Hilfe beim Siebträgerkauf gesucht - Maschinen-Upgrade

Du hast sicher mit deiner These der Verfälschung durch die BG recht, Nachkommastellen sind in ihrer Pseudogenauigkeit ein Witz. Allerdings hat das nichts direkt mit dem Offset zu tun, denn der könnte theoretisch auch Konstant sein und damit zuverlässige Werte liefern. Vielmehr ist es die Trägheit und thermische Eigendynamik der massiven, frei in der kalten Umgebung hängenden BG, die die tatsächlich Brühtemperatur bei diesen so schwer kalkulierbar machen. Da sind direkt am Boiler angeflanschte BG klar im Vorteil.

 

Die Platine ist für die aktuelle Zweikreiser Version vorgesehen und soll nachrüstbar sein. Zu den möglichen Funktionen gibt es einen eigenen Thread:
[Vorstellung] - Xenia DP (Dual-PID-Version) - Funktionsumfang

DP = „Dual PID“ nicht „Dual Poiler“

 

Es kann sein, dass es auch mit deiner Maschine geht, wobei mich erst letztens ein frustrierter GS3-Besitzer bat ihm eines unserer Meegeräte zu borgen, weil er - egal mit welcher Einstellung - eine Bohnensorte nicht so eingestellt bekommt, wie er sie in dem Cafe der Rösterei ausgeschenkt bekommt.

Hier geht es um viel persönliches Geschmacksempfinden und das kann auch bei dir differenzierter sein, als bei anderen.

Ich denke halt (bruflich bedingt) immer an die Mehrzahl der Leute, die sich ihre 1-3 Sorten suchen und das probieren dann sein lassen. Oder an die, die sich mit den vielen Parametern verirren, aber nur ganz normalen Espresso trinken.

Das Thema ist nicht einfach zu klären. Weder meine Ansicht ist die allein wahre, noch die derjenigen, die auf 0,1° Unterschied schwören (übertrieben formuliert).

 

Schreib das besser in den Xenia-Thread. Das ist zu speziell für diese Maschine..

 

Doch bei meiner GS3 funktioniert das mit der Temperatur-Anpassung an die jeweilige Röstung ganz gut. Deshalb ja auch meine „Babuschkas“ um den Mahlgrad bei meinen Röstungen konstant halten zu können. Gleichzeitig mit dem Mahlgrad variieren macht es fast unmöglich zu wissen, ob es jetzt säuerlich oder bitter wird, wegen des Maglgrads oder der Temp. Die GS3 hat auch mit dem Schwanenhals (Hitze steigt nach oben) und dem geringen Offset (oder geringe Trägheit wie cbr es treffend beschreibt) beste Voraussetzungen für das Temperatur-Surfen, würdest Du auch schmecken, allerdings ob das den hohen Preis rechtfertigt, ist eine andere Frage.
PID beim Zweikreiser würde ja noch weitere abweichende Einflussfaktoren mit sich bringen, macht eigentlich wenig Sinn. Ich sehe dennoch bei einem Budget < 2000€ Vorteile auch beim Zweikreiser gegenüber kleinen Dualboilern: Größerer Boiler für besseren Dampf, man trinkt das Wasser frisch aus dem Tank (bei geringer Nutzung kein unerheblicher Vorteil gegenüber DB mit Kupferkessel), und das Temperaturverhalten ist über die Zeit erlernbar, Erfahrungen, CoolingFlush oder Euer Xenia-System helfen den richtigen Temp.-Punkt zu finden.

 

Das ist gut beschrieben und gut denkbar.

Aber ich bin da auch der normale Durchschnitt. Ich habe meine Sorten, die ich mag und wenn meine 2 oder 3 Espresso wie in der Bar in Italien schmecken, dann hat es sich für mich gelohnt, die Maschine anzustellen. Eine besondere Nuance erwarte oder vermisse ich bei den Sorten nicht...passt ja alles.

 

Diese Reproduzierbarkeit und Einstellbarkeit wird vielfach postuliert. Einfache Formel: PID + 2. Boiler = 100% reproduzierbar.

Ich habe in dem 2018er Thread mal Messergebnisse eines DB mit PID-Controller veröffentlicht. Keine große Messreihe die auch zuwenig um Substanz zu haben. Aber reproduzierbar war das - im engeren Sinn - nicht. Also was um +-0,5° (1°). Es waren eher +-2 °C (4°C) von Shot zu Shot.

Es gibt Konzepte die das in meiner Einschätzung zulassen werden und da sind PID und 2. Boiler ein Bestandteil. Dallacorte Mina zum Besipiel. Da werde ich das in der Tempretaurentwicklung bekommen, was ich bezahle und auf dem Display sehe. Ich kenne die GS3 nicht, aber auch da wird das gehen.

