Diskussionsrunde: Günstige Maschinen vs. Teure Maschinen

Das Hauptproblem dieser Maschinen sehe ich eher in der Nachhaltigkeit, der Repariermöglichkeit, und der Ersatzteilbeschaffung. Ungenügende Temperaturkonstanz und oft fehlende Druckregulierung kommen dazu, und spezielle Ersatzteile sind dann oft überteuert.
Warum also sollte man Fürsprecher dieser Maschinen sein, wenn es auch andere Alternativen gibt, bei denen diese negativen Punkte nicht zum Tragen kommen?

lg ...

 

was ist günstig und was teuer?

eine Maschine die vielleicht 3 Jahre hält und dann auf dem Müll landet?
oder eine Maschine die 20 Jahre hält und irgendwann mal entkalkt und mit einigen Ersatzteilen repariert wurde?

Temperatur Stabilität ist bei den "günstigen" Einkreisern immer wieder ein Problem, daher wird bei den kleinen Einkreiser Maschinen immer zu einer Maschine mit PID geraten.

 

GASTROBACK Design Espresso Plus "undicht"
Auch sowas, Riss im Siebträger wegen zu feinem Mahlgrad passiert bei Maschinen mit ordentlichem Material nicht.

 

Und da hat sich das für dich noch nicht erschlossen - was erwartest du dir an neuen Erkenntnissen?
Zudem hast du ja diesbezüglich schon selbst einschlägige Erfahrungen sammeln müssen ...
Ich finde, @Gandalph hat es oben klar auf den Punkt gebracht.

Das ist hier die Frage!

Oder anders rum:
Wenn ich wenig Geld ausgeben will, dann würde ich nach einem einfachen Gerät Ausschau halten statt nach einem "günstigen"

 

Es ist wie mit allem. Werbeversprechen, planned obsolescence und fancy features (die keinen besseren Kaffee machen).

Ich hab deine Zitate mal "ergänzt":

können in der Regel keinen

Meist machen die nämlich nur Schümli. Weil es den Anwender sonst überfordert und echter Espresso schwer zu automatisieren ist (also dem Nutzer das Denken abnehmen). Wenn dir das schmeckt und du mit vorgemahlenes Kaffeemehl aus der Discounter-Tüte zufrieden bist, dann ists gut.

Ansonsten:
unbeheizte ABS-Kunstoffbrühgruppe mit Blechschraube ins Plastik um die Dusche zu befestigen.
Brühventile statt 3-Wegeventile
fehlendes Expansionsventil
Doppelwandsiebe
Aluminium-Siebträger mit Plastikeinsatz
oft nur 2-Punkt-Temperaturregelung statt PID trotz elektronischer Steuerung
viel Plastik

DeLonghi ist noch relativ gut zu reparieren, da es auch für fast alles Ersatzteile gibt. bei den anderen Marken ist das Ersatzteilangebot eher schlechter oder nicht vorhanden.

 

Kann man, das "Fenster" für eine schmackhafte Zubereitung ist halt mangels Temperaturkonstanz, Expansionsventil u.a. Dingen relativ klein und sorgt vor allem bei Anfängern für Frust.

 

ich würde mal mit einem Jein beginnen.

Diese Frage wird hier ja immer wieder in den diversen Kaufberatungsthreads heiß diskutiert. Zum einen kommt es, denke ich, immer auch auf den persönlich Anspruch bzw. das Verständnis von "gutem Espresso" an.

Abstriche, die man bei fast allen Maschinen im unteren Preissegment hinnehmen muss, sind geringe Haltbarkeit bedingt durch die Materialbeschaffenheit und Qualität der verbauten Komponenten, kaum Reperaturmöglichkeiten/Ersatzteilversorgung, fehlendes Überdruckventil, schlechte thermische Stabilität.

Aber mit z.B. mit einer Dedica lässt sich (eine geeignete Mühle, frische und nicht zu helle Bohnen und ein einwandiges Sieb vorausgesetzt) schon auch Espresso brühen.

Schon deutlich besser reproduzierbar wird es mit Modellen wie der Silvia (modifiziert) oder kleinen Lelit Modellen.

Wenn das Budget das entscheidende Kriterium ist, werden oft auch manuelle Alternativen empfohlen, wie Flair, Cafelat Robot oder Pavoni, wobei hier z.T. einiger Aufwand zusätzlich für Temperaturmanagement erforderlich ist.

Hersteller wie Gastr.../Bre.../Sa... werden hier (selbstverschuldet) ehr nicht empfohlen, weil sie hier im Forum "wiederholt negativ aufgefallen sind".

 

leckeren Espresso kannst du auch mit Cinakrachern fabrizieren sofern ein OPV und eine gewisse Temperaturstabilität gegeben sind und du nicht mit "Cremasieben" arbeitest. In dem von dir genannten Preisbereich ist dies aber nicht gegeben, insofern also eher NEIN bzw. ist der Bereich der damit funktionierenden Bohnen eher klein.

...obwohl...wenn ich nur den Preis als Parameter nehme, ginge das mit einer der kleinen Flair Modelle aber dann eben wesentlich aufwenidiger.

 

Ich diskutiere anhand der Standardausstattung.

