Fiorenzato T69 Bj. 1979

Diskutiere Fiorenzato T69 Bj. 1979 im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Ich habe nicht gesucht, ich wollte gar nicht, aber manchmal wird man gefunden: Ich habe im Internet ein Bild gesehen. Beim Draufklicken hat sich...

  1. ghaffy

    ghaffy Mitglied

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    Ich habe nicht gesucht, ich wollte gar nicht, aber manchmal wird man gefunden: Ich habe im Internet ein Bild gesehen. Beim Draufklicken hat sich herausgestellt, es ist eine Verkaufsanzeige. Diese Mischung aus Citroen Typ H und 1965er Piaggio Ape mit Wellblech-Aufbau hatte es mir sofort angetan.
    Für kleines Geld, weil als "defekt" angeboten, kam sie heute per Paketboten ins Haus: Alle Teile original und dran, am Motorkondensator ist ein Datum aufgedruckt: 1979

    Der Verkäufer hatte sie - sagt er - seit einigen Jahren als Deko-Stück im Hause stehen. Einmal hatte er sie versucht einzuschalten, da sind die Sicherungen geflogen. :cool:

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    Die Fiorenzato T69 wurde ja unter verschieden Labels angeboten, ein ausführlicher Resto-Thread über eine Conti-Version findet sich ja hier von Kafin, außerdem habe ich u.a. auch einen in einem französischen Forum gefunden.
    Aus allen T69-Threads geht jedenfalls hervor, dass die Motorenverkabelung zerbröselt und die Motorzuleitungen, Schalter usw. jedenfalls zu erneuern sind.

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    Damit habe ich also gerechnet, und natürlich mit der üblichen Sauerei in alten gebrauchten Mühlen, wie man sie aus etlichen Restaurations-Beiträgen samt grauslichen Bildern kennt.
    Also habe ich "die Neue" also gleich mal ordentlich zerlegt (nicht ohne umfassend zu dokumentieren, man will ja schließlich am Ende keine Schrauben übrig haben ;) ). Tja, alles wie erwartet: zerbröselte Kabel, jahrzehntealter Grind in Dosatore, im Mahlwerk, eigentlich überall. :eek:

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    Am "schönsten" sicherlich die Motorkabel mit durchgeschmorter Isolierung, die Kupferlitzen angebacken am Alu-Korpus. :cool:
    Nach den Conti-Mühlen-Bildern von Kafin habe ich die Mühle gar nicht erst angesteckt. gut war's! Zumindest wäre der FI geflogen.

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    Offenbar war schon jemand dran: Denn die unter Motorschale war verkehrt montiert, sodass das Lager nicht in der unteren Lagerbuchse war. Aber alles in allem nur die erwartbaren Katastrophen.

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    Es ist meine erste Mühlenrestauration. Und ich bin für jeden Rat und jede Unterstützung dankbar.

    Heute möchte ich mit dem Multimeter noch Klarheit über die Wicklungen erhalten. Wenn die in Ordnung sind, dann gibt es jedenfalls morgen einen neuen Motorkondensator (12.5 µF steht am alten aus 1979) und neue Lager. Der Kippschalter lässt sich zerlegen. Bin auf den Zustand der Kontaktflächen neugierig.

    Ansonsten bleibt das eine Dosatore-Mühle, allenfalls mit "Rutsche". :)

    Hier noch ein paar Bilders. Das ist ja das Wichtigste. ;)

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  2. ghaffy

    ghaffy Mitglied

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    So, liebe Elektro-Experten, ich bitte nun um Unterstützung.
    Ich bin ja Völkerkundler, habe also nichts Anständiges gelernt, durch jahrzehntelanges Selbermachen (Völkerkunde ist ja eine brotlose Kunst) im Haus und am Boot habe ich allerdings eine gewisse Routine im äffischen Abarbeiten von Anleitungen, Rezepten und Verfahrensweisen entwickelt. Es besteht also wenig Anlass zur Befürchtung, dass ich durch einen unbeabsichtigten Stromstoß zu Tode kommen würde. ;)

    Aus dem detaillierten Bericht von @kafin und seiner Conti habe ich ja schon sehr profitiert. So habe ich erst gar nicht versucht, den Stator aus dem Gehäuse zu bekommen. Auch der Stator meiner T69 hat zwei schwarze (~0 Ohm), zwei grüne (~29 Ohm) und zwei rotbraune (~ 11 Ohm) Zuleitungen.
    Außerdem gibt es einen 12,5 µF MKP und einen allpoligen Ein-/Ausschalter.
    (Es war noch ein automatischer Nachmahl-Schalter im Dosatore, den ich entfernt habe und nicht mehr einzubauen gedenke. Der bleibt daher hier unberücksichtigt).

