Geplante Obsoleszenz oder bloß aufgepepptes Haushaltsgerät?

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  1. #1 nacktKULTUR, 13.09.2022
    nacktKULTUR

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    Geplante Obsoleszenz oder bloß aufgepepptes Haushaltsgerät?

    Inspiriert von diesem Beitrag, möchte ich mit Euch ein paar Überlegungen zu diesem Thema teilen. Wer hier etwas Polemik entdeckt, hat nicht ganz falsch entdeckt.

    Der Trend geht gemäß meiner Beobachtung stets in dieselbe Richtung: Je trivialer ein Haushaltsgerät ist, desto größer die Verlockung seitens des Herstellers, jede Menge Blingbling darin zu verbauen. Ich habe den Verdacht, dass dies nicht vom Verbraucherwunsch gefordert ist. Aber wenn ein tutendes und blinkendes Trivialgerät angeboten wird, wird der Kunde, die Kundin es kaufen, weil es dem Spieltrieb entgegenkommt. Die Bluetooth-Verbindung zur Kundenfernsteuerung, äh – ich will sagen zum Smartphone, ist dann geradezu ein „must have“.

    Der Hersteller muss nicht viel in die zwar überflüssige, aber peppige Elektronik investieren, weil sie in China billig zu haben ist. Dafür gewinnt er erhöhten Umsatz durch häufigen, weil notwendigen Austausch des Geräts:
    • Die Elektronikteile geben den Geist auf, kurz nach dem Ende der Gewährleistungspflicht
    • Die Firmware des Blingbling ist nicht mehr kompatibel zur neuesten Smartphone-Generation
    • Die neueste Generation dieses Haushaltsgeräts bietet ganz neue, noch nie dagewesene (!) Vorteile
    • Ein Blingbling-Haushaltgerät der neuesten Generation gehört in jeden prestigebewussten Haushalt (sogenannter Distinktionsgewinn)
    Ich glaube, eine geplante Obsoleszenz erübrigt sich unter diesen Umständen. Die Horde der ferngesteuerten Käufer/innen kauft auch so häufig genug. Influencer und andere Social Media sorgen dafür.

    Dass es so etwas gibt wie geplante Obsoleszenz, ist seit langem bekannt, siehe auch die Beispiele in der Wikipedia. Aber ich glaube, dass der Effekt der defekten / nicht mehr kompatiblen Elektronik genügt.


    Gerätebedienung mit oder ohne Blingbling?

    Meine persönliche Präferenz gilt den Küchengeräten ganz ohne elektronische Gadgets. Ein Kochherd mit Sensor-Technik Wisch-Steuerung ist für mich als leidenschaftlicher Koch ein No-Go. Wie oft schon habe ich etwas auf der Ceranplatte etwas verschüttet, und damit die Elektronik zum Absturz gebracht! Das war keineswegs ein Billigherd, sondern ein nobles Modell von V-Zug! Nun endlich, seit wenigen Jahren haben wir uns einen Kochherd mit ganz gewöhnlichen Drehschaltern gekauft. Der tut genau das, was er soll, wir sind begeistert:

    [​IMG]

    Anderes Beispiel – die Mikrowelle. Heutzutage gibt's Geräte mit Display, Tastatur und hinterlegten Rezepten. Um einmal etwas rasch aufzuwärmen, oder etwas aufzutauen, haben wir 1995 ein solches Gerät gekauft. Bedienung rein mechanisch, ein Knopf für die Leistung (getaktet), ein Knopf für den mechanischen Zeitschalter (am Ende mit dem klassischen Bling im wörtlichen Sinne). Das Gerät funktioniert heute noch wie am ersten Tag.

    [​IMG]

    Was soll auch schon daran kaputtgehen? Ein Hochspannungstrafo, ein Magnetron (2.45 GHz) mit Antenne, ein Drehteller und ein Ventilator, beides per Spaltpolmotor angetrieben. Für einen heutigen Hersteller ist das völlig uninteressant. Da muss mindestens ein Smartphone-Interface her!

