Praxistippsammlung La Pavoni Handhebel..

Es gibt ja öfters das Problem mit tropfenden Dampfhahn, eine einfache, aber nicht dauerhafte Lösung zum Überbrücken ist, die Spindel an der Spitze mit etwas Teflonband zu umwickeln, damit der Querschnitt etwas größer wird.

 

Ich hatte Bedenken, meinen alten mit zusätzlicher Kraft zuzudonnern und habe (offenbar rechtzeitig, bevor ich die Bohrung schrotte) für Ersatz gesorgt. Nun passt es wieder, mit einer neuen Ventilspindel (Kosten < 10€). Kann ich nur empfehlen, und zwar rechtzeitig.

Viel zu dem Thema auch hier -> Pavoni Europiccola - Dampflanze undicht - Abhilfemöglichkeiten?
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* und auch gleich noch ein paar Hebelsplinte dazu und die Gruppendichtung, damit bin ich jetzt versandkostenminimierend wieder ein Jahr auf der sicheren Seite

 

So habe ich das immer mit den Kugeln der Überdruckventile gemacht, bis ich mir ein Kombiventil selber gebaut habe:
Für alte La Pavoni AntiVakuumVentil selber bauen...
Da habe ich Silikonschlauch zum Dichten genommen. Ebenso mach ich es auch mit der Dampflanze.
Funktioniert auch sehr gut. Bei dem Teflonband bin ich mal gespannt, wie es sich auf Dauer mit dem auf und zu drehen verhält...

 

Soll ja nicht von Dauer sein. Ist gebraucht angekommen und nachdem ich alles nötige schon gemacht habe, wurde die Spindel einfach hinten angestellt. Erst einmal wollte sie genutzt werden, da meine weitere Maschine gerade flott gemacht wird. Ist übrigens eine Gaggia Factory G106, nimmt sich ja nicht viel zur Pro.

Der Druck am Presso wurde auf ca. 0,9bar herunter geregelt (war bei 1,3bar), da ich ihn sauber machen musste, weil es undicht war. Der Kunststoffkolben durch Messing ersetzt, die Hebelbolzen durch die von Pimp my Pavoni getauscht, Kolbendichtungen gewechselt, Gruppenstöpsel von Plastik auf Messing gewechselt (der vom Thermomod), Gruppe durch PTFE Flachfolie etwas vom Boiler entkoppelt. Ach ja, Griffe aus Holz lagen auch seit Jahren für eine Pavoni da, die irgendwie nie kommen wollte. Nicht vergessen, die Schraube zum Fuß wurde durch eine normale ersetzt und ein O-Ring mit verwendet um das Fußinnere etwas zu schützen).

Bis auf die Spindel und den Boilerverschluss (Kunststoff schon etwas rissig) bin ich so weit durch, die Kunststoffhalter vom Wasserröhrchen sollen auch noch weg.

 

Gruppenstopfen aus Messing? Wo gibt es denn den?

 

La Pavoni kostet 10€ und Versand. Ohne tracking habe ich 13€ bezahlt.
Sieht dann so aus

 

Dann hast du aber vermutlich eine neuere PostMill-Pavoni und den Messingstopfen verschraubt?

 

Genau, wie gesagt die Gaggia Factory. Bin derzeit am überlegen wie ich das bei einer Mignon hinbekommen könnte.

 

Es hat hier schon mal jemand Gewinde in die Brühgruppe geschnitten. Nur ist das benötigte Werkzeug nicht gerade alltäglich im Hausgebrauch.

Aber du kannst auch einpressen. Dann aber eher den aus Kunststoff. 3 meiner Pavonis laufen so seit langem problemlos.

 

Ich hab zufällig einen Gewindeschneider in der richtigen Größe (bekomme ich in keine normale Bohrmaschine), nur das restliche Werkzeug zum einspannen fehlt. Nach und nach will ich eine Mignon "pimpen", wobei ich noch nicht ganz die Richtung sehe. Man benötigt aber ein kleines Bastelobjekt

Der Messingstopfen überträgt aber auch die Hitze sehr aktiv, weshalb ich mich zum entkoppeln der Gruppe entschieden habe. Auf dem Bild oben sieht man die weiße Flachfolie.