    Aufgrund der zerfressen Kabel am Stator löte ich nun neue an (samt Schrumpfschläuchen usw.)

    Zum Anschluss habe ich dann allerdings ein paar Fragen:
    Wenn ich die Ausführungen zum Kondensatormotor richtig verstanden habe, dann wäre das der prinzipielle Anschluss. oder?
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    Nun gibt es aber mehrere Möglichkeiten:
    1. An welche Impedanz kommt der Kondensator? Die rote Wicklung hat 11 Ohm, die grüne 29 Ohm.
    2. An welches Ende der jeweiligen Wicklung der Kondensator kommt, hat ja Einfluss auf die Drehrichtung, oder? Findet man das durch Ausprobieren heraus?
    3. Und schließlich: Wo werden die beiden Leitungen für die Thermosicherung angeschlossen?

    Ich wäre euch wirklich sehr verbunden, falls mir da jemand helfen könnte.
    Danke schon mal.
     
  3. ghaffy

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    Kurzer Zwischenbericht:

    Alte Lager raus, neu Lager rein. Sogar auf den Lagersitzen war Kaffeedreck. Eigentlich unglaublich, wie der da hinkommt. o_O

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    Neue Anschlusskabel angelötet. Da ich nicht - wie @kafin - Elektrotechniker bin, muss ich die neuen Kabel nicht mit schönen Bindfänden an die Wicklung stricken, ich darf als E-Banause Kabelbinder nehmen. ;)

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    Dann habe ich auf meine Interpretationsfähigkeiten hinsichtlich des Anschlusses gezählt und die ganze Chose angeschlossen (außer die Kabel der thermischen Sicherung, da bin ich nicht sicher, ob die einfach wie ein BiMetall-Schalter funktioniert und einfach L1 drüber läuft. Die Frage ist noch offen und über Unterstützung würde ich mich freuen!).
    Dem Butterbrot-Prinzip folgend (fällt immer auf die falsche Seite), lief der Motor erst linksrum, muss aber lt. Mahlscheiben rechtsdrehen. Also umgeklemmt und nochmals: Läuft, praktisch lautlos (muss ja auch, ohne Scheiben und mit neuen Lagern).

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    Der Kondensator von 1979 funktioniert also, aber ich habe dennoch einen neuen bestellt. Ebenso Mahlscheiben und einen niedrigen Hopper.

    Gereinigt ist nun, und morgen stelle ich mich an den Schleifbock und mache Madame hübsch.
    Bin froh, dass sie läuft, die Wicklungen also in Ordnung sind. :)
     
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  4. #4 caffeefrank, 01.12.2017
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    Sieht toll aus. Eigentlich sollten Folienkondensatoren nicht altern. Anders bei Elkos.
     
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  5. #5 Cappu_Tom, 01.12.2017
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    Da frage ich mich, wozu ich Elektrotechnik studiert habe und nicht Völkerkunde ;)
    Super gemacht!
    richtig!
    Auch wenn sie kaum altern, ausfallen können sie trotzdem ;)

    Eine Kleinigkeit:
    wenn du die Lusterklemmen belässt, dann Adernendhülsen verwenden
    alternativ dazu verlöten und mit Schrumpfschlauch isolieren
     
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  6. ghaffy

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    Danke für den Tipp. Ich werde löten. Für die Klemmen ist ohnedies zuwenig Platz. Da ist der MKP und dann noch das Lüfterrad. Sieht aus, als wäre da mehr Platz, ist aber nicht wirklich. Danke auch für die Auskunft zur thermischen Sicherung. :)
     
  7. ghaffy

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    So, das war's vorerst einmal. War nicht so schlimm wie erwartet. Jetzt warte ich noch auf neue Mahlscheiben, dann steht der Verwendung nichts mehr im Wege. Der Aufwand war im Wesentlichen Groschenmaterial: ein paar Kabel, Schrumpfschläuche, ein paar Schräubchen und Gummifüße. Beim Polieren hätte ich fleißiger sein können... :rolleyes:

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  8. #8 turriga, 03.12.2017
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    Schön, dass diese nun wiederbelebt wurde, in den Einsatz kommt, toll.
    Denke, ich habe hier das etwas andere Vorgängermodell:
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  9. ghaffy

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    Ja, ich habe die schon bewundert im KN (und einige andere auch). Ich fürchte, ich muss nochmal an den Polierbock. Mein Unterteil ist ja eine Schande. :D
    Die hat doch den "senkrechten" Hebel am Dosatore, oder?
     
  10. #10 turriga, 03.12.2017
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    Nein, der ist "konventionell".
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    Ich glaube aber, diese hier noch nicht gesehen zu haben. Ist wunderbar kompakt, passt ganz hevorragend etwa zu einer Faemina.
     