    Ich denke, wenn man diese Überlegungen auf unsere geliebten Espressomaschinen erweitert, wird klar, wo das einträgliche Geschäft stattfindet. Warum sonst sollten die üblichen Elektronikmärkte die in China hergestellten Geräte vermarkten?

    nK
     
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  2. #2 XeniaEspresso, 13.09.2022
    XeniaEspresso

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    Sagen die Kunden :)

    Das wäre aber zu kurz gegriffen. Es sind ja auch die Hersteller, die sich durch Features von den Mitbewerbern absetzen wollen. Und gibt es was, will der Kunde es idR auch haben. Man weiß ja nie, ob man es nicht gebrauchen kann.

    einfach verdientes Geld ?
     
  3. #3 Barista, 13.09.2022
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    Ich denke, zu Beginn dieses Forums hatten viele Leute gerade daran Spaß, dass diese Espressomaschinen so ein Gefühl von dauerhafter Wertigkeit erwecken. Das passte auf alle E61-Chrombomber. Im Laufe der Zeit wurden aber die Ansprüche an die Technik viel höher und ließen sich wohl alleine mittels Mechanik nicht mehr sinnvoll umsetzen. Für mich begann das mit den Dualboilern (GS/3, Vivaldi etc.). Seitdem werden die Maschinen technisch immer mehr aufgerüstet und viel elektronischer. Nicht mein Ding aber es kann ja jeder wählen.
     
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  4. #4 yoshi005, 13.09.2022
    Zuletzt bearbeitet: 13.09.2022
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    Schöne Threadidee. Ich bevorzuge beim Kauf von Haushaltsgeräten auch Maschinen, die sich auf die Hauptfunktion beschränken, möglichst ohne Digitaldisplay. Leider sind die in vielen Bereichen nicht mehr zu finden. Mich nervt es, wenn Geräte oder Autos mich permanent anpiepsen oder ihre Grundfunktionen nicht zur Verfugung stellen, weil irgendein Sensor fälschlicherweise ein Problem erkannt hat.

    Am Thema Espressomaschinen hat mich beim Einstieg gerade gereizt, dass die meisten Geräte simpel und wertig aufgebaut, leicht zu warten und in ihrer Robustheit technisch etwas aus der Zeit gefallen sind - ein Gegenpol zu den meisten Elektronikmarkt-Geräten, die man sonst käuflich erwerben kann und passend zur Morgenroutine bei der Zubereitung. Mittlerweile ist das von vielen Kunden nicht mehr gewünscht und es werden Geräte mit Mikroelektronik bevorzugt. Ich habe mich in meine Nische zurückgezogen und hoffe, dass ich für meine 50 bzw. 60 Jahre alten Geräte noch lange Ersatzteile finde. Die werden dann och ihre Funktion erfüllen, wenn die meisten aktuellen Geräte bereits entsorgt sind.
     
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  5. #5 Cappu_Tom, 13.09.2022
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    @nacktKULTUR: ich gehe weitgehend mit deinen Ausführungen konform.
    Der zitierte Wikipedia Artikel ist meines Erachtens eine gute Darstellung dieses Themas samt den historischen verweisen.
     
  6. Wasu

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    Da lob ich mir doch meine E61, kaum Elektronik drin.
    Wer bling bling kauft ist selber schuld, was lob ich mir doch meine E61. :D
    Da lob ich mir doch schon wieder meine E61, kann alles was ich brauche.
    Da lob ich mir doch meine E61....okay.....beim dem Punkt jetzt nicht. Distinktionsgewinn, überlass ich anderen,,,,,,,,,
     
  7. #7 Silvaner, 13.09.2022
    Silvaner

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    Da hab ich mit meiner Silvia und der Eureka MCI gerade noch Glück gehabt. Obwohl, beide gibt’s noch zu kaufen.
    Rancilio ist bei der Silvia Vx Modellreihe wirklich blingbling resistent. Schon fast bewundernswert!
     
  8. #8 infusione, 13.09.2022
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    Ja, mein Shell-Atlas von 1981 (mit Zonengrenze) hält sicher noch eine Weile. Obwohl er schon gelitten hat, ist er doch noch bedingt funktionsfähig. Er ist auch völlig elektronikfrei.

