Favorite Muehlen

Gewindeschneiden ist relativ einfach.
Du brauchst ein exakt rechtwinklig gebohrtes Loch mit Kernlochdurchmesser (z.B im Borständer) und zumindest beim ersten der drei Gewindeschneider lege ich einen Winkel an, da man leicht schief schneidet.

Die Kernlochbohrer gibt im Baumarkt.

 

Weil ich zusammen mit meiner lieben Frau fünf EK43 täglich in Betrieb habe, glaube ich diesbezüglich eine Einschätzung abgeben zu können.
Natürlich wurden alle Mühlen am Gehäuseboden eingeschliffen.
Die Mahlscheibenträger habe ich bei zwei Mühlen eingeschliffen, ohne einen erkennbaren Effekt.
Bei zwei weiteren Mühlen habe ich die Mahlscheibenträger im eingebauten Zustand ausgemessen, ohne erkennbaren Unrundlauf. EK43 Mahlscheiben habe ich bei drei Paaren ausgemessen, das habe ich gepostet, die haben zwei Tiefpunkte von je 20 um an der selben Stelle. Das scheint fertigungstechnisch bedingt zu sein. Wissenschaftliche Forschungen werde ich da nicht weiter betreiben. Bislang habe ich mit der EK43 ca. 300 Stunden Zeit verbracht. Da gint s m.E. nichts weiter zu erforschen.
Die Matt Perger Methode macht die Mahlscheiben stumpf. Gussstahl ist Stahl auf Stahl geschliffen wie Sandstein, es ist unglaublich, wie das Material da weggeht. Was der Matt Perger mit seinem fake-alignment uns angetan hat, ist echt Mist. Das habe ich auch schon gepostet und keiner wollte es glauben. Die stumpfen Scheiben machen viel mehr Fines, dann muss man gröber mahlen. Das Getränk, was daraus entsteht ist untrinkbar.
Grüße
Jürgen

 

Ich kann zur EK43 nichts sagen, ich habe keine und will keine.
Wenn ich Deine Erfahrungen und die anderer, zuletzt Burnys und Franks Einschätzung im Zusammenhang mit dem Artikel im Tchibo-Jahresreport
lese, dann ist zu vermuten, dass die Produktion von Mühlen und Scheiben bei MK seit einiger Zeit auf grössere Stückzahlen getrimmt wird und
da Qualität( und Endkontrolle) offensichtlich auf der Strecke bleibt. Dass sich MK dann trotzdem so wenig bis gar nicht kulant verhält, ist
bedauerlich -die vorherrschende Haltung hat schon Züge von Arroganz.

 

Das habe ich auch mal so gesehen, sehe es aber heute anders.
Die EK43 ist eine Kaffeemühle, und sie ist die beste Kaffeemühle ever.
Matt Perger hat sie als Espressomühle entdeckt, und damit Geschichte geschrieben, weil er damit bewiesen hat, dass eine homogene Vermahlung mit wenig fines einen besseren Espresso macht.
Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob Mahlkönig die EK43S besser aligned ausliefert, aber bei der Limited Edition war es so (30 bis 50 um Fehler). Das Einschleifen des Mahlscheibenbodens kann ja jeder selbst durchführen, je nachdem, ob er glaubt, dass es was bringt oder nicht. Den Mahlscheibenträger kann man bei der EK43S auch selber einschleifen, weil er aus Alu ist.
Alles also kein Problem. Wer meint, Einschleifen bringt nix, lässt es halt bleiben.
Wer keine EK43 braucht, auch kein Problem.
Über Geschmack diskutiere ich nicht, auch nicht mit meiner lieben Frau.
Einen Espresso aus einer EK43 zu trinken, ist für mich aber noch immer das Beste.

 

Respekt, ... ich trinke Espresso aus der Tasse.
Und selbst der kommt aus einer Espresso Maschine.

Für die meisten Leute dürfte schon eine EK43 viel zu teuer sein.
Lustigerweise nutzt der Röster meines Vertrauens seine EK 43 ausschließlich für Brüh Kaffee.
Insofern ist Dein Urteil sicherlich richtig für dich, es wird nur schwer, dass auch für andere zu übernehmen.
Probieren würde ich das bestimmt sehr gerne mal, aber daheim gelten andere Prioritäten.
Wenn die Favorite das annähernd liefert, ist sie für eine deutlich größere Kundschaft schon aufgrund des Preises interessant.

 

Bei Torrtoys gibt es übrigens DLC beschichtete EK10 Scheiben:

DLC Burrs Long Lasting Burrs + 3000 KG - Flat & Conical

Hab mal nachgefragt, ob es die auch für Kenia/Gua Lab geben wird.

