Kaufberatung Einsteigermaschine

es gäbe da noch eine *räusper* reduce-to-the-max Option

 

Das lese ich jetzt schon zum zweiten Mal. Was ist damit gemeint?

 

Mit Espressomaschinen ist es fast wie im richtigen Leben: auch günstige Geräte können ab einer gewissen Grundgüte richtig viel, aber je teurer sie werden, desto weniger muss der Bediener können. Z.B. ist es hilfreich, sie ein wenig zu tunen. und das, was die Maschine an Regelungstechnik und aufwändigster Konstruktion rein budgetmäßig nicht liefern kann, muss der Mensch liefern. Das kann aber sogar Vorteile haben, wenn der Bediener gut ist.

Mit einer LaPavoni machst Du Kaffee wie die ganz großen Boliden, incl. Pressure- und FlowProfiling. Keine Wartezeiten zwischen Wasser- und Dampfbezug. Halbintelligente Temperaturkontrolle. Sehr schnell auf Betriebstemperatur. Wartungsarm, ein Stück unkaputtbar. Gebrauchte fallen seit Jahrzehnten kaum im Preis. Für den kleinen Bedarf genial - und eben: trotzdem bezahlbar. Ich finde, ein besseres Preis-Leistungsverhältnis gibt es nicht. Sofern der Bediener nicht lernbefreit ist.

Der Preis ist aktuell wieder höher, der Markt ist recht leergefegt, aber eine Europiccola ab BJ 1991 (mit Pressostat, gut für den Anfänger) gibts in aller Regel um 180 - 200€, dann noch etwas Tuning (Überhitzungsschutzmod, Manometer, Dampfdüse, 45€ komplett), ggf. einen Dichtungssatz (19.-) und es kann losgehen. Und nebenbei: Wertverlust ist bei guter Behandlung nicht zu erwarten. Wo gibt es das heutzutage schon noch?

Eine angemessene Mühle brauchst Du aber trotzdem, wie bei allen anderen echten Siebträgermaschinen auch. Und eine hochwertige, röstjunge Bohne.



Mist. Ich habs schon wieder getan

 

Ich verstehe. Für einen Singlehaushalt eigentlich auch keine schlechte Idee. Ich finde es in den Videos immer sehr beeindruckend, wie leise damit Espresso gebrüht wird.

 

Das ist für mich ein entscheidender Punkt. Gerade am Morgen bin ich eher geräuschempfindlich. Eine kreischende Mühle und Pumpengeräusche können das Ritual der Zubereitung schon stören. Aber das empfindet jeder anders...

 

Das kann ich gut nachvollziehen. Seit ich meine Strega auf pumpenlos umgerüstet habe, stört mich der Krach von Pumpenmaschinen.
Jemand anders meinte mal, für ihn gehöre das Pumpengeräusch unbedingt dazu. So unterschiedlich ist das Empfinden.

 

Gemach, gemach… Du denkst zu kompliziert…
Indes – mit diesen Maschinen besitzt Du eine extreme Flexibilität, weil Du nahezu alle entscheidenden Zubereitungsfaktoren individuelle beeinflussen kannst. Das kann für den Einen ein Fluch sein, für manchen Andern dagegen ein Segen… Denn als Quickmill Thermoblock-Barista bist Du auch ein Hauptverantwortlicher für das Gelingen oder eventuelle Misslingen in der Tasse – Deine Maschine gibt die Rückmeldung mit dem perfekten oder eventuell weniger perfekten Ergebnis in der Tasse. Das kann einerseits das Erfolgserlebnis steigern, andererseits die Lern- und Erfahrungskurve heben. Diese weitgehende Einflussnahme ist bei teureren, komplexer aufgebauten Maschinen so nicht möglich, weil sie viele Parameter in vermeintlich 'guter Absicht' etwas 'glätten', aber damit gleichzeitig die Einflussnahme weitgehend ausschließen oder zumindest erschweren.

Du musst keineswegs 'passende' Bohnen besorgen, sondern Du kannst an diesen Maschinen mit etwas. 'Spaß am Gerät' .nahezu alle Zubereitungsfaktoren weitgehend an Deine Geschmacks-Präferenzen anpassen, also auch für jede Bohnensorte 'passend' handhaben.