    Aber so eine Navigation per Smartphone (mit Bluetooth gekoppelter Sprachausgabe über Bordlautsprecher) hat auch was für sich. Und mein Blutdruck geht nicht hoch, weil der Beifahrer schon wieder nicht weiß, wo auf der Karte wir sind. Oder wo wir hinwollen.

    20220913_210027.jpg

    Bei der Haltbarkeit meiner Espressomaschine bin ich mir auch nicht sicher ...
     
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  9. Lancer

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    Da muss man dazusagen, die meisten Menschen finden auf der Karte nicht mal mehr Norden, geschweige denn, wo sie gerade sind, oder wo sie hinwollen.
    Mittlerweile, finde ich, ist nach Straßenkarte (oder generell Karte) navigieren, eine echte Kunst geworden, die nicht mehr viele beherrschen.
    Auch merkt man, dass die Wehrpflicht (in .de und .at) aufgehoben wurde, da wurde einem das noch beigebracht.
     
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  10. #10 domimü, 13.09.2022
    domimü

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    Erst da? Mir wurde das in der Grundschule beigebracht...
     
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  11. Lancer

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    Naja, zwischen "mit den Eltern" durch den Wald mit ner Karte und einem Kompass aus der Kinderzeitung spazieren und mit dem Black Hawk in die Wildnis gebracht zu werden, sich abzuseilen und mit ohne GPS und nur ner Karte, nem Rucksack und einem Kompass irgendwohin zu navigieren, empfinde ich schon noch mal einen Unterschied.
     
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  12. #12 nacktKULTUR, 14.09.2022
    nacktKULTUR

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    Ein Atlas, so wie auch ein Buch, ist eine ursprüngliche Art von Datenträgern. Die Rede in diesem THread ist aber von Haushaltsgeräten und deren geplanter Obsoleszenz.

    @infusione @Lancer @domimü :
    Darf ich Euch bitten, das off-topic Geplänkel nach nebenan in den Kaffeeklatsch zu verlagern? Immerhin sind wir hier in der Rubrik Grundsätzliches.

    nK
     
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  13. #13 Zufallszahl, 14.09.2022
    Zufallszahl

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    Dafür muss nicht mal leidenschaftlicher Koch sein, ich glaube jedem Bediener ist nach 2 Mal nutzen klar, dass das ein völlig beklopptes Bedienkonzept ist.
    Abgesehen von Fehlbedienungen durch Wasser oder versehentlich mal was drauf abstellen, ist man auch schlicht langsamer wenn man 3 Platten parallel anmachen will (bspw.). Es gibt irgendwie keinen Use-Case, wo dieses Bedienkonzept wirklich was besser macht.

    Der neuste Trend sind ja solche "in die Herdplatte" integrierte Dunstabzugshauben. Ich hab keine, ich frag mich aber was passiert, wenn da mal eine nicht geringe Menge kochendes Wasser rein läuft :D.
     
  14. #14 ergojuer, 14.09.2022
    ergojuer

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    Ein aktuelles gerät hat nicht die Chance 25 Jahre Betriebsdauer vorweisen zu können. ;-)
    Unsere Mikro wurde beim zweiten Nachwuchs in 2001 gekauft. Das Ding kam vom günstig Lidl, hat nen Display, diverse "Programme" die wir nicht brauchen, kann als Heißluftofen benutzt werden und hat auch eine Grillfunktion. Sie funktioniert immer noch. Ich nehme an, dass das Teil auch noch 20 Jahre hält.
    Und nur weil du eine 30 Jahre Mikrowelle von Sharp hast, schließt das nicht aus, dass der Großteil der der damals baugleich verkauften Geräte wegen eines Defekts auf dem Schrott gelandet sind.

    Für mich riecht die Diskussion um geplante Obsoleszenz immer auch ein wenig nach Verschwörungsmythos. Setzt die Theorie doch voraus, dass Hersteller sich quasi absprechen, Artikel mit verminderter Haltbarkeit auf den Markt zu werfen bzw. der Kunde blöd genug ist nach etwas mehr als zwei Jahren der Nutzung den Hersteller beim Neukauf noch einmal zu bevorzugen.

