Schaden an Jura-Brühgruppe durch Amidosulfonsäure!?

Diskutiere Schaden an Jura-Brühgruppe durch Amidosulfonsäure!? im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo, ich hatte die Tage eine gut 20 Jahre alte AEG Ca Famosa 120 wegen diverser Probleme, insbesondere an der Brühgruppe, auf dem Tisch. Bei...

  1. #1 Sabin225, 01.01.2022
    Sabin225

    Sabin225 Mitglied

    Dabei seit:
    01.05.2018
    Beiträge:
    16
    Zustimmungen:
    7
    Hallo,

    ich hatte die Tage eine gut 20 Jahre alte AEG Ca Famosa 120 wegen diverser Probleme, insbesondere an der Brühgruppe, auf dem Tisch.

    Bei einem ersten Test mit Kaffeebezug zeigte die Brühgruppe ein partiell schwergängiges/angestrengt wirkendes Ablaufverhalten und eine gewisse "Inkontinenz". Ich schloß daraus eine starke Verschmutzung und verschliessene Dichtungen, welches mit einer Revision (Reinigung und Dichtungstausch) schnell zu beheben wäre.

    Bei der Demontage tauchte dann jedoch ein Schadensbild auf, daß mir bisher bei der bekannten Jura-Technologie noch nicht untergekommen ist: Die Brühgruppe zeigte an einer Aufnahme der Metallwelle einen Bruch. Auch liess sich die Welle in der anderen - unbeschädigten - Aufnahme selbst unter Zuhilfenahme einer Zange nicht drehen und damit auch nicht aus der Halterung entfernen. Nachdem durch den bestehenden Bruch die Brühgruppe sowieso Schrott war ging ich dann mit etwas "härtere Mitteln" (Austreiber und Vorschlaghammer) an die Sache ran. Erst damit konnte die Welle aus den Halterungen der Brühgruppe und des unteren Brühkolben herausgetrieben werden. Die somit ausgetriebene Welle zeigte dann die Ursache für die vorbeschriebene Problematik: Die beiden Aufnahmeflächen der Welle mit der sie in der Brühgruppe gelagert waren, wiesen starke Korrosionsspuren (Rost) auf. Ein solches Schadensbild war mir bis dato fremd. Eine Prüfung bei der dann als Ersatz beschafften - gebrauchten - Brühgruppe, wie auch bei 2 weiteren vorliegenden revidierten Brühgruppen, zeigte bei keiner dieser Brühgruppen ein ähnliches Schadensbild.

    Ich habe daraufhin den User der Maschine befragt womit er entkalkt. Antwort: Amidosulfonsäure. Daraufhin habe ich die vorliegende "Schrottwelle" testweise in eine Amidosulfonlösung gelegt. - Nach bereits 20 Minuten zeigte sich eine deutliche Gasbildung an der Oberfläche der Welle und die vorher noch vorhandene glänzende Metalloberfläche war nur noch dunkelgrau. Das Ergebnis bzw. die Empfindlichkeit der Welle im Bezug auf Amidosulfonsäure erstaunt mich nunmehr doch sehr - und stellt für mich die generelle Empfehlung von Amidosulfonsäure als Entkalkungsmittel in Frage. - Insbesondere dann, wenn es sich um ältere Maschinen handelt und/oder die Brühgruppe schon eine leichte "Inkontinenz" - und damit die Gefahr des Kontaktes der Welle mit der Säure - aufweist.

    Frage: Wie sind Eure Erfahrungen dazu? Wie geht Ihr ggf. mit der Problematik um bzw. gibt es Lösungen dazu?

    Grüsse
    Herbert
     
  2. #2 S.Bresseau, 01.01.2022
    S.Bresseau

    S.Bresseau Mitglied

    Dabei seit:
    02.08.2008
    Beiträge:
    25.244
    Zustimmungen:
    14.056
    Da habe ich gleich ein ganzes Bündel an Fragen:

    Aus welchem Metall bestehen die Wellen?
    Wieso legst du sie 20 Minuten ein?
    Wie hoch war die Konzentration?
    Hast du denselben Versuch auch mit einer anderen Säure gemacht? Und mit einer anderen Welle als der sowieso schon defekten?
     
