Optimaler Mahlgrad für helle, fruchtige Bohnen im V60?

Diskutiere Optimaler Mahlgrad für helle, fruchtige Bohnen im V60? im Brühkaffee Forum im Bereich Maschinen und Technik; Der große Vorteil für mich ist dass konstanter Output viel konstantere Geschmacksergebnisse bringt als konstanter Input. Interessant. Hatte...

  1. #41 monsieurfoufou, 07.01.2023
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    Interessant. Hatte anfänglich auch immer den Output als Mengenangabe herangezogen. Bis ich dann feststellte, dass ich ja dann nach anderer Leute Berechnung nicht eine Brewratio von 7g /100ml sondern eher 6g/100ml erreichte. Und dann lange die 6/100 Input Berechnung herangezogen.
    Aber dann werde ich das demnächst nach deinem Prozedere versuchen.
    Interessant ist auch, dass die Brewratio nicht nur die Stärke des Kaffee beeinflusst, sondern das Ergebnis sehr abrunden/fruchtiger werden lassen kann. Egal in welche Richtung man dreht.
     
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  2. #42 monsieurfoufou, 07.01.2023
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    Danke für den Link. Habe immer mal wieder ne Brühung, die unangenehm adstringierend schmeckt. Und konnte nicht genau nachvollziehen, warum das einmal entsteht und ein anderes Mal nicht. Vielleicht komme ich nun eher hinter das Geheimnis.
     
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  3. #43 Arb3000, 08.01.2023
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    Ich finde den Thread hier sehr spannend. Ich hatte auch öfter trotz eher längeren Durchlaufzeiten gewisse Astringenzen in der Tasse, die hier geschilderten Erfahrungen bzw. von Ad Astra finde ich spannend und einleuchtend.

    Ich habe auf jeden Fall auch den Versuch gewagt und bin feiner und heißer gegangen. Statt Mahlgrad 7 eine 4 bei der Fellow Ode mit SSP Cast V1 und Brühtemperatur hoch auf 98. 24g auf 400 ml nach dem älteren Hoffmann. Kaffee ist dieser:
    Aura Magna C27 | jbkaffee

    Durchlaufzeit hat sich etwas verkürzt auf 3:30 und das Ergebnis hatte alle versprochenen Geschmacksnoten bis auf das spritzige. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich da beibehalten werde, weil der Kaffee schon ordentlich wuchtig vom Köper her war und nicht mehr leicht, wie ich es eigentlich mag. Mal schauen, wie sich die erste Fruchtbombe schlägt, ich probiere auf jeden Fall weiter.

    Mich würde auch interessieren, ob sich das auf andere Brewer übertragen lässt. Der Orea zB hat ja genau das Prinzip, fein, heiß und schnell. Mal schauen, ob ich da auch mal wieder etwas mit spiele(er ist leider ungeeignet für meine Standardmenge 400ml…).
     
  4. #44 BessiEspressi, 13.01.2023
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    Buch ist schon bei mir angekommen :D ... habs mir dann doch recht kurzfristig bestellt ^^

    Ich habe mittlerweile mehrere Kaffees mit ~14 Klicks +-1 gebrüht (den bright Rocko von GKC & Werka von Elbgold bspw.)
    Den Effekt, dass man viele Aromen sehr deutlich herauskitzeln kann, habe ich bei JEDEM Kaffee von den dreien bisher gehabt.

    Aber - der Körper wird wirklich jedes mal stärker - heißt wenn man eher einen sehr leichten Kaffee möchte ist das nicht wirklich was.
    Ich mag aktuell die Abwechslung sehr und wechsle eigentlich immer zwischen wirklich fein und für mich "normal" grob bei ~25-28 Klicks.
     
  5. osugi

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    Ich bin immernoch skeptisch, aber auch neugierig! @BessiEspressi kannst du mal bitte spezifizieren, wie du brühst? Also wieviel Kaffee, wieviel Wasser usw.

    Ich brühe standardmäßig beim aktuellen Kaffee (Leuchtfeuer No.1) 23g, 26Clicks, 300g Wasser (88°C) -> 236g Getränk in der Tasse. Das ganze mit Double Bloom im V60, also 2 x 60g in je 30s, dann bis auf 300g hoch und komme auf etwa 2:40min insgesamt. Ich schmecke alle Aromen (Lychee Mango Mandarine) recht deutlich raus. Ich würde sagen er ist perfekt extrahiert.

