Auch das noch......Kaffeepreiserhöhung

AW: Auch das noch......Kaffeepreiserhöhung

jupp, habe ich vorhin auch im radio gehört. aber ist eigentlich ok. milch und fleischerzeugnisse sind ja auch schon teurer geworden. warum nicht noch kaffee? die löhne bleiben ja immerhin konstant... who cares?

 

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Ich denke das können wir auch noch verkraften.

 

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liebe churerin, diese preiserhöhung betrifft vorab mal nur die deutschen kollegen - genau so wie die exorbitanten aufschläge auf milch- und fleischerzeugnisse der letzten zeit. insofern können "wir" das durchaus verkraften. wie es hingegen ein deutscher mindestlohnempfänger verkraftet, ist eine andere frage...

 

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Ich kann so was nicht mehr hören/lesen, diese verzerrten Darstellungen...

Genausogut könnte man anführen, daß die Rohkaffeepreise derzeit etwa auf dem Niveau von 1976 sind. Oder bei einem Drittel von 1977. Oder bei zahlreichen Sorten um etwa 15% unter 2005...

 

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Ja das Problem ist und bleibt die Verteilung. Die großen Ketten machen den Reibach und die sowieso schon hart arbeitenden und wenig verdienenden (meist net mal Kostendeckend) Bauern bekommen von diesen Erhöhungen beinahe nichts ab. Das führt dann auch wieder unweigerlich zu der Kontroverse "Geiz ist geil" aber da klinke ich mich jetzt mal aus. Anderes Thema und der Tag ist so schön, da soll man sich nicht ärgern sonst muss man wieder Stunden lang im Beichtstuhl verbringen oder den Priester direkt nach Hause einladen...

Da fällt mir gerade wieder eine sehr interessante Reportage bezüglich Kleiderspenden ein.
Die Kleider die man nämlich bei den Maltis und Co. in die Tonne gibt landen nicht direkt bei den Bedürftigen sondern werden erstmal teuer an Großhändler verkauft die die Kleider sortieren und dann an Zwischenhändler in Afrika verkaufen bevor die Kleider auf einem Markt für teures Geld an die Bedürftigen verkauft werden. Eine Frechheit in meinen Augen. Die Antwort vom roten Dreieck oder von den Maltis (weiß nimmer genau wer das gesagt hat) auf die Frage wieso das auf den Spendencontainern nicht sichtlich gemacht wird was mit den Kleidern in Wirklichkeit geschieht lautete, das würde nur verwirren aber das Geld das wir damit verdienen flißet wohltätigen Zwecken zu... Ist klar und der Osterhase und der Weihnachtsmann sind ein und dieselbe Person.

Nehmts den Armen und gebts den Reichen.

 

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ich bin in der glücklichen lage, mir den luxus leisten zu können kaffee zu trinken, ohne hierfür auf industrieröstungen und eine 10€ filterkaffeemaschine zurückgreifen zu müssen. es spielt für mich (im prinzip) keine rolle, ob ich für meinen kaffee 50% mehr zahlen müsste.

unerträglich ist es, (ich gebe es zu, dass ich das gerne verdränge), dass die kleinbauern in den kaffeeanbauländern von den handelskonzernen ausgepresst werden, dass ihnen eigentlich nichts zum leben bleibt und dass den kleinproduzenten auch bei dieser preiserhöhung in keinster weise besser geht. eher im gegenteil.

ich finde es schade, dass der fair-trade anteil bei handwerklichen kleinröstereien so einen geringen anteil hat. geschmacklich müssten in dieser hinsicht doch keine kompromisse nötig sein, oder? warum werden fair-trade bohnen so wenig nachgefragt?
ich zahle gerne einen gerechten preis. ich zahle gerne mehr, aber nicht irgendwem.

 

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Das Problem für die Kleinröster besteht z.Z. eher darin, Fairtrade oder Bio-Kaffees überhaupt zu bekommen. Grund ist, dass die Großröster, die erst mal abwartend zugeguckt haben, wie andere einen Markt aufbauen, jetzt auf den Zug aufspringen und den Kaffee natürlich nicht sack- sondern containerweise aufkaufen, um ihn dann in ihren besch... Röststrassen vorsätzlich zu verbrennen. Aber Hauptsache, man hat das Logo auf der fertigen Packung...

Greetings \\//

Marcus

 

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hallo,
vermutlich weil sie qualitativ schlechter sind? cup of excellence ist imo eine nettere alternative...
lg blu

 

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Was die Situation vieler Kleinbauern angeht, die vom Kaffeeanbau abhängig sind, bin ich bin uneingeschränkt Deiner Meinung. Dennoch halte ich Fairtrade in der jetzigen Form für kein probates Werkzeug, dieser Entwicklung gegenzusteuern.

In einem anderen Thread gab's erst kürzlich eine ganz ähnliche Diskussion (ab Post #14):

http://www.kaffee-netz.de/bohnen-und-kaffee/11444-industriekram-jacobs-etc-wer-kennt-sich-aus-2.html

Die sich derzeit entwickelnde "speciality coffee"-Schiene halte ich für eine wesentlich bessere Variante, speziell für handwerkliche Kleinröster. Kurze, effiziente Vertriebswege, direktes Feedback vom Röster an den Erzeuger, einen direkten Bezug zwischen Preis und Qualität sowie höhere Erträge für die Bauern als bei Fairtrade sind nur einige der Vorteile dieser Entwicklung.

Dieser Weg ist allerdings für die Großröster nicht - oder nur schlecht - gangbar, was zwar einerseits ein gewisser Vorteil für die Kleinröster ist, andererseits aber für eine große Anzahl an vom Kaffeeanbau abhängigen Kleinbauern und Arbeitskräften ein Nachteil, da "speciality coffee" nur einen geringen Anteil des Gesamtmarktes innehat und sich diese Situation in absehbarer Zeit auch nicht ändern wird.

 

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Naja, das mit den Preiserhöhungen ist immer so eine zwielichtige Sache, sowohl hier als in den Ursprungsländern. Hier deswegen, weil erst mal groß kommunziert wird, dass Kaffee am Weltmarkt teurer geworden ist. Dann ist der Boden beim Verbraucher bereitet und er akzeptiert höhere Preise in allem was in irgendeiner Form Kaffee beinhaltet. Der Kaffee zum Mitnehmen am Bahnhof wird 20 cent teurer, der Eiskaffee im Eisgeschäft wird 50 Cent teurer und das 1-Pfund-Brikett im Supermarkt wird auch teurer. Aber alles wird in stärkerem Ausmass teurer als der Kaffeepreis auf dem Weltmarkt. Bis jetzt ist auf dem Weltmarkt ja nur Robusta teurer geworden. Also müßte Instantkaffee und Espresso teurer werden. Aber es wird so berichtet, als würde aller KAffee teurer werden.

Und in den Ursprungsländern? Ich glaube kaum, dass die Großröstereien ihren Händlern oder den Farmern die Weltmarktpreise zahlen.

Grüße
Schreibfix