  3. #3 Sabin225, 01.01.2022
    Sabin225

    Sabin225 Mitglied

    Dabei seit:
    01.05.2018
    Beiträge:
    16
    Zustimmungen:
    7
    - Metall. Meine Vermutung: Stahl, nicht bzw. nur schwach legiert

    - Weil ich mir die bisher an diesen Wellen noch nie beobachtete Korrosion nicht erklären konnte. Und nachdem in diesem Bereich immer wieder mal Wasser austritt und damit die Welle in Berührung - anscheinend meist ohne Schaden - kommt, kam der Verdacht bei mir hoch, ob nicht die Verwendung von Säure zur Entkalkung zu solchen Schäden führt. Mein Versuch war zeitlich gesehen ein "Schuß ins Blaue" und sollte zeigen, ob sich das Material der Welle generell empfindlich gegenüber Amidosulfonsäure zeigt. Nach 20 Minuten waren die Anzeichen dafür deutlich sichtbar.

    - Etwa ein gestrichen Kaffeelöffel auf 150 ml Wasser.

    - Nein
     
  4. #4 benötigt, 01.01.2022
    benötigt

    benötigt Mitglied

    Dabei seit:
    02.10.2019
    Beiträge:
    7.366
    Zustimmungen:
    6.217
    3-5% ist die Dosierungsempfehlung. Kaffeelöffel sind da viel zu ungenau. Gestrichener TL sind ca. 5 Gramm, gehäuft vielleicht 10 Gramm. Könnte also zufällig irgendwie im Rahmen liegen.
    Über Blasenbildung solltest Du Dich eigentlich freuen, zeigt es doch, dass vorhandener Kalk aktiv entfernt wird. Was nun grau erscheint, ist vermutlich nur halbfertiges Geschäft. Amidosulfonsäure (in richtiger Konzentration) ist nicht aggressiv zu Metallen.

    Allerdings ist es immer besser, vorab detaillierte Informationen einzuholen, wenn man so Aktionen startet. Den Test mit der "Schrottwelle" könntest Du ja auch unproblematisch zuende führen.
     
  5. #5 Sabin225, 01.01.2022
    Sabin225

    Sabin225 Mitglied

    Dabei seit:
    01.05.2018
    Beiträge:
    16
    Zustimmungen:
    7
    Hinsichtlich der Amidosulfonsäure-Dosierung bzw. -Lösung gibt es eine breite Empfehlung (5-15%) von Seiten diverser Anbieter und einen ebenso breiten Erfahrungshorizont (15-70%) seitens der Anwender. (z.B. Gaggia Paros zieht kaum Wasser) Ich persönlich habe mit einer etwa 10-15%igen Lösung bisher gute Erfahrungen gemacht.

    Und zur Blasenbildung. Leider ist die beobachtete Blasenbildung nicht positiv zu sehen: Das Metall war/ist in den Aufnahmebereichen rostig und an den übrigen Flächen glänzend poliert und ohne Kalkverschmutzung. Nach ca. 20 Minuten in der Lösung war die gesamte Welle dann mit einer Blasenschicht überzogen und die vormals glänzende Oberfläche nur noch stumpf und mausgrau - also durch die Säure weggeäzt. Die Welle bzw. das Metall der Welle reagiert damit offensichtlich auf Amidosulfonsäure.

    Hinsichtlich meiner defekten Brühgruppe vermute ich daraus folgende Folgewirkung: Die in die Wellenaufnahme der Brühgruppe gelangte Säure führte dort zumindest auf einer Seite zu einer starken Korrosion an der Welle. Im übrigen war der Clip auf der Welle dort so starkt korrodiert, daß er sich nur noch in Fragmenten entfernen ließ. Der dadurch entstandene Rost an der Welle in der Wellenaufnahme blockierte dann eine während des Betriebes der Brühgruppe entstehende Wellenrotation, was dann letztendlich zum Bruch einer der Wellenaufnahmen der Brühgruppe führte.

    Den unterbrochenen Test werde ich fortsetzen.
     
