Mühlenvergleich James Hoffmann

Die Niche hat er mit Absicht nicht reviewt (ich glaube, er sagte das auch im ersten Video). Es ging da um noch higher Quality Mühlen.

Davon ab: Ich verfolge diese Reviews auch gerade und frage mich, ob man solche Mühlen für den Heimgebrauch braucht. Ich verstehe es, wenn eine Mahlkönig als Kommerzielles Produkt (abgewandelt auf den "Heimgebrauch") 3000 Dollar kostet. Bewegt man sich da wirklich qualitativ noch in Regionen mit messbaren Unterschieden? Ist bei 1500 Euro für eine Mühle nicht, was das angeht, schluss? Und ich spreche jetzt nicht von dem ganzen Zubehörkrams, sondern nur um die nackte Mühle, Mahlwerk.

 

Ist wie immer und überall, in der Spitze steigen die Preise exponentiell mit minimalen Verbesserungen. Ist für mich auch technisch nachvollziehbar, der Aufwand für solche Verbesserungen jenseits der „Brot und Butter Technik“ steigt auch exponentiell bei sehr kleiner Zielgruppe und Stückzahl.
Messen kann man sicher alle noch so marginalen Verbesserungen irgendwie. Ob man das individuell noch wahrnimmt und ob es einem den Preis Wert ist, kann nur jeder für sich entscheiden.

 

Zum einen das, zum anderen spielt bei solch hauptsächlich gewerblich genutzten Geräten beim Preis eben nicht nur die nutzbare Qualität, sondern auch die erzielbare Standzeit, Reparatur- und Service- Freundlichkeit eine große Rolle, die der Privatnutzer sicher weder jemals ausreizen und daher tatsächlich für sich nutzen wird. Wer bezieht schon zuhause hunderte von Kaffeegetränken täglich, 7 Tage die Woche, dies über Jahre......?

 

Der Unterschied wird nur bewusst, wenn es um helle Röstungen geht. Da wird einfach deutlich höher extrahiert mit den 98er Mahlwerken.
Ob man es braucht, steht auf einem anderen Blatt.
Braucht man eine Stereo Anlage die mehr als 1000€ kostet? Ist die für 10k€ einfach nur lauter? Oder muss sie dadurch 10 x besser sein?

 

Braucht man ein Auto, das mehr kann, als mit 120 km/h von A nach B zu fahren? Braucht man mehr als 20 qm pro Person? Braucht man Möbel, die sorgfältig designt und aus edlen Materialien handwerklich gefertigt sind? Architektur? Kunst? Kaffee?

Will heissen: Man kauft nicht nur besseres Mahlgut. Man kauft ein Stück Design, Handwerk, edle Materialien, einen (hoffentlich) besseren Workflow, ein Gerät, an dem man lange Freude hat. Und man unterstützt Freaks, die viele hunderte Stunden investieren, um etwas Besonderes zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.

 

nein

 

Einspruch! Die richtige Antwort ist:

Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Ja!

 

Ich hab diese Behauptung auch so verstanden, und deshalb kam irgendwann der Wunsch nach big flat Burrs!
Aber dann ist der Test gegenüber Lagom und Eg-1 von vorne rein nicht ganz fair, oder...?

 

Ich glaube, dieses Beispiel kommt am ehesten an mein "Problem" mit der Thematik heran. Ich sehe ein, dass es einen Unterschied zwischen einer 130 Euro teuren, elektrischen Mühle, und einer ca 300 Euro teuren, manuellen Mühle geben muss. Ich sehe auch ein, dass meine 300 Euro Handmühle wiederherum einen qualitativen Unterschied zur 1500 Euro teuren Eleketromühle haben muss. Dann halte ich mit meinem Laihenverständnis aber die Unterschiede zwischen 1500 und 3500 Euro Mühlen für
nicht mehr Aussagekräftig (ich spreche ja nur bezogen auf das Ergebnis des Mahlguts).

