Strietmann single shot HH ES-2 Made in NL

Freut mich dass die Maschine endlich bei dir ist.
Würde mich auch freuen wenn du mehr zu deinen Erfahrungen mit ihr schreibst.

Ich werde meine Maschine nächstes oder übernächstes Wochenende abholen. Bis dahin ist dann auch die passende Mühle da, hoffe ich.

 

Die Bohnen sind vom Caffe Mundi aus Antwerpen (Costa Rica-Tarrazu) was ich an dieser Stelle sehr empfehlen kann… War dort mal vor ca. 1 Jahr und habe da drei verschiedene Espresso probiert… Jeder einzelne ziemlich gut gemacht.

 

Das links iim Bild ist vermutlich ein Tamper. Wie findest Du das Handling?

 

Ja genau das ist der Tamper von Wouter… Meinst du das Handling der Maschine allgemein oder jetzt bezogen auf den Tamper?

 

Guten Morgen @rabmax,
du hast dich gegen eine Wandmontage entschieden, oder ist das nachträglich noch möglich?
Gefällt mir sehr gut.

Gruß
Ludwig

 

ich meinte den Tamper. Der Griff ist ja schon arg basic. Wenn ich mir ansehe, welche Mühe sich manche Hersteller geben, um ergonomisch geformte Tamper herzustellen, und es mit einem Rundholz für ein paar Cent genauso gut geht, dann ist doch alles Andere für die Katz. Aber Tampern wird eh überbewertet.

Vielleicht lernen wir durch diese Gerätschaften, ganz anders mit unseren bisherigen Gewohnheiten umzugehen. Was soll das Getue um den IMEI-konformen Brühdruck, um Gefrickel wegen 1 bar hin oder her, wenn man genauso gut einfach einen Hebel irgendwie nach Gefühl runterdrücken kann und der Espresso dann so überragend schmeckt, wie man das hier im Thread lesen kann. .

 

Ich hatte noch gar nicht gesehen, dass du mir geantwortet hast... Also ich habe immer noch vor einen großen Review dann auch unter einem neuen Thread, der sich ausschließlich auf die CT1 bezieht zu schreiben. Dafür brauche ich aber noch ein bisschen Zeit und möchte auch noch mehr verschiedene Bohnen testen.

Nach ca. 10 Tagen kann ich aber schon folgendes sagen. In meinen Augen ist die CT1 die vielleicht beste Espressomaschine für den Heimgebrauch die man überhaupt kaupfen kann. Das fängt einfach schon damit an, dass sie extrem schnell heiß ist und man immer frisches Wasser hat was dann für ziemlich genau 4-5 Shots reicht.

Ich nutze als Mühle ja die Ceado e37s was sicherlich nicht gerade die Einstiegsklasse ist. Aber ich wollte perfekte Shots und die bekomme ich quasi ohne Ausnahme und dies führe ich nicht allein auf die Mühle zurück!!! Hatte ja als erste Bohne eine 100% Arabica drin und noch nicht so die total dicke Crema, dafür aber eine tolle Tigerfärbung (siehe Bild weiter oben). Die 2. Bohne hatte dann einen 40% Robusta Anteil. Resultat war dann auch eine sehr schöne dichte und dicke Crema. Inseltest zum Spaß mal durchgeführt und der Zucker (es war ein kleiner voller teelöffel) blieb perfekte 3-4 Sekunden auf der Oberfläche.

Das tollste ist aber das sogar der erste Shot mit einer neuen Bohnensorte auf anhieb schon super ist. Ich weiß mittlerweile in welchem Mahrgradbereich auf der Ceado sich alles abspielt und je nach Bohnensorte stelle ich dann den gewissen Mahlgrad ein. Dadurch, dass ich bei dem Shot manuell den Druck anpassen kann wird halt auch jeder Shot schonmal trinkbar. Wenn ich merke ich muss zu wenig Druck geben stelle ich die Mühle etwas feiner und umgekehrt... und schon bin ich nahe am Godshot wenn ich ihn denn hier so nennen darf dran. Ich bin was das angeht wirklich super kritisch. Ein perfekter Espresso sollte in meinen Augen nicht nur gut aussehen, die richtige Temperatur haben und eine stabile und auch am besten schöne Crema, sondern der Geschmack muss auch einfach gut sein und die Menge muss zudem noch stimmen.