  6. #6 benötigt, 01.01.2022
    benötigt

    benötigt Mitglied

    Dabei seit:
    02.10.2019
    Beiträge:
    7.366
    Zustimmungen:
    6.217
    Sorry, mir kommen Deine Darstellungen nicht schlüssig vor.
    Wenn Amidosulfonsäure den vermeintlichen Stahlstifft anfrisst, muss es ein anderes Matetial sein, oder die Dosierung der Amidosulfonsäure zu hoch.
    Über die Dosierung gibt es meiner Ansicht nach nicht so viele abweichende Meinungen. Dosierung Amidosulfonsäure Auch in dem von Dir zitierten Thread ist die gängige Empfehlung geringer. Aufgeschnappte Unklarheiten mal aussen vor gelassen, die gelten bei mir nicht als Referenz.
    Dein Hinweis mit dem Rost erschliesst sich mir ebenfalls nicht. Rost ist ein Oxid aus Eisen und Sauerstoff unter Einwirkung von Wasser. Säuren können Oberflächen anfälliger machen, aber verursachen selber keinen Rost.
    Darum - mir wirken Deine Schlussfolgerungen etwas zusammengeschustert. Aber macht gar nichts, Du musst Dir dann mit Deinen Vorstellungen eine Restaurierungsstrategie ausdenken, aber nicht darauf hoffen, dass andere unterstützen können, wenn alles, was nicht in Dein Bild passt abgekanzelt wird.
     
  7. #7 domimü, 01.01.2022
    domimü

    domimü Mitglied

    Dabei seit:
    06.02.2011
    Beiträge:
    9.950
    Zustimmungen:
    5.734
    Ich könnte mir vorstellen, dass die Maschine vor 10,15 oder 20 Jahren auch mit anderen Mitteln entkalkt wurde, unabhängig vom aktuellen Problem
     
  8. #8 Sabin225, 01.01.2022
    Sabin225

    Sabin225 Mitglied

    Dabei seit:
    01.05.2018
    Beiträge:
    16
    Zustimmungen:
    7
    Gott bewahre - ich möchte niemanden hier abkanzeln. Mir liegt einzig daran die Frage zu klären, wie es sein kann, daß sich an einer Brühgruppenwelle Rost bildet und ob daran evtl. nicht der Einsatz von Amidosulfonsäure eine - wie auch immer geartete - Mitwirkung hat. Zur weiteren Verdeutlichung versuche ich ein aktuelles Bild der Welle - nach dem etwa 20-minötigen Bad in der Säure - hochzuladen.
     

    Anhänge:

    DuoPiet und S.Bresseau gefällt das.
  9. #9 Sabin225, 01.01.2022
    Sabin225

    Sabin225 Mitglied

    Dabei seit:
    01.05.2018
    Beiträge:
    16
    Zustimmungen:
    7
    Das wäre natürlich möglich. Ich habe die Welle nun gerade wieder in einer nun genau ausgemessenen 5%igen Lösung. Und wieder ist eine Bläschenbildung an der Metall-Oberfläche - wenn auch nicht mehr so heftig wie im ersten Bad - feststellbar.
     
  10. plox

    plox Mitglied

    Dabei seit:
    18.06.2012
    Beiträge:
    826
    Zustimmungen:
    462
    Ein wenig off topic, aber ich habe mal eine Shisha mit Amidosulfonsäure entkalkt. Dabei gab es auch recht starke Blasenbildung. Long Story Short, das Steigrohr ist kurz drauf gebrochen.
    Ich weiß aber nicht welches Material es war.
     
  11. #11 benötigt, 01.01.2022
    benötigt

    benötigt Mitglied

    Dabei seit:
    02.10.2019
    Beiträge:
    7.366
    Zustimmungen:
    6.217
    Wenn man annehmen darf, dass die gesamte Welle aus einem einzigen Material gefertigt ist, finde ich die unterschiedlichen Oberflächen schon bemerkenswert. Es gibt immer noch Stellen mit normalem Edelstahlglanz, das gräuliche Mittelstück und die vom Rost zerfressene Stelle. Die wirkt so, dass es nicht nur oberflächlich ist, sondern schon Krater sind. (Oder täuscht das nur?) Wenn sich der Rost richtig in das Material reingefressen hat, wird das nicht hochgradiger Edelstahl gewesen sein. Was dann auch wieder Bläschenreaktionen erklären könnte. Die unterschiedlichen Zustände lassen darauf schliessen, dass die Stellen unterschiedliche exponiert gewesen sein müssen. Das nun im Nachhinein rauskriegen zu wollen, wird unmöglich sein.
     