    Problem ist nun, wenn ich alles genauso mache, aber den Mahlgrad auch nur um einen oder zwei Clicks senke oder die Temperatur auf deutlich über 90° erhöhe (wie obige Erklärungen suggerieren), dann schmeckt der Kaffee einfach nur überdeckt, bitter und langweilig. Es wird also deutlich schlechter. Dem kann ich entgegensteuern indem ich zB die Zielmenge um 5-10g senke. Aber dann schmeckt das ganze genauso (super lecker) wie vorher, nur vllt mit ein bisschen mehr Körper.

    Ich könnte mir nun vorstellen wenn ich noch feiner mahle und dann am ende nur 200g Kaffee in der Tasse habe oder andere Parameter anpasse, dass ich es noch konzentrierter hinbekomme, und wieder genauso lecker. Analog zum Ristretto beim Siebträger.

    Ich möchte nichts unterstellen, aber könnte es sein, dass ihr vorher mit Standardrezepten deutlich am Optimum vorbei wart und nun gezwungenermaßen durch Umstellung auf neue Parameter mal gezielt (auch andere Parameter) optimiert und daher im Endeffekt eine bessere Tasse genießen könnt?

    Zudem habe ich mal in dem Blog nachgelesen. Da steht nichts davon, dass der Geschmack besser wird bei sehr feinem Mahlgrad. Er macht das Experiment mit verschiedenen Mahlgraden von 1-9 und schreibt explizit dass die Extraktion und Konzentration mit feinerem Mahlgrad monoton steigt. Er schreibt aber auch dass alle Tassen bei unter Mahlgrad 6 nicht gut schmecken und dass das Optimum (gem. Blindverkostung) bei Mahlgrad ca 8 war, also recht grober Standardmahlgrad. Die zugehörige EXT lag bei ca 22. Also ganz klassischer Wert der für viele Kaffees als gut gilt, aber definitiv nichts außergewöhnliches, wie hier im Thread suggeriert wird.
     
  6. #46 BessiEspressi, 13.01.2023
    BessiEspressi

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    Ehrliches Feedback gerade von mir?
    Dein Rezept inkl. so viel g Kaffee / Liter habe ich noch nie probiert gehabt und gerade einfach mal mit dem Brise (Costa-Rica) von Leuchtfeuer nachgebrüht ... der ist richtig richtig gut geworden!
    Zusätzlich war das Wasser so schnell wie noch nie zuvor durchgelaufen (war bei ~2:20min).

    Also ich muss sagen, dass du evtl. Recht hast - vll. bin ich stellenweise am Optimum vorbei... ich probiere beides weiterhin aus.

    Wie kamst du an der Stelle darauf fast 77g / Liter Kaffee zu benutzen? Das ist ja schon ein bisschen über den Standard-Empfehlungen.

    Zu deiner ursprünglichen Frage:
    15g Kaffee auf 250g Wasser (eingießen, nicht in der Tasse)
    Aufguss nach neuer Hoffmann-Methode (so heiß wie es geht, 5x50g)
     
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  7. FRAC42

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    Meine 15 g Kaffee für 250 g und Durchlaufzeiten zwischen 2:30 und 3:30 halte ich für ziemlich standard. Brühmethoden gibt es jedoch wie Sand am Meer, da wüsste ich grad nicht welche ich als Standard hernehmen sollte.

    Mein Mahlgrad dagegen war alles andere als Standard. Während in Spezialitäten Cafés mit ihren MK43 oft pulverfein gemahlen wird, die Bilder hier im KN, zum Beispiel im Kaffeebett Thread eher Kaffeemehl grob wie Grieß vermuten lassen, hatte ich Bröckchen grob wie Getreideschrot.

    Wenn ich richtig fruchtige Bohnen kaufe kommt da oft der Tipp mit, die sehr fein zu mahlen. Auch die Bilder in James Hoffmanns neuem Buch zeigen sehr feines Kaffeemehl. Von seinem "Grind finer than most would do for a V60" im Video zu seiner V60 Eintassenmethode ganz abgesehen.

    Ich will gar nichts suggerieren. Ich hab eine Diskrepanz zwischen meinem sehr groben Mahlgrad und dem was ich in Cafés, Büchern oder Videos sehe festgestellt. Und hab daraus die Hoffnung geschöpft einigen für mich eher langweiligen Kaffees etwas mehr Leben einzuhauchen. Nun bin ich überrascht, wie krass fein ich mahlen kann, und wie gut mir plötzlich ein vorher eher braver Kaffee schmeckt.

    Der La Canã von Heilandt ist übrigens alle. Jetzt ist der Esparanza aus der gleichen Micro Lot Schachtel dran. Ein Natural aus Kolumbien.