Hatte gestern als neue Bohne eine 100% Arabica aus Äthiopien. Mühle wie oben voreingestellt und ich hatte wieder ein breites Grinsen im Gesicht, der Shot war köstlich und ich kann mich nicht erinnern so einen leckeren Shot einer hellen Röstung jemals getrunken zu haben. Beim obligatorischen zweiten Shot hatte ich dann etwas mehr Mehl genommen und vielleicht auch ein wenig zu fest getampert.
Ich habe dann gemerkt wie ich zu viel Kraft auf den Hebel geben musste. Ich habe das dann aber trotzdem durchgezogen... mit mehr Kraft und sicherlich mehr als 9 bar... und der Shot war dann nochmal ein wenig besser... ein intensiver aber immer noch sehr toller leckerer Geschmack und überhaupt nicht bitter. Spätestens hier wäre bei jeder normalen Maschine der Shot im Waschbecken gelandet, da der Druck nicht ausgereicht hätte. Man muss hier allerdings ein wenig vorsichtig sein. Ich bin zwar der Meinung man merkt wenn man dann irgendwann zuviel Druck gibt aber rohe Gewalt ist auch hier nicht angebracht. Zudem ist die Dichtung so eingebaut, dass sie bei zu viel Druck rausspringt, damit die Maschine nicht ernsthaften Schaden davonträgt.

Am Anfang bin ich überhaupt nicht darauf klargekommen wieviele gutschmeckende Espresso ohne bitteren Nachgeschmack ich nacheinander gezogen habe. Habe dann auch nochmal die Vergleichsbohne, die ich damals mit zu Wouter genommen habe und die mich vom Kauf der Maschine dann auch überzeugt hat, gekauft. Der zweite Shot war dann direkt der beste den ich von dieser Bohne überhaupt getrunken habe (also so vom Gefühl her). Nie hatte die Bohne so klar, so fein und so vielschichtig geschmeckt. Und wie bereits in einem anderen Thread erwähnt habe ich bestimmt 50 Shots vor Ort in der Rösterei in Köln getrunken. Zubereitet von Barista auf eine 15000€ Maschine.

Zum Tampen kann ich nur sagen das ich den bodenlosen Siebträger jedes mal in der Hand halte und dann den Tamper mit 3 Fingern auf der Oberseite festdrücke. Ich weiß gerade gar nicht, ob ich den Holfgriff festhalte, jedenfalls mache ich es gerade so feste, dass es nicht unangenehm für meine Finger ist. Das Ergebnis ist so ein schön gerade und gleichmäßig angepresster Puck... Aber all das dann mal bald in einem Viedo.

 

Wie kannst Du beurteilen ob Du mehr oder weniger als 9 Bar Druck anlegst?Und ob jede andere Machine da versagt haette stelle Ich mal in Frage.

 

Darf man mal fragen welche Maschinen du schon bessesen hast um deine Aussage qualitativ einordnen zu können

 

Ich habe vorher eine Rocket Cellini Premium Plus mit Eureka Mignon Mühle besessen. Und zu den 9 bar Druck bin ich mir natrülich nicht sicher ob es genau 9 waren... Nur eine normale Maschine wäre nicht in der Lage gewesen den Druck dann entsprechend zu erhöhen.

 

Ich schreib's ja ungern, weil mir die Eureka Mignon optisch sehr gefällt. Aber als Referenz für die Mahlgutqualität halte ich sie für suboptimal.
Und du scheinst sehr auf die Durchlaufzeit fixiert zu sein. Das ist aber nur ein Parameter, der über das Gelingen eines Shots entscheidet, und gerade bei hellen Röstungen darf es ruhig auch mal 40s dauern. Wichtiger als die Durchlaufzeit wäre die Temperatur, die Extraktion oder der TDS-Wert, um da was vergleichen zu können.

 

Ich hab das gerade relativ schnell runtergeschrieben und wollte nur kurz meine ersten Eindrücke nach der ersten Woche mit der Maschine wiedergeben. Ich habe auch schon Shots mit 35 Sekunden bzw. 45 Sekunden gezogen die richtig klasse waren. Meist sieht man beim bodenlosen Siebträger ja wann das ganze dazu tendiert zu hell zu werden.

 

Ist ja auch eine schöne Maschine, und wichtig ist, dass dir das Ergebnis schmeckt.

 

Eine dumme Frage eines Handhebel Neulings: wie wird der Brühdruck bestimmt? Ist es die Kraft mit der der Hebel nach unten gepresst wird? Und wird diese Kraft dann einfach entsprechend angepasst sodass man auf die 25sek kommt?

