Welche Milch schäumt am besten?

Überhaupt kein Problem.

Ich bin mir sicher, gerade Du weißt meinen Beitrag richtig einzuschätzen und ich bin Dir auch nicht böse, dass Du ihn als "Startrampe" für Deinen kleinen philosophischen Exkurs "missbrauchst". Mi casa es su casa.

 

Lächerlich wirds, wenn wir unsere Insel retten wollen, und gleichzeitig tatenlos zusehen wie die Welt rundherum in Wirtschaftskriegen zusammengebombt wird damit wir genug Rohstoffe ultrabillig für unser gutes Gewissen bekommen. Besonders schäbig wirds, wenn die wirklich guten und KLEINEN Erzeuger sich die unermesslichen Abgaben für irgendwelche Labels nicht leisten können und wollen. Alleine fürs transfair werden ganze Monatsverdienste der betroffenen Bauern fällig. Labels brauchts doch nur für die, die wenig Ahnung haben und ihr Smartphone als Grossmutter mißbrauchen. Egal- die Intention zählt. Allerdings wird beim "zertifizierten blauen Engel Elektroauto" als 4. Wagen, oder einen 2 mal 3 Meter Fernseher mit "Label A" meine Milde etwas strapaziert- besonders wenn ich bedenke daß 80% der Fahrten egal mit was mit dem Rad OHNE Energielabel gemacht werden könnten.. Ich jedenfalls könnte mir, zum Naturland Label dazu, ein Label " italian Cappuccinomilk award" sicher nicht leisten. Abgesehen davon daß das sicher nur für homogenisierte Milch vergeben würde. So- nun bin ich stille- versprochen.

 

Bärenmarke 3,8% nehm ich oder die von Edeka Bio 3,8

 

Ja, der Demeter-Hof macht einen guten Eindruck. Nur schade, dass die eigene, gute Milch durch die seltsame Produkt-Deklaration 'für Barista' nach meinem Gefühl entwertet wird. Wie soll denn jemand den wirklichen Bezug zu einem Naturprodukt behalten, wenn trendige oder szenegängige Begriffe aufgedruckt werden, die suggerieren hier wäre das Naturprodukt technisch ‚optimiert‘ oder manipuliert. Worin unterscheidet sich denn die 'Barista-Milch' von 'normaler Milch'? Ich konnte auf deren Webseite keine weiterführende Information finden. Zudem erscheint mir der Hinweis fragwürdig, da zumindest ein guter ‚Barista‘ doch wissen sollte, wie man aus einer Demeter Biomilch nicht homogenisiert prima feinporig-cremigen Milchschaum zaubert – mir gelingt das jedenfalls gut…

Indes – der Laden erscheint dennoch lobenswert beispielgebend. Es wäre zwar wünschenswert, wenn sich möglichst viele Menschen gut informiert und bewusst für ein Produkt entscheiden, aber nicht jeder mag eben so weit denken – und in dem Fall ist es dann letztlich sekundär warum ein gutes, naturbelassenes (zumal Demeter)Produkt gekauft wird – entscheidend ist letztlich, das es gekauft wird…

Gruß, Sebastiano
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Das ist keine Milch, das ist ESL ...

 

Electronic Sports League ???????????????

P.S. Ist Demeter Milch eigentlich nach dem Aufschäumen eine ESL-Milch geworden ?

 

Also bei ESL wird die Milch je nach Verfahren höher erhitzt als traditionell pasteurisiert Milch oder speziell gefiltert. Ich verstehe alle Einwände gegen die Ausbeutung der Tiere und für Demeter, Bioland oder einfach nur gute Landwirte. Wo jetzt allerdings der riesen Unterschied zwischen ESL und traditionell hergestellt sein soll, verstehe ich nicht. In einer Blindverkostung würde ich wetten, dass zumindest nicht verlässlich zwischen ESL und homogenisierter, traditionell hergesteller Milch unterschieden werden kann. Vitamine bleiben im gleichen Maß erhalten und dem Tier tut ESL auch nicht weh. Dagegen bietet es Vorteile in der Lieferkette, so dass nicht so viel Milch weggeschüttet wird. Versteht mich nicht falsch, ich kaufe selbst Milch in braunen Flaschen, aber ESL zu verteufeln kann ich kaum nachvollziehen. Der Unterschied von Rohmilch zu pasteurisierter Milch ist viel größer, diese zu kaufen ist aber in Ordnung?

 

Auch ihn nehmen die Bärenmarke, wunderschöner Schaum

 

Kondensmilch?