Wenn ich Vorführungen in Röstereien gemacht habe, wurde oft auch eine helle Röstung als 2. Variante vom Röster beigesteuert (mit 2. Mühle). Ich habe da nix eingestellt und trotzdem waren alle Röster höchst zufrieden mit dem was da als fruchtiger Espresso rauskam (ich trinke das ja nicht). Einer Angestellten (ein Latteartmeister) meinte sogar: besser als auf unser eigenen Maschine.

Mag stimmen, jedenfalls war es ohne spezielle Einstellung nicht schlechter.

Ich will nicht sagen, dass da was nicht einzustellen ist oder es sinnlos ist. Man sollte das dahinterliegende Konzept sehr stark mitberücksichtigen und sich dann fragen ob man das (bezahlen) will bzw kann.

 

Tut sie (beim Dual Boiler, Einkreiser) aber nicht direkt nur weil du am PID drehst, das braucht dann halt die immer bei der E-61 üblichen 30 Minuten+ bis es vollständig unten ankommt. Also mal eben 3 Espresso hintereinander ziehen mit unterschiedlichen Temperaturen iss da nicht, da ändert sich dann FAST nullo, und der Experte meint dann PID bringt doch nix.
Das ist aber nicht wirklich ein Problem wenn mans weiß nutzt man das anders, erster Tag mit ner neuen Bohne kommts ja eh noch mehr auf Mahlgrad, Mengen an, da konzentriert man sich darauf bei default Temp.. Hat man das kann man die Tage danach schon beim einschalten der Maschine am PID mal +2 und am nächsten Tag vielleicht -2 vom default einstellen und vergleichen was besser war, bzw. jenachdem obs einem zu sauer oder bitter war auch gezielt mal hoch oder runter gehen. Und dann wirkt das sehr wohl. Iskanda kann man aber recht geben wenns nur um 2 Kreiser geht (hier steht aber auch ein Dual Boiler auf der Liste), ich nutze das PID meiner Classica jede Woche und auch oft mehrfach. Wäre das sinnlos hätt ich das mittlerweile bemerkt und aufgegeben.

 

Das klingt einleuchtend, und für die die es nutzen ein guter Tipp. Aber Deine angegebenen Deltas sind auch größer als bei meinen Versuchen (+-0,5 Schritte). Ich denke schon, dass bei einem großen Offset wie bei der E61, zuzüglich der Trägheit die Du ja auch bestätigst, die Abweichung pro Bezug, ganz unabhängig von der PID Einstellung, also wenn Du nix veränderst auch schon +/- 1 Grad ist? Ein Fenster im Winter öffnen reicht ja schon bei der BG.
Das bedeutet ja indirekt, dass die „normale Abweichung pro Bezug/Tagesform“ in der gleichen Größenordnung liegt wie die Temp.-Schritte die Du veränderst. Das war meine bisherige Annahme, wenn das doch über die Zeit (min 30) wesentlich konstanter ist „was unten rauskommt“ würde ein PID beim DB E61 wirklich Sinn machen.
Außerdem ist ja ein gewisser Nerd-Faktor durchaus erwünscht

 

Daß eine E-61 nicht auf 0,5° genau differenziert kann gut sein, ist aber die Frage ob so eine Genauigkeit fürs Kaffeebrühen benötigt wird? Ich denke nein.

Muss ja auch noch Luft oberhalb der Mittelklasse bleiben.

 

@umi
Wie wird sie aussehen?

 

Daran scheitert es leider wirklich, v.a. da ich eigentlich nur das 2er Sieb verwende. Ich würde zwar gerne mal einige Espressos nacheinander probieren, um Konstanz und Einfluss verschiedener Parameter zu testen, aber da würde ich entweder umfallen oder sehr viel wegschütten müssen. Im Endeffekt sind das nur ein paar €, bisher konnte ich mich trotzdem nicht damit anfreunden einen gut schmeckenden Espresso in die Spüle zu kippen, nur um danach noch andere probieren zu können.

Ich habe kürzlich Espresso probiert nachdem an der E61 ein leichter TS Stall aufgetreten ist, die Temperatur der BG also um 4°C gefallen war. Der hat anders geschmeckt, aber ja, aufgrund eines Einzelversuchs kann ich nicht mit Sicherheit und gutem Gewissen sagen, dass das an der Temperatur lag.

 

Verstehe ich nur zu gut.

Das Ganze ist ja auch nicht sooooo wichtig.