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  11. #11 Santelmo, 03.12.2017
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    Tip: deiner Frau weder sagen, dass du beim Völker-Selbermachen an antike Kaffeemühlen denkst, noch dass das für dich Routine ist, noch dass du dabei nach Anleitung vorgehst ... wäre ja schade drum, nachdem es nun jahrzehntelang gutgegangen zu sein scheint...
     
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  12. ghaffy

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    Ah, verwechselt mit dieser. :oops:

    Ja, die Höhe ist attraktiv: ohne Campana sind das grade mal 30 cm. Mit der kleinen Campana von Quamar (H 14 cm), die vom DM her draufpassen sollte, kommt sie grade mal auf 44 cm. Fast zierlich. :)
    Ich beneide dich um den gestuften Säulenfuß. Wirklich schön.
     
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  13. kafin

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    Das ist allerdings eine fiese Arbeit. Der Fuß meiner T69 war ja lackiert. Und der Lack war dermaßen hartnäckig und hat sich einem Abbeizer und moderaten manuellen Schleifversuchen wiedersetzt, so dass ich ihn letztlich maschinell mit der Bohrmaschine entfernt habe. Der einzige von der Form passende Schleifzylinder, den ich im Baumarkt bekommen hatte, hatte die Körnung 160 oder so ähnlich. Es folgten viele Stunden (10 reicht vermutlich nicht) manuelle Schleifarbeit bis Körnung 800 (oder waren es 600 oder gar 1000?), bis ich überhaupt erst mit dem Polieren anfangen konnte. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Ein Profi hätte das aber sicherlich noch schöner hinbekommen.
     
  14. ghaffy

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    Die Auswurföffnung am Mahlwerk für den Kaffee ist eine tangentiale Bohrung mit 28 mm Durchmesser. Das ist zufällig das Maß von Installationsrohren aus Kupfer. Mit einem 90°-Bogen geht das nicht, es sind wohl eher 105° o.ä. Also habe ich mich in Weichlöten versucht. Ich habe das heute von einem 4-Minuten-Youtube-Lehrgang gelernt, was man unschwer erkennen kann.

    Aber es funktioniert bestens.

    Nun ist die T69 ein Direktmahler mit Dosatore, oder wie nennt man das? ;)
    Leider sind die Mahlscheiben so fertig, dass das Ergebnis nicht zu gebrauchen ist.
    Aber immerhin: Morgen oder übermorgen sollten sie kommen...

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  15. kafin

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    Gibt es das Weichlötzinn für Kupferrohre in bleifrei?
     
  16. ghaffy

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    Umgekehrt ist schwieriger: ;)
    Blei in Loten ist praktisch verboten. Zumindest seit 2006 (RoHS) im Elektr.-Bereich.
    Fittingslot ist sowieso bleifrei, weil es nur für den Kaltwasserbereich geeignet wäre (und auch mal dort erlaubt war). Für Warmwasser oder Heizung ist SnCu3 üblich.
    (Weil man von Völkerkunde nicht leben kann, mache ich in Normen. :( Ist nicht so spannend, ernährt aber die Kinder. :cool:)
     
  17. kafin

    kafin Mitglied

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    Die armen Kinder. Wie nahrhaft ist denn zum Beispiel eine EN ISO 9001? :)

    PS: Mit genügend Nussnougatcreme geht es vermutlich...
     
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  18. ghaffy

    ghaffy Mitglied

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    So, abschließend gilt es noch über zwei Niederlagen zu berichten:

    1. Vertraue keinem Hochbauingenieur.
    Wenn etwas nicht wie erwartet funktioniert, habe ich in der Regel präventiv ein schlechtes Gewissen, weil ich als ahnungsloser Schöngeist mich an technischen Dingen vergangen habe, die man besser Experten überlässt.
    Ich habe also die Mühle nun mit den neuen Mahlscheiben angeworfen und versucht, mit minderwertigen Bohnen an den richtigen Mahlgrad heranzutasten. Kaum kam ich jedoch in die Nähe von "fein", haben die Maschine Mut und Kraft verlassen und sie blieb abgewürgt stehen: kein Kraft, kein Drehmoment. Ich habe also was falsch gemacht.
    Am Einphasen-Kondensator-Motor fielen mir folgende Fehlerquellen ein:
    a) eine Wicklung im Eimer
    b) Kondensator im Eimer
    c) Kondensator an der falschen Wicklung angeschlossen.​