    Der läuft nochmal schneller als der La Canã! Bei fast schon espressofeinen 20 RC ist der in 3:10 durch, mir aber einen Hauch zu bitter. 26 RC dauern 2:54 und gefallen mir etwas besser. Bin dann rauf auf 40 und 60 RC. Die Bezugszeit geht auf 2:17 runter, im Geschmack tritt etwas mehr Säure hervor. Und es wird flacher, weniger komplex, langweiliger halt. Werd mich mal mehr im Bereich um die 30 RC tummeln und sehen, was passiert.

    Ich bin jedoch baff, wie wenig sich selbst bei krassen Mahlgradverstellungen ändert, ganz anders als bei Espresso.
     
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  8. #48 BessiEspressi, 13.01.2023
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    Ich bin ja noch nicht so lange dabei - aber ich bin insgesamt wieder verwirrt :D
    Also mir schmeckt der wirklich feiner Mahlgrad weiterhin echt gut und das Rezept von osugi mit viel Kaffee war auch richtig klasse :D
     
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  9. osugi

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    Das freut mich, dass das Rezept direkt gepasst hat! :)
    (die Leuchtfeuer lagen bei mir alle in ähnlichen Bereichen, No1 ist bei mir mittlerweile der letzte von denen)

    Meine generelle Hypothese (auf jahrelange Auseinandersetzung mit Extraktionstheorie basierend) ist dass wann immer alle bis auf einen Parameter festhalte, der übrige Parameter eine unimodale Kurve bzgl. des Geschmacks beschreibt. Heißt es gibt eine "optimale" Einstellung, von der aus in beide Richtungen es nur schlechter wird (bei euch ist oder war das der Mahlgrad, bei mir ist es eher die Menge in der Tasse).

    Ich habe für mich festgestellt, dass ich die geschmacklich konstantesten Brews hinbekomme, indem ich messe, wieviel g am Ende in der Tasse landen (s. Posts #37 und darüber). Ich passe die Menge Wasser die ich oben rein gebe eigtl. nur daran an, wenn nötig. Aber ich breche immer bei der gewünschten Zielmenge ab, auch wenn es zuviel war, oder ich gieße nach, wenn die Zielmenge nicht erreicht ist!

    Naja und bzgl der Zielmenge mache ich einfach eine Suche (dafür ist es wichtig, zu wissen, wie Kaffee schmeckt der zuviel Wasser abbekommen hat und genauso wie er schmeckt, wenn es zu wenig Wasser war). Dann orientiere ich mich bei einem neuen Kaffee an dem letzten und wenn es nach zu viel Wasser schmeckt, dann senke ich die Zielmenge, wenn es nach zu wenig schmeckt, dann erhöhe ich die Zielmenge. Klingt wieder umständlich, aber fast das gleiche machen andere mit dem Mahlgrad.

    Naja mit ein bisschen Übung und Erfahrung weiß man nicht nur in welche Richtung man anpassen muss sondern hat auch ein Gefühl dafür, um wieviel man anpassen muss und da bin ich halt beim aktuellen Kaffee bei 236g(Zielmenge)/23g(Kaffeemenge) gelandet. Mit Mahlgrad/Temperatur spiele ich (inzwischen) wirklich nur ganz selten rum.

    Wie ich nun @FRAC42 's (und deine) Experimente interpretiere ist: er legt alle Parameter fest, bis auf den Mahlgrad. Der ist aber anfangs für die sonstige Konstellation viel zu grob. Daher führt Verfeinerung zu stetiger Verbesserung bis zu einem optimalen Punkt. Darüber hinaus wird der Brew wieder schlechter. Ich denke halt nur die Aussage oder die Empfehlung, dass ein feinerer Mahlgrad generell zu deutlicheren Aromen führt für falsch (egal ob von @FRAC42 oder von Hoffmann). Ausgehend von Euren "15g Kaffee auf 250g" mag das so sein, weil das Gesamtsetting schon zu Anfang suboptimal war. Aber ausgehend von meinem nahezu optimalen Startpunkt führt das leider nur zu Verschlechterung (ohne gleichzeitige und entgegengesetzte Anpassung anderer Parameter).
     
  10. #50 FRAC42, 13.01.2023
    Zuletzt bearbeitet: 13.01.2023
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    Wieso das? Das sind doch nur zwei Parameter, mit sehr üblichen Werten übrigens. Dazu kommen aber noch die Bohnen, der Mahlgrad, das Wasser, die Brühtemperatur, die Gießtechnik, das Filterpapier, der Filterhalter und die Trinktemperatur. Da nur aus zwei Parametern zu schließen ich würde etwas grundsätzlich falsch machen halte ich für gewagt.

