C.M.A Rio AL

Tja da konnte ich nicht abwarten und dann war da diese e-xy-kleinanzeige und dann hatte ich auf einmal eine CMA Rio in unserem Arbeitszimmer stehen...
DIe ersten Recherchen brachten leider, dass die Geschichte der Maschine, die mir der Verkäufer erzählt hat, nicht mehr ganz so glaubwürdig waren, naja das sei mal dahin gestellt...
Ich hab mich dann entschieden das Projekt durchzuziehen, damit ich der SenseoSeuche bei der Arbeit hoffentlich ein Ende bereiten kann.
Es handelt sich um die Version mit Handhebel aus dem Jahr 1989. Bei genauerer Durchsicht hatte ich das Gefühl, dass es einfach nur eine Astoria Pratic/Sonia/Fiore in anderem Kleid ist.

 

Dann hab ich mal angefangen...
Die Seitenteile waren anscheinend schon gemacht (laut Aussage des Verkäufers) die restlichen Teile ziemlich versifft also ab in den Geschirrspüler...

 

Dann muss man wohl anfangen zu demontieren, da doch hier und da Kalk zu sehen war und ich wollte auch wissen, was sich so im Inneren abspielt.

 

Der Kessel und die Rohre liessen sich schonmal ohne große Probleme und soweit ich das bisher beurteilen kann zerstörungsfrei demontieren.
Der Kessel sieht auch, abgesehen vom Schmutz aussen, gar nicht so schlecht aus.
Das Rohr des Heizungsschutzthermostaten ist doch sehr grünlich.

 

Ach ja automatische oder manuelle Kesselfüllung möglich.

Ich plane jetzt mal so das Projekt: Hab doch so einige Baustellen schon herausgefunden.
- Entkalken polieren etc der Kupferteile ist eh klar
- Rahmen hat einiges an Rostansatz möchte ich strahlen lassen und dann eine Pulverbeschichtung drauf
- Dampf- und Wasserhahn sowie Wassereinlassventil muss ich wohl auch komplett überholen (Dichtungen, Federn)
- Die Handhebelgruppe wurde schon kaputtrepariert hat jemond noch einen Astoria Gruppenkörper rumliegen? muss nicht schön sein nur funktionieren...

Dann hätte ich da noch ein paar Fragen an euch Experten:
- Was darf eine Entrostung und PUlverbeschichtung so kosten?
- Wie kann man feststellen, ob das Sicherheitsventil noch taugt?
- Am Kessel sind noch das Edelstahlrohr vom Thermostaten und einige Fittinge mit Kupferdichtung, die ich nicht los bekomme, ist allerdings Messing -> sind solche Materialmixgeschichten beim Entkalken ein Problem?
- Ich vertraue der Verkabelung nicht mehr so sehr: Würdet ihr das ebenfalls komplett neu machen?

Dann hoffe ich euch ein paar hoffentlich halbwegs interessante Bilder liefern zu können und vielen Dank schonmal auch für zukünftige Fragen

 

Rahmen leer

 

Ene Kiste Innenleben...

 

So...weiter geht´s
Also was in der letzten Woche so passiert ist: hab einen Sandstrahler gefunden, zum Glück war die Rückmeldung positiv, dass der Lack gut runter geht wird preiswerter als befürchtet kann ich Montag abholen und zum beschichten bringen.
Dann mit Zitronensäure an die Metallteile: das macht schonmal einen brauchbaren Eindruck. Da dies meine erste Restaurierung ist und ich mich mit Metallbearbeitung bisher noch nicht so wahnsinnig gut auskenne, war das schon mal ein erster spannender Moment.
Das Gute an so einer Arbeit ist natürlich, dass man abends auf dem Sofa sitzend Stückchen für Stückchen polieren kann...

 

einige Teile liessen sich erst nach einem langen Bad auseinanderbauen...
Explosionszeichnungen mal anders
Problematisch erscheinen mir derzeit noch die Kolben des Dampf- und Wasserhahns. Die bekomm ich trotz Kriechöl (ich benutze Brunox) nicht auseinander. Werd ich wohl irgendwie kaputt machen müssen und ersetzen kosten ja nicht die Welt...