Bei den günstigen Maschinen ist i.d.R. ein Cremasieb dabei. Das ist dabei, weil es maximalen Komfort bietet und den Nutzer nicht überfordert (der muss nur Filtermahlgrad-Kaffeemehl einkippen und fühlt sich super mit seinem neuen "Espressogerät" - ansonsten braucht er ordentliche Bohnen, ne ordentliche Mühle und muss noch einen bodenlosen ST + Einwandsieb bei AliExpress kaufen).

Edit:
Ich finds immer lustig wenn Besuch da ist, und den Espresso zu stark findet (sind KVA-"Espresso" gewohnt).
Wenn dir die ordentlichen italienische Geräte zu teuer sind, darfst gern modden, probieren usw. bis dein Ergebnis passt. Siehe Gagguino-Mod für Gaggia Classic usw. Gehen tut das, nur ists nicht massentauglich.
PS: in einem anderen Thread gabs nen User mit DeLonghi Dedica arte, dem hab ich empfohlen noch etwas zu testen, bevor er seinem upgrade-Wunsch nachgibt. Der hatte sich aber schon Einwandsieb+Bodenlosen besorgt, samt guter Mühle.

 

DAnn gehst du aber vom falschen Fall aus.

 

Kann man schon, aber wofür diese Probleme, wenn man für bezahlbare 450 € locker eine PL41TEM kaufen kann, die langer hält, besser reparierbar ist und mit PID und OPV auch besser zu bedienen ist.
Die Kosten-Nutzen Kurve ist gerade im günstigen Bereich noch so, dass sich die Mehrinvestitionen sehr stark bemerkbar machen.

 

Zum Glück sind die Geschmacksvorlieben individuell. Unter "lecker" kann ich mir erstmal nix vorstellen. Was soll denn der Thread werden?
Übrigens ist mir nicht mal ein Zubehör -Siebträger gerissen.

 

Ich finde ich es nicht verwunderlich, dass so viele Menschen zu den vergleichsweise günstigen Maschinen wie der Dedica greifen.

1) Ansprechendes Äußeres und geringer Platzbedarf

Plastik hin oder her, die meisten die ich kenne finden die Dedica z.B. sehr schön und sie passt mit dem kompakten Design auch gut zur jungen Zielgruppe, die vornehmlich in kleineren Wohnungen wohnen, in denen Platz ein Faktor ist. Selbst eine verhältnismäßig kleine Quickmill braucht schon deutlich mehr Platz. Außer der Zuriga oder Olympia Maximata (?) gibt es unter den Qualitätsmaschinen kaum etwas wirklich kompaktes.

2) Geringer Anschaffungspreis

Ist nett, wenn einem vorgerechnet wird, dass die Investition in eine teurere Maschine über den Zeitraum von 20 Jahren gar nicht teurer, sondern günstiger ist, aber das Geld muss erstmal da sein. Wer normal verdient hat oft keine 900€ für eine Kaffeemaschine & Mühle übrig. Mit der Dedica und einer Handmühle kann ich auch für 300€ Espresso machen. Natürlich viel weniger konsistent und mit vielen Einschränkungen.

3) Der Anspruch ist gering

Der Anspruch an Qualität den man hier im Forum findet ist einfach nicht repräsentativ für die breite Masse. Die optimiert nicht und durchschnittlich ist völlig ausreichend. Meine Eltern kaufen Mövenpick Bohnen im Angebot beim Discounter und lagern sie dann. Die kommen in den KVA und was herauskommt schmeckt ihnen gut genug. Die wissen das gute frische Bohnen viel besser schmecken, aber sie sind auch viel teurer. Man kauft ja auch nicht immer den Wein, der am besten schmeckt, sondern geht einen Kompromiss ein. Der KVA ist durch die andere Art der Zubereitung nicht mit dem Siebträger vergleichbar, aber ich denke man versteht was ich meine. Was die Dedica produziert reicht vielen einfach aus.

 

Stimmt alles, nur landen die 99,9% denen das genügt nicht hier im KN. Oder sie verschwinden schnell wieder sang- und klanglos. Für den kleinen Rest ist es mit der gebührenden Geduld und einem Mindestmass an Lernbereitschaft natürlich eine Chance dank viel Knowhow und Leidenschaft hier, oft durchaus kontrovers, doch ans Ziel leckeren Caffès zu gelangen. Ist doch spannend und faszinierend, was ein über 400 Jahre altes importiertes Kultgetränk nach wie vor für eine Bedeutung hat...

 

Das mag fallweise zutreffen, ist aber eine rein persönliche Sache des Benutzers - dazu benötigt er kein Forum.

Wenn hier jemand anfragt, dann macht es aber schon Sinn, darauf hinzuweisen was er von den jeweiligen Produkten zu erwarten hat und nicht im Prospekt steht bzw. sich nicht im Preisschild niederschlägt.
In diesem Sinn machen begründete weiterführende Hinweise durchaus Sinn.

Und ja, mit dem elitären Grundton solcher Beiträge kann ich wenig anfangen

 

4) Geschicktes (Guerilla-)Marketing seitens DeLonghi, S**e, Bre***le, usw.