Sehe ich alles ein. Vermutlich ist da einfach das Problem, aus welcher Perspektive man das betrachtet. Ich frage mich: Macht die Mühle als solche einen Unterschied im Mahlgut, der

1. einen Preisunterschied von 300 Euro zu 1000 Euro rechtfertigt? - Kann ich mir gut vorstellen.
2. einen Preisunterschied von 1000 Euro zu 3500 Euro immer noch rechtfertigt? - Kann ich mir nicht vorstellen

Und jemand anderes wird sich die Frage stellen, ob er weniger statische Ladung hat, ob das Design toll ist, ob der Motor gerade oder schräg, vorn oder hinten eingebaut ist und dass der Designer die Vision, die sein Großonkel in 1960 hatte, in 2020 endlich umsetzen konnte. Und ob das den Preisunterschied von 1000 Euro zu 3500 Euro rechtfertigt.

 

Das hängt vermutlich auch davon ab, wie viele Stellen dein Bankkonto aufweist... Das Verb "rechtfertigen" ist eigentlich falsch am Platz. Die Frage ist nicht, ob der Preis "gerechtfertigt" ist. Angebot und Nachfrage machen den Preis. Sondern ob es DIR so viel Wert ist. Das kannst du nur herausfinden, wenn du es selber vergleichst. Falls du mit deiner jetzigen Lösung zufrieden bist, spricht tatsächlich wenig dafür, solche Summen in die Hand zu nehmen, wenn es wirklich nur ums Mahlgut geht.

 

Dann kommst Du nicht in Versuchung, mehr als 1500€ für eine Mühle auszugeben

 

Kann man so sagen.
Alles was nicht die 98er Scheiben verbaut hat, wird nicht so hoch extrahieren, aber es kommt ja auch die Benutzerfreundlichkeit zum Tragen, so wie ich es verstanden habe.
Bei der EG-1 kommt man super schnell an die Mahlscheiben ran, was im Gegensatz zu einigen anderen praktisch gar nicht möglich ist bzw. einige Stunden dauern kann.

Ein 98er Mahlwerk kostet selbst in der günstigeren und deutlich schlechteren Mahlkönig EK43 Variante ca. 450€.
Die benötigte aufzubringende Kraft zwischen den kleineren vs 98er Mahlwerk steigt überproportional mit der Mahlwerkgrösse.
Auch steigt das benötigte Alignment aufgrund der "Hebelwirkung", also übersetzt, kleine Ungenauigkeiten wirken sich viel grösser aus bei den 98er Mahlwerken als bei einem deutlich kleineren.
All diese Details addieren sich und sind Kosten.
Wenn Deine nächste Frage ist, aber warum "muss" man denn unbedingt ein so grosses 98er Mahlwerk haben, wenn es auch mit den kleinen funktioniert, tollen Kaffee zu machen.

Die ersten paar Seiten und links werden reichen, damit Du den hype verstehst der 2014 ausgelöst wurde.

Allgemeiner Erfahrungsaustausch EK43

 

Die Einschätzung kann sich auch im Laufe der Zeit ändern, 2007 fand ich meine damalige Kombi aus Gaggia Classic und Demoka M203 völlig übertrieben, seitdem habe ich mich viel intensiver mit Kaffee beschäftigt, der Kilopreis, den ich für Bohnen bezahle, hat sich verdreifacht. Die Preise meiner Mühlen sind im Lauf der Zeit deutlich gestiegen auf nun 1.500 EUR, einen Preis von 3.000 EUR halte ich nicht mehr für abwegig. Mein Kontostand hat sich leider nicht in dieser Dimension verändert, die Prioritäten schon.

 

Der ist echt gut! Ich wette, dass er nach dem Espresso Durchfall hatte!

 

Sehr schöne Reihe. Den Satz:
„So, how do I summarize the glorious absurdity of this particular video...“
finde ich sehr passend. Mal sehen, ob ich mir irgendwann mal eine der Kandidaten leiste...

 

War ja ganz unterhaltsam, aber ich hätte gern nochmals gehört, welche Scheiben wo drinne sind. Ohne diese Info ist das Ganze doch etwas sinnlos.

Zweiter Punkt: Zwei Lagoms, eine mit Filterscheiben, eine mit Espressoscheiben, wären immer noch günstiger als die meisten anderen Mühlen.
Müsste dann vom Resultat aber besser rauskommen als die EG, die er empfiehlt, wenn man switcht. Vom viel einfacheren Workflow ganz zu schweigen, wenn man nicht jedes mal den Mahlgrad neu finden und das alte Mehl rausmahlen muss.
Oder übersehe ich da was?