Gruss

 

Bei einem Handhebel mit Feder wird zuerst durch das Herunterziehen des Hebels eine Feder gespannt.
Lässt man dann den Hebel los drückt die Feder den Hebel zurück nach oben und das Wasser durch den Puck.
Vorteil ist des gleich bleibende Druckprofil von Bezug zu Bezug.

Bei Maschinen ohne Feder wie der Strietmann wird der Druck nur durch das manuelle herunterdrücken des Hebels aufgebracht, es ist also Aufgabe des Bedieners Konstanz in die Bezüge zu bekommen.
Auf die 25 Sekunden sollte man bei etwa 9 bar kommen, natürlich kann man bei Fehlern Mahlgrad/Menge/Verteilung mit dem Druck ausgleichen um die 25 Sekunden zu erreichen.


Ich finde es kein uninteressantes Konzept, mit dem offenen Boiler ideal für den geringen Espresso Konsum unterhalb der Woche.
Die Strietmann ist schnell betriebsbereit, man hat immer Frischwasser und sie ist sehr pflegeleicht, kein Tank der regelmäßig gründlich gereinigt werden muss.

Allerdings widerstrebt es mir etwas so viel Geld für so wenig Maschine auszugeben.

 

Finde ich auch, die Konstruktion selbst ist sicher in der Lage gute Shots zu produzieren, der angesagte Preis eher dem kuenstlerischen Anspruch geschuldet und macht sie zumindest fuer mich uninteressant.

 

Ist mir auch völlig unbegreiflich. Das Ding verfügt weder über ein Manometer noch über eine Temperaturanzeige, Reproduzierbarkeit wird zum Glücksfall. Es ist imho ein Designobjekt, man bezahlt vor allem für das Aussehen, das ich persönlich nicht gelungen finde.

Eigentlich gefallen mir minimalistische Ansätze sehr gut. Diese Lösung ist für mich das spannendste Gerät seit Langem - zu einem Bruchteil der Kosten, dafür mit Manometer : https://www.kaffee-netz.de/threads/espressoforge-espressomaschine-transportabel.92124/
Dazu noch ein gradgenauer Wasserkocher, mehr braucht man eigentlich nicht.

 

Ich denke das Ziel ist nicht die Reproduzierbarkeit sondern eher, dass jeder Anfaenger damit einen "schmackhaften" Shot zustande bringt.
Zu bitter wird das mangels hoher Temperatur kaum und der mit der Hand erzeugte Druckverlauf duerfte auch kaum zur Ueberextraktion fuehren.

 

Danke für die Antwort. Ich habe mich gerade durch den Beitrag gelesen. Als Mechaniker finde ich den minimalistischen Aufbau schon interessant. Allerdings würden mir gerade bei dem Preis auch ein Manometer und vielleicht sogar eine Temperaturanzeige fehlen.
Aber vielleicht vermisst man auch beides nicht, wenn man sich mit der Maschine eingespielt hat. Es ist wie immer schwer über etwas zu urteilen mit dem man selbst noch nicht spielen durfte ;-)

 

Also ich muss hier mich einfach nochmal einschalten…. Die Reproduzierbarkeit der Shows ist in meinen Augen komplett krank. Wenn ich mir überlege wie ich damals mit meiner Rocket rumgespielt habe um mal ansatzweise was zu bekommen was richtig gut ist. Es hat mir keinen Spaß gemacht und ich habe sie nach 6 Monaten wieder verkauft. Oft war es einfach frustrierend wie viel gute Bohnen am Ende weggeschüttet wurden. Ich erinnre mich an Tage wo ich 15 Shots gezogen habe bis ich dann zufrieden war… und dann waren die Bohnen auch fast schon wieder leer.

Zum Druck ja also in der Regel sollte man 25 Sekunden dafür brauchen bis man den Hebel unter mittlerem Kraftaufwand (dafür bekommt man sehr schnell ein Gefühl) von der Startposition ganz oben in die Endposition ganz unten bewegt. Aber ich bin langsam von den 25 Sekunden runter. Hatte ja jetzt einen neuen äthiopischen Kaffee und bin mal spaßeshalber an die Grenze gegangen. Das heißt Mahlgrad nochmal feiner, sodass das runterziehen des Hebels ca. 40 Sekunden gedauert hat und folgendes kam dabei heraus:



Die Shots waren bei 25 Sekunden super lecker und hatten eine tolle Crema… aber der eine Shot hat das ganze dann nochmal in den Schatten gestellt.
Und zur Temperatur… die kann man so toll mit dem kleinen Milchthermometer kontrollieren und anpassen.