    S.Bresseau gefällt das.
  12. #12 Sabin225, 01.01.2022
    Sabin225

    Sabin225 Mitglied

    Dabei seit:
    01.05.2018
    Beiträge:
    16
    Zustimmungen:
    7
    Zu den unterschiedlichen Oberflächen.
    Das eine rostige rechte "Ende" (Bild) der Welle bis zum Ausstich für den Clip: Die in etwa äussere Hälfte dieser Stelle befand sich in der Kunstoffaufnahme der Brühgruppe. Die besonders voim Rost angegriffene weitere Hälfte bis zum Ausstich steckte im Gelenk der Aufnahme des unter Brühgruppenzylinder - und Kolben. (Korrektur zu meiner vorherigen Aussage) Der Rost dort ist tatsächlich schon tiefgehend und gleichzeitig auftragend/blockierend. Diese auftragende Rostschicht dürfte vermutlich auch maßgeblich für die Schwergängigkeit der Brühgruppenmechanik verantwortlich sein. Das dann folgende Mittelteil war ursprünglich hochglänzend. Das linke Ende der Welle weist nur mäßigen oberflächlichen Rost auf. Und zu den noch vorhandenen Blankstellen vermute ich, daß diese evtl. noch mit einer dünnen Fettschicht vor der Säure geschützt sind. - Ich habe die Welle nicht entfettet.

    Zur Ursache der Korrosion eine weitere These: Evtl. ist die Stahlwelle auch beschichtet (glänzende Oberfläche). Und dort, wo diese Beschichtung durch eine reibende Rotationsbewegung (Drehgelenke des Brühkolbenzylinder - Kolben) diese Beschichtung über viele tausend Bezüge hinweg schädigt kommt es zu einer Korrosion. Die beiden entsprechenden Stellen - einmal besonders korrodiert, einmal nur leicht, aber beide mit Blank- (Reibe?) Stellen, unmittelbar neben den Ausstichen könnten evtl. ein Hinweis darauf sein. - Nur eine These.
     
    S.Bresseau gefällt das.
  13. #13 S.Bresseau, 01.01.2022
    S.Bresseau

    S.Bresseau Mitglied

    Dabei seit:
    02.08.2008
    Beiträge:
    25.244
    Zustimmungen:
    14.056
    Ein großes Problem an dem Thread ist, dass überhaupt nicht klar wird, ob und wie andere Entkalker oder Säuren im Vergleich gewirkt haben, oder aktuell auf diese Welle einwirken könnten.

    Säure gilt als Rostlöser, es ist mir deshalb nicht erklärbar, wieso die Korrosion durch Entkalken entstanden sein soll, aber leider bin ich in Chemie eine Null :(

    Spannend ist die Sache allemal, vor allem die unterschiedlich matten Oberflächen.
    Wenn der Edelstahl angegriffen wurde, könnte man noch in Richtung Zusatzstoffe wie Chrom und Nickel suchen, das erklärt aber nicht die unterschiedliche Reaktion an ein und demselben Werkstück.
    War der matte Bereich identisch zum glänzenden, und lässt er sich leicht wieder polieren? Sind das Anhaftungen oder wurde Material abgetragen? Hat die Säure evtl mit Schmierstoffen reagiert?
     
    siebträger--boy gefällt das.
  14. #14 siebträger--boy, 01.01.2022
    siebträger--boy

    siebträger--boy Mitglied

    Dabei seit:
    22.09.2017
    Beiträge:
    396
    Zustimmungen:
    131
    evtl.wurde sie auch nie eine richtige revison durchgeführt,wie zerlegen und gründlich reinigen,dichtungs tausch sowie fetten
    hast kein bekannten der an der drehbank steht, und fertige dir die welle aus edelstahl an.


    eine entkalkung mit amidosulfonsäurepulver sind für den anfang ca.10-15g ausreichend,nur bei extrem verkalkungen kommen 50-80g eine verstärkung geht mit heißem wasser.
     
