, bei Deiner Giada ist dem nicht so, glaube ich das dennoch uneingeschränkt. Mögliche Erklärung wäre eine gewisse Serienstreuung, was die Elastizität der Feder angeht. Allzu solide schauen die kleinen Federchen ja auch nicht aus...

@marco.claus: Da Du schriebst, die Thermostate seien getauscht, es ist doch unverändert ein Dampfthermostat mit 125 Grad verbaut?

Zia Fofa

 

Sicher, sorry, wenn das falsch ankam. Ich meine natürlich auch nur meine eigene Erfahrung mit meiner eigenen Maschine.

Bei mir war die Dichtfläche verkalkt und vermockt, das habe ich nicht ohne weiteres abbekommen. Habe es deshalb mit 7mm Schleifkappen für die Nagelpflege von grob bis fein geschliffen. Wie gesagt - beim Aufheizen auf Kaffeetemperatur hält es, bei Dampf nicht. Welche Bürste hast Du zum Polieren benutzt, dann würde ich mir die auch kaufen und das nochmal probieren. Habe übrigens zwei neue Federn probiert. Länger ziehen würde ich ungern, denn das verringert ja den Brühdruck.

 

@Turrican: Kam überhaupt nicht falsch an, wirklich kein Anlass für eine Entschuldigung! Von der Meinungsvielfalt lebt das Forum zum einen, zum anderen habe ich nach Deinem Beitrag nochmals über meine obige Berechnung des Druckes im Boiler beim Aufheizen nachgedacht. Mit dem Ergebnis, dass ich wohl einen Umstand übersehen habe: Das Aufheizen auf Dampf geschieht zumeist nach dem Bezug. Da die Giada kein Magnetventil zum Druckabbau nach dem Bezug hat, baut sich der Bezugsdruck nur allmählich ab, im Boiler kann der Druck aber zunächst nicht unter den Auslösewert des Brühgruppenventils sinken. Beträgt der Auslösewert des Ventils z.B. 4 Bar, dann schließt es, sobald eben diese 4 Bar unterschritten sind, im Boiler kann daher kein weiterer Druckabbau stattfinden. Zu diesem Druck kommt nun die Erhöhung durch das Aufheizen auf Dampftemperatur hinzu, was zur Folge hat, dass mehr als die obengenannten 2,6 Bar anliegen.

Wenn diese Gedanken richtig sind, dann kann ein Brühgruppenventil beim Aufheizvorgang auf Dampftemperatur nur dann dicht sein, wenn zuvor kein Druck im Kessel anliegt. Direkt nach dem Bezug müsste jedoch immer Dampf austreten. Im Normalbetrieb ist das folgenlos, da der Siebträger noch eingespannt ist und der Kaffeepuck den Dampfaustritt verhindert. Dreht man den Siebträger direkt nach dem Bezug aus, hat man bei der Isomac Giada ein gravierenderes Problem als den Dampfaustritt, da einem dann der Siebinhalt um die Ohren fliegt.

Meine im Vorbeitrag beschriebene Beobachtung bezog sich nicht auf das Aufheizen direkt nach dem Bezug (auch ich lasse den Siebträger geflissentlich noch für mehrere Minuten eingedreht) sondern auf die Situation, dass das Gerät versehentlich für mehrere Stunden im Dampfmodus betrieben wird (was mir leider hin und wieder passiert), also längere Zeit mir 125 Grad vor sich hinköchelt. Wenn ich das beim nächsten Bezug endlich bemerkt hatte, dann konnte ich dennoch keinen Dampfaustritt beobachten. Habe es gerade eben nochmals an meinem Büro-Siebträger ausprobiert (Elektra Cappuccina, insoweit baugleich mit der Giada), beim Aufheizen auf Dampf ohne vorangegangenen Bezug bleibt das Brühgruppenventil dicht.

Trotz der Länge des Beitrages noch kurz zur Polierbürste: Es war diese. Geeigneter wäre eigentlich ein Polierrad, leider kenne ich keines, dass in den Brühgruppenkanal vollständig hineinpassen würde.

Zia Fofa

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