    Der Artikel und die dort angeführten Studien belegen aber eher, dass eben keine "geplante" Obsoleszenz gibt. Es sind eher die Verbraucher, die immer neues Bling-Bling wollen und deshalb aus ästhetisch-kulturellen, sozialen oder auch ökologischen Erwägungen Produkte entsorgen.
    Im Kaffee-Netz nennt man Upgraditis. Und auch hier ist der Statusfaktor sicher nicht unbedeutend. War eine Silvia hier vor 18 Jahren noch eine tolle Maschine, wird heute einem Capputrinker gerne ein Dualboiler empfohlen.
     
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  15. #15 Barista, 14.09.2022
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    Die Welt ist nun mal kein Manufaktum-Katalog und wird es auch nicht werden.

    Ich habe vor ein paar Wochen meine mindestens 15 Jahre alte Miele-Waschmaschine ausgetauscht, da sich gerade eine Gelegenheit ergeben hatte (Haushaltsauflösung beim Vater eines Bekannten) und ich speziell an der größeren Trommel Interesse hatte.
    Vom Bauchgefühl gefiel mit die alte Miele viel besser. Mehr Metall, simple Einstellräder und Tasten. Die neue hat ein Touchdisplay und eine Klappe aus Kunststoff. Ist garantiert nicht so lange haltbar und reparabel wie die alte. Dafür wäscht sie halt deutlich effektiver, vor allem mehr auf einmal.
    Man kann nicht in allem Bereichen auf simple Technik setzen, alleine weil es das Angebot überhaupt nicht gibt.
     
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  16. #16 Synchiropus, 14.09.2022
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    Nun, wie hieß schon 2009 so schön ironisch in The Big Bang Theory: "Everything is better with Bluetooth" :D
    Vorher musste überall USB drin sein, egal ob sinnvoll oder nicht.

    Ich denke auch, dass das weniger vom Verbraucherwunsch kommt, sondern eher Versuche sind, sich von der Konkurrenz irgendwie abzusetzen. Das endet dann derzeit darin, dass alles eine App haben muss. Das wäre an sich noch nicht schlimm, so lange man die nicht nutzen muss. Schlimm wird es, wenn eine Steuerung nur noch darüber geht und eine Anbindung an die Herstellercloud erforderlich ist.

    Im Bereich Espressomaschinen ist das im Grunde aktuell ja noch eine gute Situation: Man hat eine Wahl und muss das nicht machen. Das ist in vielen Bereichen finde ich schon deutlich schwieriger geworden.
     
  17. #17 infusione, 14.09.2022
    Zuletzt bearbeitet: 14.09.2022
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    Ich habe seit einem guten Jahr eine neue Küche und hätte auch gern einen Herd mit Drehknöpfen vorne gehabt. Am liebsten mit Gas. Ich habe sowas nur noch bei Range Cookern oder Gastrogeräten mit 70er Tiefe gefunden. Beides kam nicht in Frage. Und Gas kam nicht in Frage, da in der Küche noch eine Therme ist.

    Also wurde es ein Induktionsherd mit integriertem Bedienfeld. Da wegen des Bedienfelds nicht mehr die volle Tiefe für vier Töpfe gleichzeitig zur Verfügung steht, musste es 90cm breit sein, sonst hätten 60cm locker ausgereicht.

    Inzwischen bin ich aber wirklich begeistert.
    • Auch wenn Wasser überkocht, gibt's wenig Probleme mit der Bedienung. Kurz drüberwischen (schaltet nichts) und es kann wieder bedient werden. Der Knopf "alles auf warmhalten" funktioniert auch noch mit übergekochtem Wasser, um das Überkochen zu stoppen.
    • Die Stufen sind hervorragend abgestimmt: 1 = warmhalten ca. 70°, 2 = warmhalten ca. 85°, 3 ist simmern
      So eine feinfühlige Regelung hatte ich noch nie.
    • Ich kann jede Herdplatte über die Zahlenleiste mit zwei Berührungen genau auf die gewünschte Stufe stellen kann. Also Reis kurz zum kochen bringen, dann auf "3" ziehen lassen. Zwiebeln anbraten auf "5", ohne das ein Fitzelchen dunkel wird.
    • Ich kann für jede Herdplatte eine eigene Uhr schalten, der Reis stellt sich dann nach 15min von selber ab. Oder der Pot au Feux nach 3h.
    • Mit dem Booster (3,6kW, dann gehen andere Herdplatten nicht mehr mit voller Leistung) bring ich 3,5l Nudelwasser schnell zum Kochen.
    • Und gegenüber dem Gasherd: Die Topfgriffe werden nicht mehr warm. Und der Topf ist außen nicht heißer als innen.
    Mein erster Herd aus 1994 (Gasherd mit Bedienung vorne) hat 17 Jahre gehalten. Dann ist der Backofen kaputt gegangen. In 16 Jahren weiß ich mehr zum Kochfeld. Aber dann muss ich auch nur das Kochfeld austauschen, und nicht auch noch den Backofen.