  15. #15 Sabin225, 01.01.2022
    Sabin225

    Sabin225 Mitglied

    Dabei seit:
    01.05.2018
    Beiträge:
    16
    Zustimmungen:
    7
    Viele Fragen.

    Fangen wir damit an: Eine neue bzw. unbeschädigte Welle ist über die gesamte Länge durchgängig leicht chromglänzend. Die nun gezeigte Welle zeigt mir mittlerweile 2 gesicherte Schadensbilder: 1. Narbige Rostbildung insbesondere an Stellen, an den Kunstoff der Brühgruppe auf der Wellenoberfläche im Rahmen von Drehbewegungen Berührung hatte. 2. Graue Ätzschäden an Stellen, die nach dem Ausbau der Welle noch den ursprünglichen leichten Chromglanz hatte. Diese Stellen lassen sich auch nicht mehr durch bloses Wischen wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen.

    Zur Frage: Ist daran evtl. eine Entkalker schuld? - Diese sehe ich als mögliche Schadensursache erst einmal als gestellt und bis dato ungeklärt an. Evtl. ist auch nur eine verschleißbedingte Beschädigung der aufgebrachten Oberfläche die Ursache für den Rost. Das sollte sich aber mit Bastlern, die schon öfters - auch alte Maschinen - in den Händen hatten klären lassen.

    Eines sehe ich jedoch als geklärt an: Die Welle ist nicht Amidosulfonsäure-fest. Bereits eine niedrige Konzentratuin von nur 5 % greift die Oberfläche deutlich sichtbar an. (beigefügtes neues Foto)
     

    Anhänge:

  16. #16 Sabin225, 01.01.2022
    Sabin225

    Sabin225 Mitglied

    Dabei seit:
    01.05.2018
    Beiträge:
    16
    Zustimmungen:
    7
    Dies mit der mangelhaften bisherigen Wartung sehe ich als eine schlüssige Erklärung an. Das Thema ist aus Sicht der Reparatur mittlerweile durch den Austausch gegen eine revidierte Gebrauchtbrühgruppe (mit einer rostfreien und oberflächlich einwandfreien Welle) erledigt.
     
  17. #17 S.Bresseau, 01.01.2022
    S.Bresseau

    S.Bresseau Mitglied

    Dabei seit:
    02.08.2008
    Beiträge:
    25.244
    Zustimmungen:
    14.056
    Erst mal herzlichen Dank für den Thread und dein Engagement, wirklich interessante Fragestellung! Entkalker sind ja ein Dauerbrennerthema.

    Geklärt ist doch nur, dass *eine* Säure die matten Stellen erzeugt hat. Unklar ist, ob andere Säuren oder Entkalker nicht dieselbe oder sogar eine schlimmere Wirkung gehabt hätten. Insofern ist der Threadtitel (mit Ausrufezeichen vor dem Fragezeichen) doch erst mal ziemlich irreführend. Was nicht heißen soll, dass ich die Wirkung infrage stelle. Nur kann man halt wenig daraus lernen. Für mich stellen sich immer noch Fragen:

    - sind bestimmte Metalle und Legierungen anfällig für Entkalker-Säuren?
    - sind sie für Amidosulfonsäure besonders anfällig?
    - ließen sich die Schäden minimieren durch Beimischungen, wie sie in Flüssigentkalkern enthalten sind?
     
  18. #18 Brewbie, 01.01.2022
    Brewbie

    Brewbie Mitglied

    Dabei seit:
    10.04.2019
    Beiträge:
    2.612
    Zustimmungen:
    2.812
    Es ist ja eine Säure. Wenn die Welle nur Stahl oder beschichteter Stahl ist, wird es bei zu hoher Konzentration oder zu langer Einwirkzeit zu einem Materialabtrag kommen.
     