 

Recherchiere mal über den Vitamingehalt, bzw. -Verlust von ESL-Milch im Vergleich zur traditionell hergestellten.
Besonders, wenn man dann diese erweiterte Haltbarkeit dann auch ausnutzt.
Es sind halt einige Eigenschaften nicht mehr mit "richtiger" Milch (klar, Vorzugsmilch ist noch richiger) zu vergleichen.
Traditionell hergestellte Milch läßt sich auch wunderbar schäumen.

 

Deine, nur eindimensional angestellte Schlussfolgerungen fordern erklärenden Einspruch. Denn wenn Du geschmacklich keinen Unterschied in einem hochverarbeiteten .L.e.b.e.n.s.mittel erschmecken solltest, dann liegt das an einem wenig ausgeprägten Geschmacks-Sensorium oder/und an einer bei vielen Menschen fortschreitenden Geschmacksdegeneration und 'Gewöhnung' an industriell geprägte Geschmackswelten – bitte Deine Sache – aber das ganze hat neben geschmacklichen Apekten weitere entscheide Faktoren:
Da ist einmal die Wirkung auf der Konsumentenseite und die Wirkung auf der Produzentenseite. Das wird hier leider zu sehr vernachlässigt. Die Haltung von industriellen Turbokühen, von denen die übliche ESL-Supermarkt-Milch stammt, hat – neben ethischen Belangen – natürlich auch Auswirkungen auf die Qualität der Milch und unsere Umwelt.

Zu unserem Verständnis von Mensch und Natur
In welcher Welt wollen wir – und unsere Kinder – leben. Ein Kind, das mit ‘länger haltbar’ oder H-Milch groß wird, weiß nicht mehr, wie natürliche Milch schmeckt. Das lässt sich auf viele industriell hergestellte Nahrungsmittel übertragen. Und so landen wir irgendwann bei Produkten, die nicht mehr das geringste mit ihrem natürlichem Ursprung zu tun haben.

Ich möchte jedenfalls nicht zwangsbeglückt werden von den zweifelhaften Segnungen der Agrar- und Lebensmittelindustrie, die am Beispiel der H-Milch und der verschleiernden Deklarierung ‘Frischmilch, länger haltbar’ gnadenlos ihre Logistik-Interessen durchsetzt. Wer, außer Industrie und Handel, hat denn einen wirklichen Vorteil von ‘Länger haltbar’. Ich habe mal am Milchregal Kunden gefragt, was denn der Unterschied bei den Milchsorten ‘Traditionell hergestellt’ und ‘länger haltbar’ sei. Die Antworten waren mehr als ernüchternd. Viele kennen ihn nicht, steht doch auf beiden 'Frischmilch' drauf. Und genau das ist das Ziel mit den Deklarierungstricks, nicht nur bei der Milch. …”Wer hat denn schon die Zeit immer das Kleingedruckte zu lesen…”, so die landläufige Ansicht – geschweige denn richtig zu interpretieren.

Verzeiht meinen vielleicht zu emotionalen Kommentar, aber ich würde platzen, wenn ich das jetzt nicht geschrieben hätte…
Dieses Thema beschäftigt mich sehr, und bevor ich mich hier zu langatmig ergehe sei auf einen trefflichen Zeit-Artikel verwiesen. Etwas lang – aber das Thema lässt sich eben nicht mit wenigen Worten behandeln.

MILCHINDUSTRIE - Natur aus der Fabrik
Ein Reaktor namens Kuh erzeugt täglich sechzig Liter Milch. Bevor diese in den Handel kommt, wird sie zerlegt, gerüttelt und neu zusammengesetzt.
Ein Blick hinter die Kulissen einer Hochleistungsindustrie
http://www.zeit.de/2009/06/N-Milch/komplettansicht

"…Die längere Haltbarkeit der Milch kommt neben dem Verbraucher hauptsächlich dem Handel und der Milchindustrie zugute: Diese haben nun ein geringeres Risiko, auf dem leicht verderblichen Produkt Frischmilch sitzen zu bleiben. "Traditionell hergestellte" Frischmilch ist in Teilen des Marktes kaum noch zu finden. Der Demeter Verband lehnt diese Form der Milchverarbeitung ab.…"
weiterlesen – auch zu 'Homogenisierung' und 'ESL-Filtration':
https://www.oekolandbau.de/haendler...erarbeitung/mechanische-behandlung-von-milch/

