Favorite Muehlen

Nach jupes Theorie dürften die pro m Scheiben in der zwanger aufgrund der anderen Bauweise doch keinen Vorteil bieten, oder habe ich das nun auch falsch verstanden?

 

genau das hatte ich mich auch gerade gefragt: ob die Bauweise der Zwanger-Mühlen das Mahlgut beeinflusst, wenn man die ProM-Scheiben verwendet (vs ProM Scheiben in ProM Mühle)

 

Man benötigt eine Standbohrmaschine und muss auf 1 bis 2/10 mm genau bohren und dann das Gewinde Schneiden. Man hat aber mehrere Versuche, weil man durch Verdrehen der Mahlscheiben immer wieder neu bohren kann.

 

Wenn man zu Hause eine Drehbank und Rundmaterial, eine Standbohrmaschine und ordentliche Gewindeschneider hat, kann man es da machen.
Da der Innendurchmesser der proM-Scheiben grösser ist, hat diese keine Aufnahme beim drehenden Träger. Deshalb müsste man sich
erstmal einen Zwischenring drehen, um die Scheiben in die korrekte Position zu bringen und anschliessend die neuen Löcher bohren bzw.
Gewinde schneiden - anders kann man eine Unwucht durch nicht korrekten Sitz der Scheibe kaum vermeiden.

Ob das einen entscheidenden Unterschied bzw. eine Verbesserung bringt, müsste man wohl einfach ausprobieren
und mit einer Partikelanalyse begleiten. Man kann auch noch hundert andere Dinge ausprobieren, vielleicht
einen EK 43 Träger so bearbeiten, dass er in die 2A passt usw. Irgendwann kommt man vom Aufwand aber dahin,
dass man sich gleich eine EK43 kaufen kann, die wird es aufgrund der Stückzahlen auch bald häufiger gebraucht
geben, wenn einem die neu zu teuer ist.

Die Favorite 2A ist für mich eine hervorragende Mühle, eine der besten, die in Deutschland gebaut wurden
(nicht umsonst ist die EK 43 aus der 2A entwickelt worden), aber es bleibt eine 50 Jahre alte Ladenmühle -
man kann sie überholen, optimieren und zum Glück mit neuen Kenia-Scheiben ausrüsten. Dann hat man
eine hervorragende Mühle für Filterkaffee, bei Espresso kommt sie an ihre Grenze - das liegt vorallem an der
fehlenden Auswahl an Scheiben, nicht an der Konstruktion. Ob einem das reicht
oder nicht, ist eine persönliche Entscheidung und auch Geschmackssache. Auch die EK43 ist als Filterkaffee-
mühle konzipiert worden, dass sie in Sachen Espresso mittlerweile mehr kann, liegt an den Scheiben, die von MK
weiterentwickelt wurden, zudem gibt es gepimpte Scheiben anderer Anbieter.

 

Heute habe ich Gehäuseboden, Vorbrecher, und beide Scheiben fachmännisch vermessen lassen, alles je 3 mal. Das Ergebnis:

Vorbrecher: 3x Nadezittern unter 10um

Gehäuseboden: ebenso

rotierende Scheibe: 3x 15-20um Abweichung an einem Punkt

feste Scheibe: 65/65/70um Abweichung auf 3 Uhr mit weiteren kleineren, unsymmetrischen Abweichungen auf etwa 8 und 12 Uhr.

Es sind also die Mahlkönigscheiben. Interessant ist auch, dass die addierte Abweichung der Scheiben in grob dem Unterschied im feinsten Mahlgrad zwischen Sebastians und meiner 2AT entspricht. Da kann man natürlich noch so gut mit Jupes Methode Einschleifen, wenn die Scheiben nicht gleichförmig sind. Was macht man nun? Mit Shims ist evtl. bei der rotierenden Scheibe was zu machen, aber bei der völlig unsymetrisch abweichenden festen Scheibe wohl eher nicht. Einen weiteren Satz Mahlkönigscheiben, der dann wieder von schlechter Qualität sein kann, würde ich ungern kaufen. Dann wären die SSP Scheiben schon die bessere Option. Eigentlich brauche ich ja auch nur die fixe Scheibe, die der EK10 Scheibe entspricht.

 

Der Höhenschlag der Mahlscheibe von 15 bis 20um ist nicht zu ändern Haben die EK43 Scheiben auch.
Hier ein Post von mir vor 2 1/2 Jahren:

Auch die favorite 2A mit Kenia Scheiben braucht einen Flapper.

 

Was genau meinst du damit in dem Zusammenhang?

 

Der Flapper ist sicher eine gute Idee, aber @SebiH kann ja auch ohne Flapper mit seiner Favorite ca. 100um feiner mahlen als ich. Von daher würde ich gern mal sehen, was meine Favorite mit guten Scheiben kann. 70um Höhenschlag ist doch eindeutig zu viel? Oder ist das im normalen Bereich?

 

Der Flapper ist ein Notbehelf, für meine Auffassung ist das Pfusch.
Zehn 2A liefern mit neuen Scheiben zufriedenstellende Ergebnisse, eine nicht
- daraus pauschal abzuleiten, dass es ohne Flapper nicht geht, scheint mir da nicht angemessen.