  19. #19 benötigt, 01.01.2022
    benötigt

    benötigt Mitglied

    Dabei seit:
    02.10.2019
    Beiträge:
    7.366
    Zustimmungen:
    6.217
    Da wir uns nur in Vermutungen ergehen können, finde ich das neue Bild schon extrem interessant: An allen Stellen gibt es gleichmässige Bläschenbildung, sowohl bei glänzender, matter, als auch rostiger Stelle. Insbesondere beim Rost kann man wohl Kalk als Ursache ausschliessen. Also muss ich die von mir eigentlich bezweifelte Reaktion des Metalls mit der Amidosulfonsäure doch eingestehen. Ich kenne aber kein Metall, mit dem Amidosulfonsäure so eindeutig reagiert. Das wirkt eher so, also ob man Teile in Salzsäure packt.
     
  20. #20 Spazialekocher, 01.01.2022
    Spazialekocher

    Spazialekocher Mitglied

    Dabei seit:
    18.05.2021
    Beiträge:
    396
    Zustimmungen:
    421
    Zum Mythos Edelstahl:
    Der ist, sofern nicht hochwertig, nicht mal salzwasserfest.

    Nicht rostenden Edelstahl wiederum bringt man in Nullkommanix zum Rosten, nämlich durchs Verbinden/Einarbeiten mit/von rostendem Stahl.
    Daher ist z.B. das Aufhübschen von grindigem Edelstahl mit Stahlwolle eine ganz miese Idee, ebenso wie das Trennen oder Schruppen mit ner Flex und einer gebrauchten Stahlscheibe drauf :)
    Der weggerostete Sicherungsring wird wahrscheinlich der Übeltäter für Rostübertragung gewesen sein.


    Ich glaube nicht, daß es den Stahl interessiert, ob Salz-oder sonstige Säuren zur Anwendung kamen.
    Im Gegenteil:

    Edelstahl hat nur einen Schutz vor Umwelteinflüssen, wenn er gebeizt und anschließend passiviert wird.
    Das Beizen dient der chemischen Reinigung der Oberfläche, und erfolgt u.A. mit Flußsäure.
    Das Passivieren dient meiner Erinnerung nach dem Neutralisieren der Beize, aber sicher bin ich grad nicht.
    Wie auch immer - dies ist auch ein praktikables Verfahren, um angerosteten Edelstahl wieder zu glänzendem und geschützten Edelstahl zu verhelfen.
     
    NoroChips, joost, siebträger--boy und einer weiteren Person gefällt das.
Thema:

Schaden an Jura-Brühgruppe durch Amidosulfonsäure!?

Die Seite wird geladen...

Schaden an Jura-Brühgruppe durch Amidosulfonsäure!? - Ähnliche Themen

  1. Bezzera Matrix Top DE - Heizung / Dampfboiler kaputt - Totalschaden?

    Bezzera Matrix Top DE - Heizung / Dampfboiler kaputt - Totalschaden?: Hallo zusammen, meine Bezzera Matrix Top DE hat nach nur 3 Jahren leider den Geist aufgegeben. Mitten im Brühvorgang hat sich die Maschine...
  2. Schäden durch zu weiches Wasser Linea Mini

    Schäden durch zu weiches Wasser Linea Mini: Hallo Zusammen, man liest/hört immer wieder das zu weiches Wasser Schäden an der Maschine auslösen kann. Dabei bin ich auf das Video der...
  3. Lelit PL41PlusT Reparatur kleiner Wasserschaden

    Lelit PL41PlusT Reparatur kleiner Wasserschaden: Hallo, bei meiner Lelit ist der Schlauch MC117 undicht und spritzt genau aufs Relais. Im Bild ist ein Wassertropfen zu sehen. Es hat jetzt ein...
  4. Gebrauchtkauf: verdeckte Schäden durch falsche Entkalkung?

    Gebrauchtkauf: verdeckte Schäden durch falsche Entkalkung?: Hallo zusammen, ich bin neu hier, habe aber schon ziemlich viel gelesen und gelernt. Ich möchte mir nun auch selber eine Siebträgermaschine...
  5. Dalla Corte Evo: Frostschaden an den Brühgruppen

    Dalla Corte Evo: Frostschaden an den Brühgruppen: Hallo, ich habe von einem Boardi, vor Kurzem, eine Evo gekauft, um mit einer Brühgruppe und einem ito zu experimentieren. Die Maschine wurde...