    a) Die Wicklungen hatte ich ja durchgemessen, siehe oben: 11 und 29 Ohm und keine Schluss zueinander.
    b) Der neue Kondensator ist zwar noch nicht eingetroffen, aber hier haben mir - siehe oben - Experten glaubhaft versichert, dass Folienkondensatoren nicht altern. Außerdem habe ich nachgelesen: MKP sind sogar selbstheilend (was auch immer das heißt), verfügen also über das Geheimnis des ewigen Lebens.
    c) Um das Forum nicht über die Maßen zu beanspruchen, habe ich also meinen Freund, einen Baumeister, angerufen, in der Hoffnung, er hätte im Zuge seiner Ausbildung mehr als bloß Oberstufen-Physik kennengelernt. Meine Frage an ihn war: Ist es für das Drehmoment entscheidend, ob der Betriebskondensator an der Haupt- oder an der Hilfswicklung hängt? In meiner Zeichnung oben habe ich - wie in Wikipedia gezeigt - den MKP an die Hilfswicklung gegeben (nur fürs Archiv: das ist jene mit mehr Ohm, falls eines Tages ein vergleichbarer Laie wie ich vor einem ähnlichen Problem steht. o_O ).
    Allerdings - die Drehrichtung hat nicht gepasst. Daher habe ich "umgeklemmt". Dann passte die Drehrichtung. Worauf ich nicht geachtet hatte: Der Kondensator hing nun an der Hauptwicklung. Die Drehrichtung stimmte, der Motor drehte, also was soll's.

    Mein Freund, der Baumeister (sein Name ist nicht Bob), meinte: "Nein, das ist egal. Auf unseren Baustellen haben wir manchmal Wechselstrom-Mischmaschinen. Die haben auch einen solchen Motor. Da ist es egal, wo man den Kondensator anschließt,"

    Nun, musste also tatsächlich der Kondensator kaputt sein. Weil ich aber schon dabei war, habe ich wieder umgelötet: Kondensator an die Hilfswicklung, aber an "die andere" Zuleitung, sodass die Drehrichtung stimmte.
    Dann neuerlicher Versuch: Heureka! Die Maschine hat volles Drehmoment!

    Was lernen wir daraus? Eine Kaffeemühle ist keine Mischmaschine und Bauingenieure haben von Elektrik nicht mehr Ahnung als Philosophen.
    Als Tipp für Leute wie mich, die sich in der Zukunft an Kaffeemühlen versuchen: Der Kondensator muss an die Hilfswicklung.

    Meinen Freund habe ich natürlich damit konfrontiert. Seine Antwort war "Meine Leute auf der Baustelle trinken keinen Kaffee, die trinken Fruchtmolke. Aber als Wiedergutmachung bekommst du von mir ein Kilo von dem Elefantenschiss-Kaffee, von dem du mir mal erzählt hast."
    Nun, man wird sehen, ob er an Black Ivory kommt, und ob er wegen des Preises nicht eher Riechsalz anstatt Kaffee benötigt. :eek:

    2. Auch schön gemahlene Billigstbohnen sind scheußlich.

    Das zweite Unglück: Die Fiorenzato mahlt nun schön und gleichmäßig und trotz der vielleicht 350 Watt bei 63er Mahlscheiben auch sehr kraftvoll. Und weil das Mahlgut so schön ausgesehen hat und auch hervorragend roch, habe ich eine Espresso zubereitet. :mad: Jetzt habe ich Sodbrennen,
     
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  19. #19 Cappu_Tom, 06.12.2017
    Cappu_Tom

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    Ich sehe schon, Völkerkunde als neuer Standard für universelle Allgemeinbildung ;)
    Nicht nur der Schaltplan ist gelungen, sondern auch dessen praktische Interpretation!

    Zum "Geheimnis des ewigen Lebens": sollte sich im Inneren des Kondensators dank der hauchdünnen Papier/Kunststoffisolation mal ein Kurzschluss ereignen, so verdampft am Ort des Geschehens punktuell die "noch hauchdünnere" Metallbeschichtung und alles ist wieder gut.

    Zur möglichen Ehrenrettung deines Freundes - Bauingenieure sollte man ja pfleglich behandeln, wer weiß ...
    Unter Steinmetzschaltung versteht man eine Methode, "normale" Drehstrommotoren (3 Wicklungen) mittels Kondensator am Einphasennetz zu betreiben. Da gibt es dann per definitionem auch keine Hilfswicklung, die man verwechseln könnte.

    Möge der "Schöngeist in dir" trotz aller Tücken der Technik weiterhin die Oberhand behalten, Tom :)
     
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  20. ghaffy

    ghaffy Mitglied

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    Ich bin begeistert!:) Ich bin bei unterschiedlichsten Völkern an unterschiedlichste Dinge geraten, an welche sie glauben: Baumgeister, magische Steine, verwunschene Ameisen. Verdampfende Metallbeschichtungen können da ohneweiters mithalten. :D

    Na gut, werde ihm zugutehalten, dass ein Urahn seiner Zunft (ein Steinmetz) schon in der Gotik Baumaschinen phasensparend beschaltet hat. ;)

    Danke und Gruß
    Andreas
     
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Fiorenzato T69 Bj. 1979

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