    Habe ich so auch nicht gesagt. Ich war im Gegenteil sehr skeptisch und hätte ab etwa 40 RC eine häßliche Bitterkeit erwartet, sobald ich den optimalen Mahlgrad überschritten habe. Das hat sich bei den 2 Bohnensorten, mit denen ich es probiert habe, so nicht eingestellt. Wie das bei anderen Bohnen aussieht bleibt abzuwarten.

    Ich finde es toll, wie vielfältig das Thema Kaffee ist, wie unterscheidlich das von jedem angegangen wird, und das wir uns hier darüber austauschen können. Persönliche Erfahrungen als einzig richtig darzustellen und das Vorgehen anderer als grundsätzlich falsch herabzuwürdigen lässt mich jedoch Respekt genau dieser wunderbaren Vielfalt vermissen.
     
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  11. #51 BessiEspressi, 14.01.2023
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    Sorry, ich hatte nicht auf Schirm, dass du es warst, den ich das vorher ja schonmal gefragt hatte ^^

    Das war denke ich genau der Punkt, den @FRAC42 und mich verwundert hat... an dem Punkt, wo es bitterer wird, wenn man feiner mahlt erwartet man, dass es von dort aus konsequent nur schlechter wird. Und genau das ist halt nicht passiert - einige Klicks feiner und man hat wieder ein sehr viel besseres Ergebnis.
    Das heißt ja nicht, dass es das absolute Optimum für jeden ist (ist doch eh alles subjektiv der Geschmack).

    Zustimmung zum ersten Satz :)
    Ich finde, dass @osugi sehr oft "Hypothese", "Interpretieren", "Ich denke" in seinen Posts verwendet - daher würde ich nicht sagen, dass er sich als einzig richtig darstellt.

    Back to the topic:
    Ich probiere die nächsten Tage beide Methoden weiter aus mit dem gleichen Kaffee und bin gespannt was sich so ergibt :)
     
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  12. osugi

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    Tut mir leid, wenn du dich von mir kritisiert fühlst. Das war so nicht beabsichtigt und als ich schrieb, dass die beiden Parameter in dem Gesamtsetting, also unter Berücksichtigung aller anderen Parameter (insb. grober Mahlgrad), wohl suboptimal waren, meinte ich nicht, dass du grundsätzlich etwas falsch machst, sondern einfach nur die simple Beobachtung, dass wann immer man durch eine Änderung zu einem besseren Ergebnis kommt, der vorherige Punkt einfach per Definition (von Optimalität) suboptimal war (wohlgemerkt für dein subjektives Empfinden). Wohingegen eine beliebige Änderung des Mahlgrades von meinem Ausgangspunkt aus zu einer Verschlechterung geführt hat und somit per Definition (für mein subjektives Empfinden) optimal war.

    Auch habe ich nicht behauptet, meine Ansicht oder Methode sei die einzig richtige, sondern ich habe versucht, sowohl eure Erfahrungen als auch meine in ein Modell zu gießen, das beide Ansichten konsistent erklärt. Auch wenn du (und vllt auch andere hier) mich offenbar missverstehst, hat @BessiEspressi wohl meinen Punkt richtig oder zumindest besser verstanden.
     
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  13. #53 monsieurfoufou, 15.01.2023
    monsieurfoufou

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    Viele fruchtige Kaffees bekomme ich schön rund hin. Ich male mit der Timemore meist zwischen 14 - 16 Klicks.
    Aber wie macht ihr das bei Kaffees die mehr Fines produzieren? Wie das häufig bei Äthiopischen Bohnen der Fall ist. Bei mir macht häufig der Filter zu und es dauert dann sehr lange, bis 300ml durchgelaufen sind. Bis zu 8:00 Minuten. Mahlt ihr dann deutlich grober und ihr kriegt den Kaffee trotzdem für euren Gaumen sehr lecker hin?
     
  14. cbr-ps

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    Ja, gröber mahlen, manchmal auch in Kombination mit etwas längerer Laufzeit. Da probiere ich aus, was mir im Einzelfall am Besten schmeckt.
     
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  15. FRAC42

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    Ich hab ja erst zwei Kaffees nach der neuen Hoffman One Cup Methode probiert, und die waren aus Peru und Kolumbien.