 

Nicht nur "jemand", mindestens zwei Personen, ich nämlich auch. Da mir das Werkzeug auch fehlt, bin ich zu einer Maschinenbauerei in der Nähe gefahren, die das in der Mittagspause "mal eben" gegen ein kleines Trinkgeld gemacht haben. Bei der Gelegenheit wurde meinem Pre-Mill-Siebträger direkt eine Nut für die Feder verpasst und das Gewinde für den Auslauf rausgefräst. Im Nachhinein hätte ich den Siebträger lieber direkt komplett bodenlos machen sollen. :/

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das geschraubte definitiv dichter hält und einen Wasserfluss erlaubt (da das Steigrohr ja dann direkt in den Gruppenstopfen geschraubt wird). Zumindest geht das Pumpen bei mir definitiv flüssiger, seit ich es verschraubt habe.

hm, das spricht dann ja wieder gegen Messing. Führt ja den Heat-Mod ad absurdum. Zumal man ja vermutlich wegen Dichtigkeit bei Messing noch mit Teflonband zwischen Gruppenstopfen/Gruppenkopf bzw. Gruppenstopfen/Steigrohr arbeiten muss.

 

Was meinst du damit? Dicht ist dicht. Dichter als dicht gibt es nicht. Wasserfluss ist auch bei der gepressten Variante gewährleistet, da das Steigrohr perforiert wird. Im Resultat gibt es bei beiden Varianten keinen Unterschied.

 

Mit Teflonband musste ich nicht arbeiten.

Die Wärmeübertragung ist auch so ein Ding für sich, der Kunststoffstöpsel überträgt auch die Wärme. Messing bestimmt etwas mehr/schneller und hält die Wärme stabiler. Durch die Flachfolie bin ich aber mit der Stabilität der Gruppe mehr zufrieden, als ohne. Somit habe ich den Wärmeaustausch zum Groß nur noch über den Stöpsel, die Gruppe pendelt sich stabil zwischen 90 und 95° ein.
Für langfristige Beobachtungen habe ich die Maschine noch nicht lange genug, auch der "Umbau" ist noch zu neu, da fehlt noch etwas das Gefühl.

 

@honsl: Dicht ist dicht, eben. Und beim Pumpen mit geöffnetem Boilerverschluss habe ich eben sehen können, dass das Verpresste zumindest bei mir nicht 100 % dicht war.
Und der Durchmesser bzw. der "Durchlass" entspricht nicht unbedingt dem Lumen des Steigrohres.
Daher: Man KANN mit der Press-/Feil-Variante mit Glück durchaus das gleiche Ergebnis erzielen, die Unsicherheiten sind aber signifikant größer, als bei der Schraub-/Schraub-Lösung.

@Yggdrasil: hm, okay, klingt aber dann ja genau nach Zieltemperatur. Welcher voreingestellte Druck?

 

@DeKoile Der Druck pendelt zwischen ca. 0,75 und 0,9 bar.

 

Okay, danke. Klingt auf jeden Fall erwägenswert!

 

Gerne, nur wie gesagt, Langzeitbeobachtung liegt noch nicht vor. Habe sie erst seit drei Tagen soweit umgebaut, nur irgendwo im Fuß noch eine undichte Stelle, die ich einfach nicht finde...

 

Wäre an der Langzeitbeobachtung interessiert.

 

Ich hab schon drauf geachtet, dass die Perforierung dem Durchmesser des Steigrohrs entspricht. Aber tatsächlich denke ich sogar dass es nicht wichtig ist.
Auch ob Kunststoff oder Messing als Pfropfen Verwendung finden, ist für die Zieltemperatur mMn zu vernachlässigen. Es geht ja ausschließlich darum den viel zu heißen Wasserdampf von der Glocke fernzuhalten. Dafür ist der Pfropfen und die dahinter neu entstandene -mit Wasser gefüllte- Kammer in jedem Fall gut genug. Unabhängig vom Material. Ich habe das mittlerweile dreimal gemacht und es funktioniert perfekt. Temperatur pendelt sich stets um die 90 Grad ein. Gemessen am Brühkopf, kurz vor dem Kragen. Zugegeben nur mit Temperaturmessstreifen, aber die Dinger zeigen bei allen Maschinen diese Temperatur an, was für die Streifen und die Reproduzierbarkeit der Maßnahme gleichermaßen spricht. Dennoch würde ich den Messingpropfen vorziehen, einfach weil Kunststoff in Verbindung mit hohen Temperaturen und Lebensmitteln mir dann etwas mehr Kopfzerbrechen bereitet.

 

Ich will dir ja auch gar nicht widersprechen, dass es nicht geht. Aber für handwerklich mittelmäßig begabte wie mich, ist die zuverlässigere (im Sinne von: Ergebnis haut hin) Version die des Gewindes. Wie gesagt: Ich habe gewissenhaft gearbeitet, sehr stramm verpresst und dennoch Undichtigkeiten gehabt.

Ich stimme dir zu: Wenn man es gewissenhaft macht, sind beide Versionen gleichwertig!

Und ja, Plastik/hohe Temperaturen sind der Grund, warum ich eben auch interessiert nach der Messinglösung fragte.
Zumal der Gruppenstopfen aus Plastik ja laut einiger Berichte wohl mit der Zeit einen gewissen Schrumpungseffekt haben soll.