 

Nächste Baustelle: Kessel
Also insgesamt sieht der ja nicht so schlecht aus leider sind noch nicht alle Kesselsteinablagerungen gelöst. Drin lassen? oder nochmal ran?
Leichtes hämmern mit meinem Mikrohämmerchen hat nichts gebracht...

 

Warum sollte der Deckel besser aussehen...
Hier haben Kalkablagerungen sich mit der Dichtung verbunden übelst!
Da bräuchte ich bitte wieder einige Tips: Wie bekomme ich die Reste weg?
Bisher habe ich versucht mit einer dünnen Messerklinge Schicht für Schicht abzukratzen ist aber irgendwie auch Mist.
Dann möchte ich das Ding ja auch irgendwann mal wieder zusammenbauen. Also hätte ich hier mal eine Dichtungsfrage: Original verbaut war eine Klingerit? Faserplattendichtung die war ca 3-4mm stark. Sollte ich hier wieder eine Faserdichtung nehmen oder auf Teflon umsteigen?

 

Überhaupt bin ich bei einigen Teilen etwas verwirrt: In den Explosionszeichungen bei den einschlägigen Ersatzteildealern sind oft Kupferflachdichtungen eingezeichnet. Bei mir finde ich an den Stellen entweder Teflondichtband oder Gummidichtungen.
Was ist da sinnvoller?
Ich vermute, dass mein Maschinchen eine ziemlich miese Zeit erlebt hat und offensichtlich recht rüde behandelt wurde
Ich bin auch froh, dass ich mit Espressomaschinenrestaurationen nicht mein Geld verdienen muss und eine Frau habe, die gerade mal wieder erstaunlich viel Geduld mit mir beweist

 

Also dann habe ich mal weiter zerlegt: Wassereinlaufhahn musste ich doch einiges an Gewalt anwenden. Die Dichtungen sind so hart, dass die nicht einmal aus dem Gehäuse rausgehen.
Selbiges bei Dampfventil und Heißwasserhahn...
Das ging nicht zerstörungsfrei. Dazu musste ich auch noch feststellen, dass ich wohl sinnvollerweise die Ventilstangen gleich mit austauschen muss, da die Chromteile teilweise abgeschabt und oxidiert sind. Das ist auf dem Photo nicht so sichtbar aber das grüne Zeugs dürfte irgendein Chromoxid sein was garantiert nicht so gesundheitsförderlich sein dürfte und mit einer feinen Drahtbürste oder Stahlwolle möchte ich das nicht polieren, da ich dann nur noch mehr Chrom abschabe...

 

Es ist schon etwas frustrierend die Liste der zu ersetzenden Teile wird leider länger. Meine Idee so viel an alten Teilen wie möglich zu verbauen wird wohl nix

 

Dafür gute Nachrichten vom Sandstrahlen: Der Lack ging besser ab als befürchtet, was der Strahlmensch auch mit 20Euro weniger honorierte
Ist wieder ein echtes Schmuckstück geworden würde ich am liebsten so lassen, wäre da nicht der rostende Stahl...
In den Bildern bekommt man einen ganz guten Eindruck, wie der Rahmen so aussieht. Alle Roststellen sind weg. Auffällig ist der Flansch, da war etwas Rostfraß und es sind recht tiefe Dellen da. Ich denke aber, dass das Material noch stark genug ist, so dass ich hier nichts weiter unternehmen muss. Der Rahmen ist jetzt beim Beschichter, der hat leider so viel zu tun, dass es wohl erst in eineinhalb Wochen weiter geht...Ist ja nicht als gäb´s sonst nichts zu tun
Sollte vielleicht so langsam mich ans Teilebestellen machen, damit ich die ganzen Ventile schonmal wieder zusammenbauen kann, dass die Endmontage dann schneller geht...

 

Ach ja hab ein neues Spielzeug
Die Magnetventilspule scheint noch fit zu sein

 

Das Gruppenoberteil wird mir auch noch ein paar Schwierigkeiten bereiten. Trotz langem Bad in Kriechöl wollte die eine kaputte Schraube noch nicht raus. Ich hoffe, dass ausbohren und neues Gewinde schneiden die letzte Möglichkeit ist. Werde erst nochmal Gripzange und langen Hebel ausprobieren...
Sollte jemand noch ein Astoria Handhebel Gruppenkörper und Oberteil haben und nicht mehr brauchen dann einfach mal melden