    Gröber Mahlgrad bei vielen Fines passt intuitiv erstmal, aber es scheint auch eine Grenze dafür zu geben. Nämlich wenn es so grob wird, dass das Filterbett kaum noch Fines zurück hält und diese es bis zum Papier schaffen, wo sie die Poren verstopfen. Das merkt man daran, daß trotz immer gröber Mahlen die Durchlaufzeit sehr hoch bleibt. Wenn man dann aber feiner mahlt kommt ein Punkt, wo sich die Zeit schlagartig verkürzt. Ob das immer bei allen Kaffees so ist kann ich nicht sagen. Bei meinem La Canã von Heilandt war das sehr deutlich. Und es scheint häufig genug vorzukommen, das Jonathan Gagné diesen Effekt in seinem Buch "The Physics of Filter Coffee" erwähnt.
     
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  16. ZenX23

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    Kann ich so unterstreichen. Hat mich die Tage auch zum ersten Mal überrascht.

    Hier mein Beitrag über den Einstellungs-Punkt, an dem genau dieser Effekt an meiner 1Zpresso K-Max auftritt.

    1Zpresso - Handmühlen (J-Serie, E-Serie, Q, X)
     
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  17. #57 KundK, 08.08.2023
    Zuletzt bearbeitet: 08.08.2023
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    Wirklich spannender Thread, hat mich dazu inspiriert mit der neuen K-Ultra wirklich Mal quer durch die Mahlgrade zu streifen.
    Kaffee ist der El Puente von Elbgold, washed Cinnamon Roast aus La Paz.
    Durchlaufzeiten bisher:
    85 Clicks: 4:00
    70 Clicks: 3:30
    55 Clicks: 4:30
    gefühlt immer mit verstopften Filter zum Schluss -> Draw down Recht lange.
    Spannenderweise waren die bei 85 und 70 Clicks recht ähnlich und der bei 55 der beste - trotz sehr feinen Pulvers und langer Brühzeit.
    Ich hab dann als Kontrast noch einen mit 100 Clicks gemacht: 3:00, wässrig und absolut widerlich - ernsthaft, ich hätte mich wörtlich fast übergeben. Das hatte ich noch nie

    Eine Frage an euch: ich nehme immer 96°C aus der Meinung heraus, dass ich öfter gelesen hätte, dass das für helle Röstungen so gehört. Jetzt ließ ich bei @osugi was von 88° und allen scheint es zu schmecken. Hab ich was falsch verstanden? Und das das vielleicht eine große Stellschraube für mich? Den die Kaffees waren Mal mehr Mal weniger OK, aber noch keiner wirklich gut. Wobei mir noch etwas die Erfahrung fehlt ob ich dem Röstgrad was abgewinnen kann. Aber bis jetzt war es eher fades, trinkbares aber nicht wirklich genussvolles Koffeinwasser. Von Kakao und Jasminhonig keine Spur. Ein bisschen was von der Nektarine bei 55 Clicks.

    Edit: Rezept ist Hoffmann 1 Cup mit 9g/150ml.
     
  18. cbr-ps

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    Dein Missverständnis ist, dass es nur eine gültige Wahrheit gäbe. Geschmäcker sind verschieden und es lohnt sich manchmal auch, ausgetretene Pfade strenger Regeln zu verlassen.
    Ich brühe zwischen 88°und 98°C mit unterschiedlichen Ergebnissen, die alle ihren Reiz haben.
     
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  19. KundK

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    Wohl eine Einladung noch mehr zu Spielen. Ich versuch meistens die Menge der veränderlichen Variablen gering zu halten, weil ich sonst doch noch schnell überfordert bin, was als nächstes sinnvoll ist. Bei der AP war das am Anfang extrem. Da hab ich mittlerweile erst einmal Temperatur und Brühzeit fixiert und komm so zu guten Tassen. Wenigstens hat man die Brühzeit da im Griff. Im Moment quält mich der V60 da etwas, was schade ist, weil ich einen gelungenen V60 der AP meistens vorziehe und den Handaufguss als schönes meditatives Ritual empfinde.

    Klingt als wäre der selbe Ansatz aber mit Chemex ein spannender Versuch für leichten Kaffee mit mehr Aromen. Hast du das schon einmal versucht?
     
  20. FRAC42

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    Das ist kühler, als James Hoffmann empfiehlt (off the boil).

    Ich lasse mein Wasser nach dem Kochen oft noch eine Weile abkühlen, und koche es anders als anfangs nach dem Blooming nicht noch mal auf. Keine Ahnung, welche Temperatur das ist, aber es schmeckt.
     
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