Neue Maschine Xenia vs. Dualboiler

Die Ausstattung, die ich kaufen werde, kostet auch mehr, aber es ist halt ein bisschen unfair, die Preise zu vergleichen, wenn die eine Maschine "Extrawürste" für 200€ hat.

 

Ich finde ehrlich gesagt die Entscheidung "pro Xenia" auch immer schwieriger bei der mittlerweile recht attraktiven Auswahl an Dual Boilern die aus aus meiner Sicht konzeptionell die Nase vorn haben. Da muss schon viel "gefällt mir, haben wollen" im Spiel sein.

 

Mein persönlicher ein Handhebler, ist abe ne andere Story. Im Pumpenmaschinenbereich entweder die Lelit Bianca für den Spieltrieb oder La Spaciale Vivaldi für den soliden Bezug ohne Schnick Schnack.

 

Ich würde dann auf die Boilergröße einer neuen Maschine schauen, um das gleiche Gefühl zu haben. Auch wenn Auto-Vergleiche einen schlechten Beigeschmack bekommen haben, will ich trotzdem einen wagen: Wir hatten im Urlaub einen Ford Focus und der war wendig, flott hatte ausreichend Durchzug und völlig geeignet. Die Leistung, die aus dem 1Liter-Motor kam, hat mehr als gereicht. Aber egal was sich ein Ingenieur ausdenkt: 2 oder 3 Liter Hubraum sind nicht zu kompensieren und wer darauf steht, wird mit einem Auto mit 1-Lietermotor keine Glücksgefühl erleben.

Das hört man gerne, jedoch liesst sich dein zentraler Wunsch so, dass die Xenia mit einem 1,4L-Kessel nicht so recht passt. Wir tricksten natürlich mit dem 'neuen' Bezugsmodus etwas mit der Leistung des Boilers, aber das wird keine Gastromaschine.

Dualboiler gibt es viele und einige ohne E61-Gruppe. Das würde ich mal verfolgen. Und dann würde ich auf die Kesselgröße achten. Oder einen großen 2-Kreiser (2,5 Liter Kessel oder mehr).

 

Das sollte schon mit einem Haushalts-2Kreiser gehen, wenn es nicht darum geht jede Sekunde zu sparen. Die häufig genutzten Heizungen sorgen dafür.

Einen getrennten Boiler für Espresso und einen für Dampf zu haben ist prinziell besser. So wie 3 Liter Hubraum besser sind als 1 Liter.

 

Nur ist bei einem DB der Dampfboiler I.d.R, kleiner als bei einem ZK, weil ja irgendwo der Platz herkommen muß. Wenn man primär Milchgetränke trinkt ist ein ZK mit großem Boiler immer noch die beste Wahl, weil man die Vorteile eines DB nicht nutzt und die Nachteile (komplexe Maschine mit doppelten Fehlerquellen, abgestandenes Wasser aus Brühboiler) immer noch hat. Mit einem modernen ZK mit PID kann man übrigens auch sehr genau die Brühtemperatur einstellen. Für das gleiche Geld bekommt man bei einem ZK eine wesentlich hochwertige Maschine als bei einem DB...

 

Ich habe mich zwecks Kaufabsicht ziemlich in das Thema hineingelesen, kann daher nicht über eigene Erfahrungen sprechen, aber....

Wir sollten hier dann konkret werden. Die ACS Minima für 1400.- hat einen 2.3l Dampfboiler, die Mini Vivaldi für 1500.- 1.2l, ich glaube bis man die an die Grenze bringt mit Milchgetränken....

Es ist komplexer, aber nicht gerade andere Welten. Sooo komplex ist das nun auch wieder nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Maschinen generell so anfällig sind, dass dies für den Einzelnen statistisch eine signifikante Rolle spielt.

Wenn das wirklich eine Rolle spielt, dann würde ich allerdings eine gute Thermoblockmaschine nehmen, z.B. eine Ascaso Steel Duo PID für rund 1400.-, mit allen anderen Vorteilen, wie problemloses entkalken und Energieverbrauch.

