Fehlkauf Mühle - Alternativideen?

Da kannst du aber gar nix programmieren.

Gibt nur einen Ein-Aus Schalter an dieser Mühle.

Da musst du sogar selbst abwiegen, was du dann gemahlen haben willst - kannst du dir das vorstellen? Das nennt sich Single Dosing.

 

Standard Empfehlung hier ist Eureka Specialita - die hat zwei programmierbare Timer.


Aber, du wirst trotzdem nicht um geringfügige Anpassungen herum kommen, weil sich die Umgebungsparameter geändert haben.

Timer haben sonst aber fast alle anderen Mühlen auch.

Im dreistelligen Bereich gibt es exakt eine Mühle, die nach Gewicht mahlt (Sette 270wi), aber diese hat andere Nachteile.
"Mahlvorgang nach erreichtem Gewicht beenden" fängt erst bei mittel vierstelligen Mühlen an.

 

Am komfortabelsten wär wohl die Baratza Sette 270 Wi, die wiegt tatsächlich jedesmal selbst ab und du kannst eine Menge einstellen, die du haben willst.
Ist aber laut und soll ein paar sonstige Probleme machen (saut rum, ist laut etc.), aber gibt trotzdem Leute die happy damit sind. Vielleicht einfach mal die Suchfunktion bemühen.
Ansonsten ist ne Standardempfehlung die Eureka Mignon Specialita (die hab ich auch). Die kannst du mit einem Timer einstellen und solange du am Mahlgrad nicht drehst, landet mehr oder weniger immer die gleiche Menge im Siebträger. Die Zeit musst du aber jedesmal anpassen, wenn der Mahlgrad sich ändert. Aber dafür hat die Maschine keine weiteren nennenswerten Schwächen.

 

Single Dosing ist gerade in, deswegen ist auch die Niche auch so beliebt. Hat den Vorteil, dass kaum Bohnenreste im Mahlwerk verbleiben und man schnell zwischen verschiedenen Bohnen wechseln kann. Ist aber nicht für jeden was.

Die meisten Mühlen arbeiten mit einem Timer, aber auch da wirst du ab und an nachjustieren müssen, weil sich die Menge mit zunehmendem Alter der Bohnen ändert. Und bei jeder Bohne musst du selbstverständlich neu einstellen. Bei einmal einstellen und dann nie wieder drangehen bleibt nur die Sette 270WI mit integrierter Waage, die auf ein Zielgewicht eingestellt werden kann. Die hat dann aber ihre eigenen Probleme wie Lautstärke und Langlebigkeit.

 

Um mal eine andere Mühle in den Raum zu werfen: Quamar M80E oder M80T, die ist in dem Segment eine solide Alternative.

 

Oder: Lelit William PL72.

 

Dein Wunsch in allen Ehren, aber das wird vermutlich nicht so funktionieren, wie du dir das vorstellst.
Je nach Füllgrad im Hoppers, Mahlgrad, Luftfeuchigkeit, dem Alter der Bohnen und der Sorte verändert sich die ausgegebene Kaffeemenge bei gleicher Timer Einstellung zum Teil erheblich.

Mit dem Timer muss man sich permanent beschäftigen außer es stört einen nicht, dass sich Durchlaufzeit bzw. die Kaffeemenge verändert...

Meine alten Timermühle habe ich z.B. so eingestellt das ca. 3/4 der gewünschten Menge im Sieb gelandet sind, im Anschluss habe ich solang nachgemahlen bzw. etwas abgelöffelt bis die Menge gepasst hat.
Im Grund hätte ich auch einfach auf den Timer verzichten können und pie mal Daumen gemahlen und dann korrigiert.

Mit dem Thema plagen sich viele Nutzer rum und in meinen Augen ist das ein Grund warum SingleDosing aktuell so beliebt ist.

 

Naja, also ich wiege jeden shot bei der specialita und die Streuung ist maximal 0.2gr +-
Das ist im Alltag, für den Threadersteller, wahrscheinlich vollkommen in Ordnung und gut genug! ;-)

 

Das gilt, wie erwähnt, bei gleicher Einstellung für den Mahlgrad. Sobald der geändert wird (ich mach das vermutlich jeden Tag) muss man auch den Timer anpassen.

 

Um etwas Systematik reinzubekommen:

• Timer sind praktisch, aber nicht genau, und die Menge ändert sich je nach Mahlgrad und anderer Parameter.
• Grind by weight mit eingebauter Waage ist genau, aber relativ teuer (z.B. Etzinger) oder anfällig, und es bleiben , wie beim Timer auch, angebrochene Pulverreste und Bohnen im Mahlwerk und Hopper.
• Single dosing ist genau und vermeidet Restpulver, ist aber aufwändiger. Es gibt verschiedene Methoden und Hilfsmittel zum Portionieren, die man in seinen Workflow integrieren kann

Wie hoch ist dein budget?

Bei manchem seit über 10 Jahren

 

Stimmt schon, aber nach, sagen wir mal einer Woche, sieht die Welt schon anders aus.
Aber meist ist sie wirklich sehr konstant.

