Problem: starke Temperaturinstabilität

Hallo Leute,
schon etwas länger bin ich ein passiver Leser des Forums, doch nun stehe ich vor einem Problem und suche Rat.

seit einiger Zeit bin ich im Besitz einer etwa 10 Jahre alten ECM Giotto alias ECM Technika II.

Leider habe ich das Problem, dass schon bei einem an sich optimalen Druck im Kessel, der im Bereich 1 bis 1,25 bar pendelt die Maschine sofort nach dem Bezug überhitzt, sprich deutliche sprotzeln. Dabei ist mein vorgehen wie folgt. Ich lasse die Maschine ist schon seit über einer Halben stunde "warmgelaufen"-> ich mache eine 200ml Leerbezug (sehr deutliches sprotzeln des Wassers) (in etwa das Volumen des HX) warte etwas und starte einen Bezug von 25sec mit 50ml im Doppelsieb. nachdem ich anschließend das sieb ausspanne und wieder einen Leerbezug starte gibt es schon wieder einige blasen am Duschsieb, warten man dann noch ein paar Minuten gibt es sogar wieder ein deutliches sprotzeln des Wassers. Dennoch erscheint die Crema des Espressos zu hell und er hat nur ein sehr schwaches Aroma,teils auch säuerlich.

Auch einen höhere Kesseldruck habe ich ausprobiert mit dem selben Vorgehen wie oben beschrieben, hier scheint der Espresso zwar die richtige Farbe zu haben, sprich dunkler, schmeckt dann aber bitter/verbrannt Die Temperatur der e61 Brühgruppe allerdings scheint recht hoch zu sein (man kann sich dran verbrennen).
Versucht habe ich auch verschieden länge Leerbezüge und verschiedene Wartezeiten danach. Diese führten aber bisher zu keinem Erfolg.

Dabei habe ich das Gefühl das ganze System etwas träge ist im Sinne von: Ich mache einen Leerbezug, Temperatur geht sehr weit runter und gegen Ende des Bezugs wieder sehr weit hoch.
Leider habe ich kein Messgerät zur Verfügung und weiß auch nicht ob sich die Anschaffung lohnt.

Meine Vermutung ist, das der HX, dessen "Außenhaut" ziemlich verkalt ist und deshalb die wärme nur langsam rein lässt.
In den Kessel konnte ich zwar nicht wirklich reinschauen, ohne den kompletten Kessel zu demontieren, aber die Rohre des Thermosyphons sind durchaus kalkfrei (laut Vorbesitzer sollte er die Maschine vor kurzem entkalt haben). Im Kessel ohne den Heizstab zu demontieren konnte ich etwas kalk entdecken (weiß aber daher nicht ob es auch am HX haftet).

Nun ist meine Frage um ihr meine Vermutung bestätigen könnt oder eine andere Idee bzgl. des Problems habt, denn ich würde nur ungerne die komplette Maschine auseinander nehmen um anschließend das Problem nicht lösen zu können.

 

AW: Problem: starke Temperaturinstabilität

Danke für den Tip mit der Drossel im Thermosyphonkreislauf!
Hatte zwar schon was davon gehört, aber nicht dran gedacht sie selbst einzubauen. Hab hier in dem Thread Flussbegrenzung im Thermosyphon dazu alle notwendigen Informationen gefunden und mir gleich die beiden Varianten bestellt und hoffe dass es hilft.

Leider ist es nicht möglich den Kesseldruck weiter zu senken, da das Pressostat schon am unteren Anschlag ist, wenn es zwischen 1 und 1,25bar hin und her schaltet, außerdem wäre dann das Brühwasser zu kalt, sprich sauerer Espresso.

 

AW: Problem: starke Temperaturinstabilität

Ja, da bin ich mir ganz sicher, hab ja damit schon jede Menge "rumexperimentiert". Es scheint ein eher "Hochdruch Presso" zu sein und ich kann damit den Kesseldruck Problemlos auf mindestens 1,75 bar erhöhen (mehr wollte ich nicht ausprobieren wegen dem Sicherheitsventil). Das Presso trägt auch die Aufschrift 1,6 bar.
Deswegen hatte ich auch die Vermutung, dass die Wand des HX verkalt ist, und daher die Wärmeübertragung sehr schlecht ist und ich daher eine hohe Temperatur bzw. Druck brauche um das zu kompensieren.