Wesentlich?
Lelit PL92 Elizabeth, Ascaso Steel Duo PID, ACS Minima, La Spaziala Mini Vivaldi II S1, keine kostet mehr als 1500.-.
Ich sehe da jetzt nicht "wesentliche" Unterschiede zu ZK's von Bezzera, Rocket, etc. mit PID oder sonstwie gearteter Temperaturkontrolle.

Aber wenn es ein ZK sein soll und man wirklich damit günstiger fahren will als mit einem DB, wie wäre es mit der Mara PL62X? Lelit Marax PL62x
Ist so wie ich gesehen habe 1200.- nur noch nicht sofort verfügbar... Mir scheint Lelit im Moment ohnehin ordentlich innovativ zu sein.

 

Die Frage ist wirklich: Willst du dieses Gefühl einer Maschine mit großem Boiler wieder haben ?

Dann wäre das meine 1. Wahl:

Geht es 'nur' darum flüssig zu arbeiten (also: im Gegensatz zu einem 1-Kreiser), dann tut es fast jede Maschine mit einem nicht zu kleinen Boiler.

Zur Einschätzung: Wenn wir größeren Besuch haben kommen 10-14 Leute. Egal ob früher mit der BZ07 oder Andreja oder jetzt der Xenia ist der Ablauf so:
Die meisten Besucher wollen Cappuccino. 2 Espresso und 2 einen Americano.
Ich mahle eine doppelte Portion. Spanne ein und starte den Bezug (20 Sekunden).
Der Bezug läuft 30 Sekunden.
Ich schäume (sagen wir 30 Sekunden) und giese in die Tassen ein (200 ml-Tassen).

Ohne zu hetzen: nach 15 Minuten hat jeder was er bestellt hat.

 

Bei einer eingruppigen Maschine kannst Du auch nur max zwei Espressi gleichzeitig ziehen. Während Du die zweite Runde vorbereitest, sollte sich der Kessel auch wieder „erholt“ haben für die zweite Runde Milch.

 

Also es geht schon noch um Zweikreiser oder Dualboiler. War das „eingruppig“ der verwirrende Punkt? Das heißt lediglich, dass du nur eine Brühgruppe hast, anders als bei Gastromaschinen, die in der Regel irgendwas zwischen zwei und vier haben.

 

Klar kannst Du mit einem Zweikreiser während des Espresso Bezugs die zugehörige Milchportion schäumen. Eine „Wartezeit“ für die nächste Runde sehe ich nicht, denn Du musst zwischenzeitlich Bohnen mahlen und das Sieb vorbereiten und einspannen bevor Du den Bezug startest. In der Zeit ist der Kesseldruck in der Regel auch wieder ok.
Wir reden hier nicht über den Aufwand, der beim EK nötig ist...

 

So ist es; bis man die Milch eingeschenkt, den Siebträger ausgewischt, vollgemahlen, getampt und eingespannt hat, kann's weitergehen bei der Xenia. Das Einzige, was wirklich richtig Temperatur bzw. Kesseldruck kostet, ist der Heißwassserbezug.

 

@Brewbie Ich denke, das gilt für praktisch alle Dual Boiler und Zweikreiser? Wie @cbr-ps bereits gesagt hat, wird man bei einer 1-Gruppigen Maschine eher nicht für mehr als 2 Getränke auf einmal schäumen wollen. Ausser man ist zu zweit beim Zubereiten

 

Die Bianca verhält sich vom Dampf dadurch, dass sie bis 135° geht, auch während dem Bezug den Dampfboiler mit eigener PID Schleife heizt, wie eine Gastromaschine, da wirst du tatsächlich keinen Unterschied merken, wenn das wirklich der Schwerpunkt ist. Der limitierende Faktor ist auf jeden Fall nur 2 Espressi mit einer BG gleichzeitig herstellen zu können, nicht der Dampfboiler. Aber vielleicht weißt du auch gar nicht, wie "ausreichend gut" auch normale Zweikreiser dampfen? Vielleicht kannst du eine Xenia, die eben andere Stärken hat, in deiner Umgebung einmal anschauen.