Bei den Quickmill Mono-Thermoblock Maschinen ohne PID-Steuerung z.B. 0820, 3000 und baugleiche ist zwar prinzipiell die Standard-Brühtemperatur durch die Thermostate wie bei jeder Maschine ohne PID-Steuerung 'quasi fix' vorgegeben, Du hast aber eine sehr weite Bandbreite, um die Brühtemperatur nach Deinen Wünschen zu beeinflussen:
Standard-Prozedere sollte sein den Bezug stets dann zu starten, wenn die Heizung soeben abgeschaltet hat, also die Heizkontroll-Leuchte eben ausgeschaltet hat. Das ist die standardmäßig höchste Brühtemperatur, die sicher reproduzierbar und ohne weitere Einflussnahme erreichbar ist – und die ist für 'übliche' mittel- bis dunkel geröstete Barschlampen auch 'passend'.

Je nach Deinen Geschmacksvorlieben oder der verwendeten Kaffeesorte kann es sinnvoll sein, die Brühtemperatur zu erhöhen. Hier kann das. 'Aktive Temperatursurfen' .genutzt werden, das jedoch nur mit den Mono-Thermoblockmaschinen 0820, 3000 und baugleiche möglich ist. Damit lässt sich das Geschmacksprofil eines Caffès quasi 'modellieren'. Warum das sinnvoll sein kann, wurde auch hier grob aber recht gut nachvollziehbar erklärt:
• Der Einfluß der Temperatur auf die Extraktion
Vorsorglich: das muss niemand bei jedem Bezug so handhaben, es ist lediglich eine willkommene Option, die ein Einsteiger vielleicht noch nicht recht zu schätzen wissen weiß, aber mit steigender Erfahrung steigt in der Regel auch die Experimentierfreude, und dann lässt sich das trefflich nutzen…
Das ist speziell bei heller gerösteten, reinen Arabica-Bohnen quasi erforderlich, um die Aroma-Ausbeute der Bohne nach Deinem Geschmack zu extrahieren. Bei heller geröstete Bohnen ist die Qualität und die Geschmacksvielfalt der Bohne intensiver 'schmeckbar', als bei dunklen Röstungen, die eher vom Geschmack der Röststoffe 'leben', die reine Bohnenqualität also weniger deutlich 'schmeckbar' ist. (Böse Zungen sprechen gar von 'Asche'…)

Falls Du eine niedrigere Temperatur wünscht, so kannst du einfach nach dem Erlöschen der Heizkontroll-Leuchte einen verkürzten Leerbezug starten, das senkt die Start-Brühtemperatur.
Das Wasser im Frischwassertank solltest Du nicht aktiv verändern, Der Thermoblock ist in der Lage das Wasser im Durchlauf auf die von Dir gewünschte Brühtemperatur zu bringen.

Pardon für eventuell etwas unstrukturiert formulierte Antwort, ich bin etwas knapp in der Zeit…

Viel Erfolg – Gruß, Sebastiano
.

 

Irgendwo in den Untiefen des Kaffeenetzes fallen sich gerade Leute virtuell in die Arme, wischen Freudentränen weg und lassen SektChampagnerkorken knallen.

Die Comandante ist selbsterklärend; ich hab mir einen Zettel mit Zahlen und einer Büroklammer gebastelt, um den Mahlgrad zu erinnern.

 

das mit der mühle hast du schnell raus.
ich sehe da keine probleme, irgendwann macht man das im schlaf.

zur aufheizzeit der maschine sei nur soviel gesagt, dass die ganze maschine warm werden muss.
wenn der tank kleiner ist, muss der die masse an metall auch ordentlich durchwärmen.
das sind ja alles richtwerte aus den erfahrungen.
wenn es dir bereits "heiß" genug ist, kannst du es ja auch schon früher probieren.
versuch macht kluch!

 

ganz sicher?
Deine Frau auch?

... gönne Dir die RedClix-Achse. Die Diva wirds Dir danken.

Tatsächlich hat die Pro eine 40% größere Abstrahlfläche und braucht auch ein Eckchen länger als die EP - meine EP ist in 8min im Soll, die Pro so im Schnitt in 10 (incl. Wasserspielen und halbintelligentem Thermosiphon) - es hängt halt auch von der Wassermenge ab, die erhitzt werden muss. Eine Pro wird oft nicht bis Oberkante gefüllt, eine EP dann schon eher.