Vorschlag: Wir stellen alle die 2As und die EK43 in den Sperrmüll und bauen uns Walzenmühlen in die Garage -
die haben das ersehnte Mahlgut, fürsingle dosing fällt uns bestimmt noch was ein...

Wäre nach dieser Entdeckung mal interessant, ob alle Kenia-Scheiben so aussehen?
Nach den bisherigen Erfahrungen hier im Forum mit der Firma Mahlkönig scheint eine Reklamation
wenig erfolgversprechend.

Im oben verlinkten Jahresreport von Tchibo erzählt ein MK-Mitarbeiter, dass eine Mahlkönig Mühle
im Schnitt 35 Jahre hält, was z.B. die Vario betrifft mehrt sich allmählich die Zahl der Benutzer,
die andere Erfahrungen machen.., ich bin auf alternde EK43s gespannt.

 

Mein Beileid @Burny
Ich finde sowas sehr ärgerlich. Ich habe mich wegen solch ungenauen Produktionen auch schon mit Baratza aufgerieben und schließlich hingeschmissen. Obwohl ich in dem Fall von Mahlkönig nicht beurteilen kann wie groß die Toleranz ist oder ab welchem Punkt ich es persönlich unverschämt finde.
Im Thread über SSP wurden jedenfalls auch nochmal für mein Empfinden erschreckende Details geäußert über die ungenaue Produktion. Ich weiß nicht ob wir da zu pingelig sind, aber Mahlkönig hält ja große Stücke auf sich selbst.
Wer weiß wie es bei meinen Scheiben ist, ich ahne böses.

 

Beim scrollen ist mir gerade der post mit der Initialzündung unter die Finger gekommen.
Bitte nicht als Selbstbeweihräucherung verstehen. Die Idee entstand ais dem Dialog im Thread und Grübeln beim Rennradfahren.

 

Das mit dem Flapper könnte man ja relativ einfach testen, indem man den Ausgang der Mühle einfach zuhält für ein paar Sekunden während des Mahlvorgangs.

Evtl. würde ich so auch nochmal feiner kommen. Wäre interessant

 

Zur Initialzündung:

Die Idee war ziemlich genial, auch weil sie mit wenig Aufwand umsetzbar ist.
Da ich nicht mit dem Motor der Mühle einschleifen wollte, habe ich das für mich nochmal verändert:
Ich benutze längere Senkschrauben, die durch den Träger durchgeschraubt werden. Einen Kunststoff-Schleifteller für die Bohrmaschine habe ich soweit
verkleinert, dass er in das Mahlwerksgehäuse passt. Er hat zwei Löcher bekommen und wird von aussen auf die beiden herausstehenden Schrauben
aufgesteckt. So kann ich mit einer Akkubohrmaschine zum einen mit niedriger Drehzahl schleifen, die Drehrichtung verändern und den Druck selbt
regulieren. Wenn die Schleifblätter zugeschnitten bereitliegen, ist das Einschleifen eine Sache von 10 Minuten.

 

Hier die gewünschte Grafik. Zu berücksichtigen ist, dass die EK43 nicht auf Espresso eingestellt war, sondern etwas gröber:

 

Im Zusammenhang mit unserem Thema gerade:

SSP Grinding Solution - Erfahrungen

Frank (@Terranova) im #15:
Beim Ausrichten der EK 43 Mühlen, stellen wir nicht selten fest, dass die Mahlkönig Scheiben die Ursache sind, dass mancher EK Besitzer einfach nicht fein genug mahlen kann.
Meine Schätzung ist, dass ca. 20% der Mahlkönig Mahlscheiben einfach fehlerhaft sind und 80% der Burr carrier / Vorbrecher / Mahlwerkaufnahmen. (Schlechter als 0,07mm im Rundlauf)

Es besteht also Hoffnung, dass nicht alle Kenia Scheiben betroffen sind.

Die EK43 braucht einen Flapper...

 

Wie kann ich es am einfachsten herausfinden?

 

Mahlscheiben ausbauen und vermessen lassen.

Da Deine Mühle in Sachen Bezugsdauer nicht auffällig ist, würde
ich mal davon ausgehen, dass die Scheiben o.k. sind.

MK hat wohl eigene Vorstellungen von zu tolerierenden Abweichungen,
ich schätze, die Chancen für eine Rücknahme oder einen Austausch sind gering.

 

Um zur Abwechslung noch was zum Geschmack zu sagen, was ja das Ziel der ganzen Sache sein soll: momentan schmecken meine Espressobezüge einfach genial. Die Mühle holt so viel raus, das reicht auf jeden Fall. Ich finde auch, dass man ein sehr sensibles Feedback bekommt, ob man im Bereich des sweetpoint ist oder nicht.

 

Dann sei halt einfach zufrieden und geniesse...

 

Ich genieße. Zufrieden ist meine kranke Seele leider selten, aber dafür könnt ihr nix. Das Thema interessiert mich auch weiterhin. Es ist ja schon interessant, dass sich die espressofähige range recht stark unterscheiden kann. Und ich bin offen für Experimente mit anderen Scheiben, falls es da irgendwann was neues gibt.