Wichtiger Randaspekt
Steigender Milch-Export in asiatische Länder – ein wichtiger und sehr interessanter Aspekt. Trotz vermeintlicher Laktose-Intoleranzen ist das wohl so und gerade Deutsche Milchprodukte sind gefragt und haben ein hohes Ansehen.
Ein interessantes Phänomen – das auch in dem von mir verlinkten Video deutlich angesprochen wird – entsteht dadurch, dass die (über tausende Kilometer) exportierte Milch überwiegend H-Milch ist. Diese hat unbestritten einen deutlichen ‘Kochgeschmack’. Nun kommen Länder ohne ausgeprägte Milchtradition, wie z.B. die Asiaten, als erstes mit dieser H-Milch und dem typischen Geschmack in Kontakt und glauben sodann jede Milch müsse so schmecken wie H-Milch schmeckt. Probieren sie natürliche, frische Milch, so glauben sie dass damit etwas nicht stimmt.
Wer Analogien zu anderen Produkten auch bei uns erkennt, könnte gar nicht mal so falsch liegen. Unsere Kinder wachsen nicht selten mit Produkten auf, die mit natürlichem, unverfälschtem Geschmack nicht immer etwas zu tun haben. Die Folgen – sie werden den manipulierten, künstlichen ‘Industrie-Geschmack’ oder die geschmacklose Tomate oder oder… als ‘normal’ empfinden. Wollen wir das?

Gruß, Sebastiano
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Ich steig um auf Bier.

 

Da komme ich z.B. auf eine Studie des Max Rubner Instituts, welche keinen nennenswerten Vitaminverlust gegenüber traditionell hergesteller Milch bescheinigt. Lediglich oxidationsempfindliche Vitamine "verfliegen" im Laufe der Lagerung, das aber unabhängig vom Herstellungsverfahren. Sensorische Unterschiede lassen sich nur in sehr geringem Maße bei Verfahren mit höherer Erhitzung feststellen. Neuere Verfahren die auf höhere Temperatur durch Microfiltration verzichten, lassen keine geschmacklichen Veränderungen erwarten. Ausnahmen für besonders ausgeprägte Geschmackssensoren mag es sicher geben. Wie gesagt, ich kaufe Milch in braunen Flaschen, die schmeckt definitiv anders.

Vielleicht kannst du mir eine Quelle nennen, die anderer Meinung ist, ich habe jetzt gerade erst mal kenne gefunden.

 

Ja und? Es ist doch klar, daß Milchexporte nach China aufgrund der langen Zeitspanne, bis sie beim Konsumenten ankommen, nur H-Milch sein können. Exportiertes Bier dorthin wird ja auch pasteurisiert.

 

Dem ist nichts hinzuzufügen – kann sich jemand eigentlich noch mehr seiner Selbstsabotage hingeben…?

Du weißt anscheinend nicht worüber hier gerade diskutiert wird – oder? Es geht letztlich um die Manipulation eines natürlichen .L.e.b.e.n.s.mittels – vorwiegend aus rein logistischen Gründen und den damit verbundenen qualitativen Veränderungen und der Geschmacksgewohnheiten – sowie der Folge des allmählichen Verschwindens der Fähigkeit eben genau dieses Naturprodukt noch schätzen, geschweige denn erschmecken zu können. Vielleicht magst Du nochmal meinen Beitrag etwas genauer lesen wahrnehmen…?

Deine Bieranalogie in einem Milchthema lässt wohl durchaus Rückschlüsse zu – na dann Prost auch…

Gruß, Sebastiano
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Tut mir leid, aber ich empfinde deine Schreibe als forsch bis anmaßend, wenn auch verständlicherweise emotional begründet. Wo genau habe ich etwas geschrieben, dass deine Schlussfolgerung zulässt? Es ging nur um die Unterschiede zwischen dem hochverarbeitetem Lebensmittel traditionell hergestellter Milch und ESL Milch, welcher so groß nicht ist. Ich bin ja witzigerweise größtenteils deiner Meinung, du hast sicher gelesen welche Milch ich kaufe.

 

Nein, danke. Ich habe keinerlei Interesse daran, Deine oberlehrerhaften Belehrungen länger zu lesen. Gottlob bietet die Forensoftware ja Möglichkeiten, Dein Taliban-Geschwätz auszublenden.

 

Wenn Du ein unpasteurisiertes findest ich hab zum Glück zwei solche Brauer in der Nachbarschaft...

 

Du hast recht, ich werde nie wieder Sauerkraut, Marmelade, Trockenfleisch oder Salzgurken, die meine Oma gemacht hat, essen...

 

Du kennst hoffentlich den Unterschied zwischen diesen Gerichten deiner Oma und dem, was in einem industriellen Prozeß heutzutage daraus gemacht wird.