 

Hier möchte ich einmal eine anscheinend seltene und große Favorite Mühle vorstellen.
Zwanger Favorite KV 200, Scheibendurchmesser 130 mm, Scheibeninnendurchmesser 60 mm. Die Mahlscheiben sind beidseitig geschliffen, so dass tatsächlich noch eine Seite scharf ist.
Sie scheint der Vorgänger der VTA Mühlen zu sein (später von Stawert/ Mahlkönig weiter gebaut)
Die Mahlgradeinstellung ist noch im Oberteil integriert.
Bei E-Kleinanzeigen gibt es gerade eine Favorite VTA mit der 9er Teilung wie bei der KV 200.
Die VTA hat ja meist 13 Mahlstufen.
Gegenüber der KV 200 im weiter vorne abgebildeten Katalog (#325) hat sie noch einen Fuß bekommen.













Falls noch jemand eine KV 200 oder KV 75 hat, möchte er mich bitte kontaktieren oder hier veröffentlichen.
Bisher habe ich bis auf das Foto im Prospekt keinerlei Infos zur KV 200 gefunden.

 

Es sind noch einige dieser Mühlen in der Weltgeschichte unterwegs, aber wohl nicht in unserem Kreis,
ich habe in der jüngsten Vergangenheit schon mehrere in den einschlägigen Portalen gesehen, scheiterte
für mich aber immer am Versand. Scheiben dafür dürften nur noch durch Zufall zu bekommen sein.
Interessant wäre der Unterschied der Favorite KVs zu den späteren Mahlkönig VTAs.

 

Eine kleine Rösterei hier in Hildesheim nutzt gewerblich eine Favorite VTA6 mit dem roten Typenschild (also schon zu Stawert Zeiten produziert, aber noch nicht Mahlkönig gelabelt). Er hat gerade neue Mahlscheiben einbauen müssen. Es sind 120er Mahlscheiben.
So wie ich das jetzt rausbekommen habe, hat Zwanger erst die KV entwickelt. Bei der KV ist im oberen Gehäuse das Gewinde für die Mahlgradverstellung. Mit jeder Demontage wird die Mahlscheibe mit abgenommen. Die Fixierung läuft nur über die beiden seitlichen Alu-Klemmstücke und die beiden Knebelschrauben. In den oberen Mahlscheibenträger wird der Edelstahltrichter einfach oben eingehangen.



Ich vermute, dass schon Zwanger beim Wechsel zur Modellreihe VTA6 die Aufnahme für den Trichter und die obere Mahlscheibenaufnahme getrennt hat. Hier halten die Knebelschrauben nur den Trichter. Das obere Mahlscheibengehäuse wird mit drei Schrauben am Unterteil befestigt
Den Aufbau bei den aktuellen VTA sieht man hier im Video.

 

Die EK43 ist nicht teurer als andere TOP-Espressomühlen.
Die K30 z.B ist genauso teuer, ist langsamer, schlechter und hat die falschen Mahlscheiben, muss also umgerüstet werden. Die ProM ist eine Top Mühle, aber fehlkonstruiert und wird deshalb nicht mehr ausgeliefert.
Auch die meisten anderen Espressomühlen sind wegen der Elektronik nicht wertstabil, weil es in 15 Jahren keine Ersatzteile dafür mehr geben wird.
Die Favorite 2a ist eine super Mühle, benötigt aber als Espressomühle genau wie die EK43 ein Dosingtool und einen ST-Halter. Den Preis der Mühlen muss man abzüglich des Kaufpreises der Mahlscheiben betrachten. Dann ist die EK43 günstiger als die K30, €500,- teurer als die proM und € 1000,- günstiger als eine gut erhaltene Favorite.
Weil die EK43 mehr Extraktion erzielt, hat man bei 50 kg Kaffee- und Espressoverbrauch pro Jahr auch noch über € 1000,- in 10 Jahren hierdurch eingespart. Und dann kommt noch das bessere Ergebnis in der Tasse hinzu.
Da letzteres für mich am wichtigsten ist, gibt es zur EK43 keine Alternative.
Mich verwundert es immer wieder, dass in einem Kaffeeforum bei dem Vergleich von Geräten immer wieder der Preisunterschied von ein paar hundert Euro als kaufentscheident dargestellt wird. Soll sich doch jeder mal selbst an die Nase fassen und darüber reflektieren, wievel Geld verschwendet wird durch den stänfigen Neukauf von Gerätschaften, weil die gekauften Geräte nicht das erhoffte Ergebnis bringen.

In meinem Bekanntenkreis gebe ich nur noch folgende Empfehlung ab:
Emtweder HH-ST-Maschine mit PID und EK43
oder
Nespresso.
Letztes schmeckt nie bitter, nie sauer und nie überextrahiert und immer gleich, also annähernd 100%ig reproduzierbar im Ergebnis.

 

Ich habe unter vielen Suchbegriffen gesucht und nichts zum Typ KV gefunden - keine Bilder, kein Text.

Der eindeutige Unterschied zwischen KV und VTA scheint die Abdeckung des Kaffeeauswurfs zu sein.
Beim Typ KV ist es eine abgerundete Aluabdeckung (bei mir ist KV 75 eingegossen) und beim Typ VTA (egal ob Zwanger / Stawert / Mahlkönig gelabelt) eine eckige Plastikabdeckung (zeitweise mit Chromfolie beklebt) wie sie oben im Film auch zu sehen ist.

