Kaufberatung Siebträger und Mühle

Die Umgewöhnung von der super Putz- und Wartungsfreundlichen Maschine auf so einen Chromebomber könnte eventuell zu nicht optimaler Begeisterung führen. Ich gebe das nur zu bedenken. Dein Kaffee ist ja relativ traditionell und damit passt er perfekt zu der bisherigen unkomplizierten Maschine. Eventuell solltest Du noch mal überlegen, ob nicht auch eine neue Quickmill mit ner schönen optisch passenden Mühle dazu eine Alternative wäre. Damit bleibst Du vom Aufwand beim gewohnten und wirst die Kaffeequalität aber extrem steigern. Die Mühle macht nämlich den größten Unterschied.

Modell 3130 - Quick Mill


Eureka MIGNON XL Espressomühle - chrom/chrom - 2 Timer - 5 Jahre Garantie

 

Schlecht ist deine Kombi sicherlich nicht. Ich persönlich würde keine E61 Brühgruppe an einem Einkreiser nehmen, diese Brühgruppe ist ja mal für Zweikreiser mit Festwasser und Rotapumpe gemacht worden. An einem Einkreiser kann sie ihre Stärken kaum ausspielen, während ihre Schwächen voll zuschlaggen. Der Möglichkeit Flow Profiling nachrüsten zu können und ggf. das Aussehen stehen langer Aufwärmzeit und hohen Energieverlusten gegenüber.

 

für den so-gut-wie-nicht-Bedarf sind Maschinen wie die Pavoni entwickelt worden und können seit Jahrzehnten ihre Vorteile voll ausspielen - damals wie heute.
siehe z.B. hier -> Orientierungshilfe (Prophezeiung) für "fortgeschrittenen Espresso-Einsteiger"

 

Nur mal so in den Raum gestellt: Deine aktuelle Unzufriedenheit resultiert einzig aus vielfältigen Problemen mit den Bohnen. Die Mühle ist nicht ideal und bereitet Dir Probleme mit Mahlgrad und Totraum. TreForze bekommst Du aus den meisten Online Quellen nur überlagert. Der Espresso wäre mit der Quickmill weiter bestens möglich.

Da Du also zweifellos sowieso eine neue Mühle brauchst, wäre die Anschaffung der unmittelbare notwendige und auch dauerhaft richtige Schritt.
Somit hast Du wieder Spaß mit Espresso und kannst immer noch Deinen späteren Upgradegelüsten fröhnen.

ECM Mühlen gelten als zu teuer für die Performance.

Für ein Upgrade bei der Maschine halte ich ebenfalls den Wechsel auf Boiler als voraussehbar problembehaftet. Du wirst den TB sehr schnell vermissen. Gewöhnlich zielt ein Upgrade auf eine Verbesserung und nicht auf einen Rückschritt gleich in mehreren Punkten, wie Du Dir das überlegt hast...

 

Du könntest dir überlegen den Großteil deines Budgets in eine extrem gute Mühle zu investieren und die quickmill warten zu lassen. Das verbessert das Geschmackserlebnis wahrscheinlich am nachhaltigsten.

 

Wenn es auf jeden Fall was neues werden soll, werfe ich mal in den Raum:

Profitec Pro300
Dualboiler-Siebträgermaschine mit Ringbrühgruppe. Man kann das Gerät je nach Bedarf als Einkreiser oder als Dualboiler benutzen. In ca. 5 Minuten für die Zubereitung von Espresso betriebsbereit. Dampf- und Heißwasserkessel aus Edelstahl, jederzeit zu- und abschaltbar. 1.400€ abzüglich bisschen Handeln.

Als Mühle:
Eureka Mignon Magnifico (ca. 500€). Verhältnismäßig geringer Totraum, schnell, leise, bekannt und bewährt.

Alternativ: Single Doser wie Niche Zero (ca. 600(?) €).

Im Budget und auf deinen Anwendungsbereich zugeschnitten.

 

670€ nach Versteuerung.

 

Oder die baugleiche Specialità, deren Scheiben jedoch "nur" auf 250 kg Lebensdauer ausgelegt sind. Das wäre dann genau, was bei mir in der Küche steht.

Bei "ganz selten mal ein Cappuccino" ist das jedoch schon Overkill, finde ich.

 

Ein DB für nahezu keinen Schaumbedarf halte ich für rausgeworfenes Geld. Das gern genommene Argument „kann noch kommen“ scheidet hier nach 15 Jahren Erfahrung wohl aus.

 

Zudem die meisten Dinge vom nicht benutzt werden auch nicht besser werden. Das gilt vermutlich auch für Dampfboiler in denen dann ewig Wasser rumsteht.

 

.. und du kannst es mit deiner Spontanität vereinbaren, jedesmal 30 min Aufheizzeit einzuplanen?

