Erfahrungen mit LaPavoni Giotto Dualboiler PID (GEV2BPID)

Ein kurzzeitiger Temperaturabfall im Kessel bei Bezug ist normal, da kaltes Wasser nachfliesst. Wie viel davon am Ende in der Tasse ankommt, hängt von der Qualität des thermischen Designs des Gesamtsystems, der gewählten Messpunkte und auch der Qualität der Regelung ab.

Wie kommst Du grad auf diese zumindest in Deutschland sehr exotische Maschine statt auf die üblichen Verdächtigen? In dem Preissegment tummeln sich ja einige weiter verbreitete Hersteller.

 

Für mich sieht die der gleichnamigen Rocket verdächtig ähnlich, auch wenn Rocket die selbst nicht als DB anbietet. Ansonsten schätze ich mal Standard E61 Aufbau mit einfachen PID von der Stange, nix Besonderes.
Ich würde eine La Spaziale Vivaldi oder Dream vorziehen.
Schau doch einfach mal hier, da wurden die üblichen Verdächtigen rauf und runter diskutiert: Sammelthread Haushalts Dualboiler Kaufberatung

Was ist denn deine grundsätzliche Erwartung? Schwerpunkt Espresso oder eher milchlastige Getränke? Daran könnte man grundsätzlich mal festmachen, wie sinnvoll ein Dualboiler ist oder ob nicht auch ein Einkreiser ok wäre.
Die Mühle darfst Du nicht vergessen, die schlägt auch noch mit ein paar Hundertern zu Buche.

 

Seit über 1 Jahr habe ich die Pavoni Giotto im Betrieb (Model GEV2BPID) und kann sagen, dass während des Brühens sehr selten Temperaturabfall von 10-12°C merken konnte.
Wie auch crb-ps schreibt, kurzzeitige Temperaturabfall ist möglich wenn der Boyler mit kaltes Wasser nachgefüllt wird. Diese macht sich eher bemerkbar wenn mehrere Espressi hintereinander gemacht werden. Persönlich hatte ich diese Situation wenn mehrere Personen zu Besuch waren, nach der 6. Extraktion sank die Temp. um ca 10°C aber nach ca. 1 min. kam sie wieder auf den eingestellten Wert, bei mir 93°C.
Die Pavoni Giotto hat ein 3. Manometer am Brühkopf. Ich kann mir vorstellen dass dieser durch einen passenden Thermometer ersetzt werden kann.
Nach ca. 14 Wochen ist der 1. Fehler aufgetreten: der Pumpendruck erreicht nicht mehr 9 bar, auch bei der Reinigung mit Blindsieb. Es liegt definitiv nicht an Mahlgrad, Pulvermenge, Tamperdruck o.ä. Das Problem habe ich dem Händler gemeldet, seine Ausweich-Antwort war Verkalkung. Seine Diagnose war falsch. Auch eine zweifache Entkalkung hat nicht geholfen.
Vermutlich ist der Baypass oder die Pumpe selbst kaputt.
Habe keine Lust die 35Kg schwere Maschine mit der Spedition zu versenden um die Antwort zu bekommen, dass es kein Garantiefall ist und folglich einen teuere Rechnung zu bezahlen. Daher plädiere ich für Selbsthilfe, auch wenn dann die Garantie wegfällt.
Eine Frage an die Kaffee-Netz-Community: hat jemand Tipps für die Fehlersuche/Reparatur? ist die Pumpe ein Fluid-O-Tech oder eine ProCon ?
Danke

 

Durchlaufentkalkung? Dann wäre ich mir nicht so sicher wie Du, dass es keine Verkalkung ist. Wie regelmässig hier im KN diskutiert führt diese Variante nicht immer zuverlässig zum gewünschten Ergebnis.

Was für Wasser verwendest Du, wie hart?

 

Das würde ich als daran verdienender Händler auch empfehlen

Letztlich hängt es von den eigenen handwerklichen Möglichkeiten (Werkzeug, Geschick), Willen selbst Hand anzulegen und verfügbaren finanziellen Mitteln ab, ob man es selbst macht oder einen Händler beauftragt. Sinnvoll möglich ist beides, auch Eigenleistung, sofern man es gut vorbereitet und korrekt angeht.

Zerlegen ist auf jedem Fall die sicherere Methode als Durchlaufentkalkung.

 

Ja, das ist eine Risikoabwägung die jeder für sich treffen muß.
Wenn Du korrekt filterst, sollte dann aber eh noch keine Entkalkung nötig sein und Verkakungsschäden sind auch nicht durch Garantie abgedeckt. Ich bin gefiltert mit meiner Maschine mittlerweile im dritten Jahr ohne Entkalkungsbedarf.

 

Laien sind fast alle hier, Profis gibt es nur sehr wenige. Aber mancher Laie schraubt halt trotzdem selber, genau wie Heimwerker im Haus bauen oder renovieren oder mancher an Auto, Motorrad oder Fahrrad schraubt ohne ausgebildeter Mechaniker zu sein. Andere beauftragen für alles Handwerker oder Werkstätten. Ist halt eine Frage der persönlichen Vorlieben und Möglichkeiten, richtig und falsch gibt es da nicht...

Bei so „exotischen“ Maschinen ist die Informations- und ggf. Ersatzteilbeschaffung allerdings etwas schwieriger als bei weiter verbreiteten Geräten und spezifische Forenunterstützung wird aufgrund der geringen Verbreitung auch wenig geben.

 

Neben dem Bianca Thread gibt es auch einen für die Nachrüstlösung: ECM/Profitec Flow Control

Letztendlich ist es eine Frage der persönlichen Experimentierfreude und der verwendeten Bohnen ob man es sinnvoll nutzen kann und will.

 

@cbr-ps: ich verwende Britta-Filter und die Wasserhärte wird auch regelmäßig mit einem billigem TDS-Gerät gemessen, brauche eh keine genaue Werte. Meinst Du den Brühkopf zu zerlegen und reinigen?

 

Die Brita Filter sind sehr schwankend, anfangs mit sehr hoher Filterleistung, zum Ende hin sehr schwach. Insofern hast Du keine zuverlässigen Werte über die Zeit und ein latentes Verkalkungsrisiko bei verhältnismässig hartem Eingangswasser.
Zerlegen bedeutet in Konsequenz alle wasserführende Komponenten. Besonders gefährdet sind dabei Engstellen und Ventile die Heisswasser führen.

 

Zwischenzeitlich wurde das Problem mit dem Druck behobe. War beim Händler und hat den Druck eingestellt. An der Maschinenunterseite gibt es dafür eine Einstellschraube. Seitdem alle OK.