Und dann können wir hier wetten, wer von euch beiden zuerst die Diventaufe ("the fop") erhält

 

Wenn es nur um Espresso (also ohne Filter Kaffee) geht kannst du dir auch zusätzlich noch die Kinu M47 Modelle, die Feldgrind, 1Zpresso J... Modelle, Helor 101, evtl. noch die Lido 2/3/E anschauen (glaube habe irgendeine vergessen aber komm gerade nicht drauf ).

 

Bin auch mit der Europiccola in die Siebträgerwelt eingestiegen und bin immer noch sehr zufrieden mit dem Gesamtpaket. Ich würde vllt nach einem Post-Millenium Model suchen, da dann der Überhitzungsmod wegfällt und die Rostproblematik kaum vorhanden ist. Die Aufheizzeit mit 10 Minuten passt und lässt sich gut mit einer WLAN oder Zeitschalt Steckdose steuern.

Meine erste Handmühle war auch eine C40 und ich muss sagen, dass es auf die Dauer für Espresso für mich nicht die optimale Mühle war. Die Mahldauer ist für einen Doppio schon extrem lang und wenn man zumeist 2 Getränke zubereitet nervt es schnell. Den eingestellten Mahlgrad kann man nur über einen externen Zähler (bspw. Zahlenschloss) ablesen.
Nutze jetzt eine Kinu Phoenix und ist meiner Meinung nach für Espresso eine wesentlich komfortablere Lösung. Deutlich schnellerer Mahlvorgang und die Einstellung über das Drehrad gefällt mir auch wesentlich besser und ist einfach reproduzierbar.

 

Ohne die Kinu bessesen zu haben kann ich mir kaum vorstellen, dass das Mahlgut daraus der C40 in irgendeiner Form nachsteht. Die Kinu soll schneller sein, aber dafür brauchst du dann mehr Kraft. Physik lässt sich hier nicht besch......
Für 1 Gramm Espresso benötige ich mit der C40 ungefähr 10 Umdrehungen.
Sie ist sehr leichtgängig.
Mich persönlich hat das Kurbeln nie gestört, es gehört zum liebgewonnenen Ritual der Zubereitung dazu.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass ein ungeduldiger Mensch auf Dauer genervt ist. Bei meiner Kaufentscheidung hat auch die Optik eine Rolle gespielt.

 

Ich spreche mal aus Sicht einer (geschätzt normal kräftigen) Frau (mit normal großen Händen): Ich nutze die C40 gerne für Filter und gröber, aber das Kurbeln für Espresso macht mir absolut keinen Spaß. Die C40 ist für Frauenhände relativ dick, so dass ich schon immer gut aufpassen muss, sie sicher in der Hand zu haben.

Der Kraftaufwand ist ebenfalls nicht zu unterschätzen: Zum einen dauert es (bei mir) recht lang, bis ein doppelter Espresso gemahlen ist - geschweige denn zwei doppelte - und zum anderen stockt der Mahlvorgang immer wieder, weil meine Kraft nicht für ein gleichmäßiges zügiges Durchmahlen ausreicht. Ich weiß nicht, ob das qualitative Einflüsse auf das Mahlgut hat, könnte es mir aber vorstellen.

Ich empfehle euch (beiden!) also unbedingt das Probemahlen, bevor ihr eine Handmühle als einzige Mühle anschafft. Meine C40 ist eine Zweitmühle für (kleine) Filterportionen, für den Urlaub und für helle Espressoexperimente. Letztere führe ich meist nur durch, wenn mein GG zuhause ist

 

Die Frage ist: wofür?
Für Espresso sehe ich die Kinu im Vorteil, für Brühkaffee die C40. Deshalb habe ich beide (Kinu die große M68) für die beiden Anwendungsfälle.
Und ja, die C40 ist langsam.

 

Und falls Du eine Feldgrind irgendwoher bekommst: kannste nehmen. Durch die stufenlose Feineinstellung ist die zwar auch nichts für den Wechsel Tasskaff-Espresso und zurück, aber die Diva kommt mit ihr großartig zurecht. Für Tasskaff täte es dann auch eine etwas weniger aufwändigere Zweitmühle, vielleicht auch ne schöne alte Holz-Zassenhaus .