    Nur der Kombidampfgarer wird nicht so lange halten. Da ist zuviel Mechanik und Elektronik drin. Ich verwende ihn aber laufend, bin sehr zufrieden und habe mich gedanklich auf "Abschreibung" über 10 Jahre eingestellt. Als geplante Obsoleszenz würde ich das aber nicht bezeichnen. Eher als realistische Lebensdauer.

    Und ja, der Dampfgarer hat eine App, WLAN und Bluetooth. WLAN verwende ich, um die Uhr an den Zeitserver zu hängen. Also stimmt die Uhrzeit immer und Zeitumstellung ist auch kein Thema. Praktisch.

    P.S.
    Mein Auto ist 14 Jahre alt. Ein Renault Espace mit relativ viel Elektronik für 2008. Es funktioniert aber noch alles, obwohl er immer draußen steht. Rost hat er auch nicht. Der Käfer meiner Eltern hielt von 1959 bis 1972 (13 Jahre), dann war verrostet (vorne, die Platte an der Achse war durch). Obwohl er teilweise in einer geheizten Garage stand. Vor der Ölkrise 73 gabs sowas noch.
     
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  18. #18 nacktKULTUR, 14.09.2022
    nacktKULTUR

    nacktKULTUR Gast

    Thema Kochherde:
    Offenbar sind die Geschmäcker verschieden. Ich kenne keinen Profikoch, der mit den Wisch-Sensoren zurechtkommt. Aber im Hobbybereich (ohne Hektik, mit der nötigen Sorgfalt bei der Bedienung) kann man offensichtlich gut damit zurechtkommen:
    Zum Thema Waschmaschine:
    Ein gutes Beispiel, wie „intelligente“ Elektronik auch hilfreich sein kann, ist tatsächlich das Wäsche waschen. Ich glaube auch, dass man die Weiterentwicklungen durch die Hersteller nicht über einen Kamm scheren darf. Ich bin immer wieder erstaunt, dass unsere relativ preisgünstige (vor 2½ Jahren gekaufte) AEG Lavamat schonender wäscht als zuvor eine ziemlich teure, aber alte Miele Waschmaschine. Die Hemden halten länger, weil Manschetten und Krägen nicht so schnell abgewetzt werden.

    Vermutlich zählen Waschmaschinen und Geschirrspüler nicht zu den trivialen Hausgeräten, die durch Elektronik verschlimmbessert werden. Da sind Kochherde und Espressomaschinen wesentlich einfacher gestrickt.

    nK
     
  19. #19 Synchiropus, 14.09.2022
    Synchiropus

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    So weit würde ich nicht gehen. Man kann auch bei Waschmaschinen Geräte mit WLAN, App & Anbindung and Cloud des Herstellers bekommen. Und mit automatischen Waschmitteldosiersystemen, die nur mit den speziellen Kartuschen des Herstellers funktionieren.

    Und von Eco-Programmen, bei denen man eine Temperatur einstellt, die man aber nicht bekommt, sollten wir gar nicht erst anfangen.
     
  20. #20 Largomops, 14.09.2022
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    Hab gerade gesehen, daß unsere AEG Waschmaschine für unter 400 Euro über 10 Jahre alt ist und noch keine Probleme gemacht hat. Die läuft jeden Tag für zwei Haushalte. Muss mir gleich mal an den Holzkopf klopfen.
     
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