 

Das ist halt eine Oldtimer Konstruktion, die ohne spezielle Kniffe >30 min zum Aufheizen braucht. Zudem ist sie mechanisch recht komplex aufgebaut, was zu entsprechendem Wartungsaufwand führen kann. Wenn dich das nicht stört und dir Zeit und Energie egal sind, bist Du mit der Classika PID sicher sehr gut bedient.
Für mich wäre noch „hässlich“ ein Sekundärargument, aber das ist bei dir ja im Gegenteil „hübsch“ - Geschmacksache

 

Naja Du benutz aktuell eine Maschine, die im Bereich Pflege und Wartung einfach unangefochten den geringsten Aufwand darstellt.

Kleiner gut zu erreichender Tank, der sich leicht befüllen und reinigen lässt. Eine Brühruppe, die kein Rückspülen erfordert und damit auch keine Verwendung von Kaffeefettlöser in regelmäßigen Abständen. Es gibt keine Bypässe und wenige Ventile die sich zusetzen können. Die Maschine ist extrem unempfindlich für Kalk und wenn es dann doch mal nötig wird extrem leicht zu entkalken. Die Brühgruppe inkl. aller relevanten Teile lässt sich mit einer Schraube in wenigen Minuten zerlegen, reinigen und wieder zusammenbauen.
Die Maschine ist in wenigen Minuten (10 oder wenn man die Dampftaste mal benutz auch in 7) einsatzbereit. Die Abtropfschale muss trotzdem sie sehr klein ist, selten geleert werden und die Teile die relevant verschmutzen können in die Spülmaschine.

Alle oder mindestens die meisten dieser Punkte bietet eine Boilermaschine insbesondere mit E61 Brühruppe nicht.

 

Genauso würde ich es wohl machen. Und die Pegaso nur einmal ordentlich (und richtig) entkalken und nochmal gut reinigen. Eventuell auch mal neue Schläuche spendieren, wenn die nicht mehr so schön sind. Dazu ne Duschplatte mit Dichtung aus Edelstahl (da setzt sich nicht so schnell Kaffee und Kaffeefett ab, was dem Geschmack zuträglich ist)
Ne neue Brühkopfdichtung und auch ne neue Schraube mit Feder und Stift. Da bist Du mit insgesamt vielleicht 50 € und 1-2 Stunden Arbeit dabei (je nachdem wie entspannt Du das machst) und die Maschine ist dann wieder wie neu und perfekt geeignet um absolut hervorragenden Kaffee zu machen.

Und dann gönnst Du Dir eine Mühle nach Deinen Vorstellungen im 400 € aufwärts Segment (im Angebot und wenn man Eureka optisch nicht ausschließt, geht es manchmal auch günstiger) und dann wird die Kaffeequalität extrem nach oben gehen. Die Mühle ist einfach viel ausschlaggebender für den Kaffee als die Maschine. Und die eingebauten Mühlen in den Quickmills mit ihren sehr groben Rasterungen und viel zu wenig Einstellbereich gerade im feinen Bereich bis zum Anschlag, sind leider nicht so toll. Zusätzlich, auch wenn ich absolut finde, dass die Diskussionen über Totraum in Mühlen total überzogen sind, ist das bei den Einbaumühlen von Quickmill wirklich ein Problem, denn zwischen Mahlscheiben und Klappe der Ausgabe, passt gefühlt fast ne Doppioportion. Das ist dann doch deutlich zu schmecken und deutlich zu viel.

Die Maschinen sind aber durchaus in der Lage sehr guten Espresso zu machen.

 

Was nützt der Dual Boiler zum Preis eines Zweikreisers, wenn ein Einkreiser völlig ausreicht?

 

Die Überlegungen zu meinem Vorschlag waren, dass der TE etwas neues haben wollte, was hoffentlich wieder lange hält. Fast nur Espresso, dann und wann Milchbedarf. Und das ganze mit einem Budget von 2.000 €, sprich schon Richtung höherwertig.

Ein Zweikreiser kommt nicht in Frage, da zu wenig Milchbedarf, Dampfboiler immer an. Also Einkreiser oder Dualboiler mit abschaltbarem Dampfkessel. Bei dem angepeilten Budget hielt ich dann einen soliden, gut verarbeiteten, bekannten und bewährten Dualboiler zumindest für eine lohnenswerte Überlegung. Natürlich reicht auch ein Einkreiser, da kenne ich mich allerdings abseits der Einstiegsgeräte nicht aus.

Sinnvoll wäre mMn noch ein Blick auf die Ascaso Steel PID. Am sinnigsten ist sicherlich, bei der Mühle ein richtig gutes Upgrade zu vollziehen und die alte Maschine generalüberholen. Wenn dann noch weiterer Upgrade-Wunsch besteht, kann man weiterschauen.

 

Puh, habe nun lange darüber nachgedacht, kann die Frage aber leider nicht zufriedenstellend beantworten, sorry.