Zu VTAs habe ich sehr viel gesehen.

 

Sorry, aber ich kann Dir vermutlich nicht folgen.
Eine EK 43 ist 1000 € günstiger als eine gut erhaltene Favorit ?
Eine EK 43 s kommt auf mindestens 2000 € , die muss ich erstmal bezahlen um die Maschine zu bekommen.
Was soll ich da jetzt abziehen?
Gebrauchte Favorit Mühlen bekommst Du hier im Forum.
[Verkaufe] - Favorite 2 AT und K60 in gold, überholt
Selbst wenn ich da neue Mahlscheiben benötige, ... ich komme da irgendwie nicht ganz mit.

 

Den Preis der Mahlscheiben in Höhe von € 500,-, die eine Standzeit con 8000 kg haben währen die Kenia Mahlscheiben laut Hersteller nur eine Standzeit von 600 kg haben.

 

@Jupe3.0

Was bedeutet HH-ST Maschine?

 

Wahrscheinlich handhebler... siebträger ...

Selbst wenn ich über die nächsten 30 Jahre weiterhin jeden Monat 1Kg Kaffee konsumieren würde, könnten meine Kenianer also noch gut als Nachlass herhalten.
Und ich bezweifle, dass es in dem Zeitraum nicht doch mal mindestens eine interessante Weiterentwicklung auf dem ganzen Feld geben wird, die mein aktuelles Setting ablösen könnte.

Edit: wahrscheinlich sogar mit eigenen Kaffeepflanzen im Garten bei der Klimaentwicklung

 

Hallo zusammen,
Nachdem hier soviel super Infos sind, (danke an alle!) hab ich mich vor kurzem auch an eine alte Favorite gewagt.
Ich war auf der Suche nach einem robusten Single Doser der auch bezahlbar ist und so wurde es eine Favorite 1AT.
Nachdem es dafür scheinbar keine Mahlscheiben mehr gibt hab ich mich auf die Suche nach Alternativen gemacht und bin bei Rancilio Rocky Scheiben fündig geworden. Dazu mussten nur neue Löcher gebohrt werden.
Espresso feine Mahlung ist kein Problem, bekomme meine Maschine mit dem Mahlgut problemlos abgewürgt.
Handling der Mühle ist einfach traumhaft, fehlt nurnoch ein Dosing Tool, aber das kommt auch noch.
Gruss
Bene

 

Ich habe auch schon mal eine Typ1 Mühle mit neuen Scheiben umgerüstet, wenn man nicht auf die unimodal mahlenden Scheiben besteht,( die es ja
leider nur für die 2A gibt) , ist das durchaus eine Option für eine formschöne, haltbare und preiswerte Mühle.

 

Ich hab noch mal einen Versuch mit meiner 2AT unternommen und die fixe Scheibe (die mit Höhenabweichung) mit der Mahlrichtung am äußeren feinen Zahnkranz eingeschliffen, um die Abweichung rauszubekommen ohne die Schärfe der Scheibe zu beeinträchtigen. Ich hatte mir eingebildet, dass sich das Mahlergebnis etwas geändert hat, aber die Partikelgrössenmessung hat gezeigt, dass sich nichts geändert hat (vorher-nachher Messung im Vergleich zu espressofeinem Mahlgut meiner Bravo Debut):

Ich habe jetzt noch eine (evtl. dumme) Verständnisfrage: Warum habe ich ca. 300um mittlere Partikelgrösse, wenn die Scheiben kurz vor Schleifen stehen und garantiert besser als 50um ausgerichtet sind? Das heißt doch, dass die Scheiben dem Bohnendruck >200um nachgeben, oder? Könnte man da nicht was mit einer stärkeren Feder hinter dem Vorbrecher machen?

 

Das tun sie bei jeder Scheibenmühle, bei den Favorites mit dem schwimmenden Vorbrecher erst recht. Die Frage ist,
in welcher Grössenordnung, aber das zu erfassen, dürfte messtechnisch nicht machbar sein.
Begegnen kann man dem mit der Einstellung des Mahlgrades bei mahlender Mühle, ob eine verstärkte Feder da
Abhilfe schafft, keine Ahnung. Das Auseinanderdrücken der Scheiben beim Mahlvorgang ist eines dieser Probleme,
mit dem sich Mühlenhersteller beschäftigen müssen, ohne es recht erfassen zu können.

 

Ist natürlich nicht einfach bei der hohen Mahlgeschwindigkeit. 20g für einen Espresso sind bei mir in wenigen Sekunden gemahlen. Bekommst Du es hin in dieser Zeit feiner zu stellen und dann wieder gröber, um die Scheiben nicht schleifen zu lassen?

Ich hab mir jetzt mal einen Frequenzinversor bestellt, mit dem ich die Mühle an 50Hz und niedriger betreiben kann. Ggf. ist ja über die Mahlgeschwindigkeit was zu machen.