Lg

 

Das will ich nicht kommentieren, weil ich die Mühle nicht kenne...

Oben ist die M80E empfohlen worden und diese kenne ich sehr gut. Auf diese Mühle trifft das von mir beschriebene Verhalten zu. Mag sein, dass die Eureka da konzeptionell besser funktioniert aber wie taurui schon geschrieben hat. Sobald man den Mahlgrad anpackt fängt man wieder vorn an. Wenn man eine neue Packung aufmacht, selbst wenn es die selbe Sorte ist, dann gilt das Gleiche. Gestern Regen morgen Sonne --> Timer anpassen...

Gerade als Anfänger (so hat sich der TE geoutet) würde ich mir nicht zu viel davon versprechen. Lieber das Kaffeemehl abwiegen und sich an den übrigen Hürden der Espressozubereitung abrackern...

 

Nach über 14.000 Mahlungen auf meiner ersten Generation der M80E kann ich das nicht so wirklich bestätigen. Man variiert den Mahlgrad idR um 1-3 Rasten, etwas Zeit anpassen geht genauso schnell. Da ist die technische Lösung bei meiner Quamar allerdings in der Tat etwas ungewöhnlich.

Ich hab auch ne große Eureka, nicht wiederfindbarer Mahlgrad mangels Rastung nervt (mich) total. Die einzige andere brauchbare Lösung ist ne große Skala, die aber die wenigsten Mühlen bieten.

 

Ich finde, das kommt auch ein bisschen auf den eigenen Anspruch an. Wenn man reiner Espressotrinker ist und eine gute Sensorik hat, dann möchte man vielleicht genau die gleiche Ratio (z. B. 1:2) treffen jedesmal. Wenn man den Espresso als Basis eines Capuccino benutzt oder eine gewisse Toleranz beim Geschmack des Espresso akzeptiert, dann muss man bei einer Specialita und auch bei anderen Mühlen nicht jeden Tag nachjustieren, sondern eher alle paar Tage, wenn der Kaffee im Hopper langsam austrocknet. Ob man jetzt 1:1,8 oder 1:2,2 in der Tasse hat, bedeutet ja nicht gleich, dass der Espresso ungenießbar ist.

 

Danke Yoku-San.

Ihr anderen habt für euren eigenen Anwendungsfall ja Recht. Aber aus dem, was @akotula schreibt, ist das nicht auf seine Erwartungen und Bedürfnisse übertragbar.

Ich denke die Lösung ist stand heute für ihn ganz sinnvoll und die von ihm genannten Erwartungen würden mit der specialita erfüllt werden.

Die anderen haben mit ihren Einschränkungen jedoch auch Recht. Aller spätestens bei einer neuen Packung (derselben Marke oder gar andere) sollte man erneut wiegen und einstellen. Dann kann man das wieder ein paar Tage ohne Kontrolle nutzen.

Wie häufig und genau man selbst nachprüft ist dann ganz flexibel und kann an eigenen Bedürfnissen festgemacht werden. Allerdings ist es gerade zu Beginn der Espressoreise sinnvoll, es häufiger zu machen, um die nötige Konstanz in das eigene Handwerk zu manifestieren und festigen.

Mit einem Standardrezept erhält man mit einer "einfachen barmischung" sicherlich mit der Methode konstant leckere Ergebnisse.

 

Da hast du auf jeden Fall recht.
Ich denke einfach nur, dass dieses

bei den meisten Leuten direkt die Alarmglocken klingeln lässt und man den Menschen nicht mit einer weiteren falschen Erwartung an die Sache herangehen lassen will.
Oder ihm mit der Sette270wi eine möglichst seinen Vorstellungen entsprechende Erfahrung geben möchte.
Es ist ja gerade für Neulinge oftmals eine überwältigende Menge an Variablen, Maschinen, Tools und Meinungen.

LG

 

Genau darum geht es mir...

Die Antworten hier im Thread zeigen ja schon, dass es unterschiedliche Sichtweisen gibt und ein Timer ist nicht für alle Ansprüche die richtige Lösung ist...

Meine erste Mühle hatte z.B. keinen Timer und ich habe mich lange mit Nachrüstlösungen (WLAN Steckdosen, Timerplatinen, Belichtungszeitschalter, etc.) beschäftigt.
Inzwischen gibt es dafür Lösungen, vielleicht ist dem TE ja damit schon geholfen:

[Vorstellung] - Mühlentimer zum Nachrüsten ohne Umbau (kaffee-netz.de)

Mir das zu aufwändig und als sich eine Gelegenheit ergeben hat, da habe ich eine Timermühle gekauft. Leider habe ich dann relativ schnell festgestellt, dass ich durch den Timer mit Problemen konfrontiert werde, die ich vorher nicht hatte...

 

Wäre toll, wenn Eureka die Specialita mal irgendwann als günstige Grind by Weight Variante rausbringt. Ich glaube das wäre ne gute Mittelklasse-Option für viele. Die Sette W ist vielen leider zu laut bzw. zu schlecht gebaut.