Siebträgermaschine für langen Kaffee/Cafe Creme

Guten Morgen,

ich lese hier nun schon länger still mit aber da ich noch kein Thema gefunden habe, welches meine Anforderungen zu 100% abbildet, mache ich einfach mal einen neuen Thread auf (auch auf die Gefahr hin, dass einige Punkte schon mehrfach diskutiert wurden).

Ich möchte mir demnächst eine neue Kaffeemaschine kaufen und da meine Eltern seit mehreren Jahren eine Siebträgermaschine besitzen und ich das quasi „von Haus aus“ gewohnt bin diese zu nutzen möchte ich mir auch eine Siebträgermaschine anschaffen. Meine Eltern haben eine Minivivaldi II, welches an sich eine sehr gute Maschine ist, allerdings ist die Aufheizzeit für mich ein Manko, weshalb ich mich eher in Richtung Thermoblock-Maschinen umsehen will.

Ich bin jetzt nicht der klassische Espresso oder Cappuccino-Trinker, mein favorisiertes Getränk ist eigentlich der lange Kaffee oder Cafe Creme – je nachdem wie man das auch betiteln möchte. Hiervon trinke ich morgens jeweils einen und Fr.-So. nachmittags nochmal 1-2 Tassen.

Milchprodukte rücken eher in den Hintergrund und ich habe auch kein Problem damit auf Espresso zu verzichten, wenn ich mir keine zweite Mühle für einen anderen Mahlgrad hinstellen möchte.

Nun mag vielleicht die Frage aufkommen, wieso ich mir keinen VA hole: grundsätzlich wäre das natürlich auch möglich, ist aber geschmacklich etwas Anderes und ich mag einfach den vergleichsweise einfachen Aufbau eines Siebträgers hinsichtlich des Reinigungsaufwandes. Gerade mit einem Thermoblock hält sich dieser ja sehr in Grenzen (zumal wir sehr weiches Wasser haben).

Im Thermoblock-Bereich bin dann recht schnell auf Quickmill und Ascaso gestoßen, wobei mir Quickmill optisch nicht wirklich zusagt (auch wenn der Preis um ein vielfaches geringer ist). Eine PID-Steuerung sollte denke ich an Bord sein, auch wenn ich sie anfangs vielleicht nicht nutze. In dem Fall gehe ich nach dem Motto „haben ist besser als brauchen“. Nun gibt es ja die Ascaso Dream PID, die Steel Uno PID und die Steel Duo PID. Da ich keine oder nur sehr wenig Milchgetränke zubereiten möchte, stelle ich mal die Duo etwas in den Hintergrund, bei der Uno habe ich aber von Problemen mit dem Ventil für den Dampf gehört – ist das noch aktuell oder betrifft das die neuesten Maschinen nicht mehr. Da mir die Ausführung der Tropfschale bei der Dream nicht wirklich gefällt bleibt am Ende „nur“ die Steel Uno PID, welche ja hier im Forum auch oftmals gelobt wird.

Als Mühle würde ich auf den „Foren-Klassiker“ Eureka Mignon Specialita oder Magnifico gehen (letztlich eine Frage des Angebots beim Händler).

Was meint ihr zur Kombination von Steel Uno PID und Mignon Specialita/Magnifico für die Zubereitung von langem Kaffee/Cafe Creme? Taugt das oder gibt es eine andere Maschine, die für diesen Anwendungsfall prädestiniert ist?

Die Bereitstellung der Wassermenge ohne großartigen Temperaturabfall sollte ja für den Thermoblock keine Schwierigkeit darstellen.

Vielen Dank im Voraus.

Gruß Leonard

 

Probiert habe ich solchen Kaffee ehrlich gesagt noch nicht, ich weiß aber, dass ein frisch gemahlener Kaffee und der klassische "Melitta-Filter" sehr gute Ergebnisse liefern können.

Mir ging es da weniger um das Schäumen an sich sondern viel mehr um das Drehventil, welches bei der Uno verbaut ist und bei der Duo nicht. Dort soll es wohl schon zu Undichtigkeiten gekommen sein was ich so im Sammelthread zur Ascaso gelesen habe. Grundsätzlich habe ich auch keine Vorurteile ggü. Thermoblöcken was das Schäumen angeht, mit der La Spaziale hab ich jetzt auch noch nicht soo viel geschäumt, als dass ich dann groß Umlernen müsste.

Da hab ich mich vermutlich noch zu wenig mit Mühlen beschäftigt was das angeht.

Gut das ist natürlich ein Argument. Mein Gedanke war, dass es beim "Durchlauferhitzerprinzip" nicht auf die Wassermenge ankommt, da ja fortlaufend Wasser erwärmt werden kann. Beim Boiler hab ich unter Umständen einen Temperaturabfall, sobald mal neues Wasser in den Boiler gepumpt wird (wenn der nicht übermäßig groß ist). Dass ich das Wasser beim langen Kaffee schneller entnehme und es dadurch für kürzere Zeit im Thermoblock verweilt ist natürlich richtig - hatte ich zugegebenermaßen so nicht auf dem Schirm.
Beim Boiler hab ich halt wieder das "Problem" mit der größeren Aufheizzeit, insbesondere wenn der Boiler dann so groß ist, dass ich problemlos den langen Kaffee zubereiten kann.

Wäre grundsätzlich eine alternative, ist aber halt wieder mit mehr zeitlichem Aufwand verbunden. Kaffeepulver mahlen, Wasser erhitzen, Kaffee aufbrühen - das ist halt Zeit, die ich zusätzliche benötige. Beim ST schalte ich ihn ein, geh ins Bad und wenn ich wieder rauskomm ist der idealerweise durchgeheizt und ich kann den Kaffee extrahieren.

Ich hätte auch kein Problem vom langen Kaffee z.B. zum Americano umzuschwenken, müsste ich halt mal probieren, wie mir das taugt.
Grundsätzlich bin ich da relativ offen, sehe aber aktuell eher die Vorteile beim Thermoblock als bei der Boiler-Maschine.

 

Das meinte ich ja mit dem "Melitta-Filter", ist mir aber wie oben geschrieben vom Aufwand bzw. den Handgriffen her zu umständlich.
Americano müsste ich tatsächlich mal ausprobieren.

Und genau das habe ich gemacht und habe festgestellt, dass keiner der vorhandenen Threads das Thema in der Art behandelt. Falls ich doch was übersehen habe, dann sorry.

Wie gesagt: ich bin da grundsätzlich relativ offen, wenn es ein guter Filterkaffee ist - warum nicht.
Preislich ist die Kombination auf jeden Fall unschlagbar und einen Siebträger könnte ich mir auch in ein paar Jahren immernoch kaufen.
Was ich allerdings bisschen gewöhnungsbdürftig finde ist die Optik der Moccamaster Cup One, da mach die Acaso schon um einiges mehr her.
Gäbe es denn noch Alternativen zu der Maschine? Grundsätzlich wäre das aber schon ein guter Ansatz, vielen Dank.

 

Guten Morgen,

erstmal vielen Dank für die Rückmeldungen und Vorschläge - einiges davon hatte ich vorher gar nicht so auf dem Schirm.

Um es nochmal zusammenzufassen: ich Suche eine Maschine bzw. Kombination aus mehreren Maschinen, mit deren Hilfe ich mit relativ wenig Aufwand und in vergleichsweise kurzer Zeit eine große Tasse guten Kaffee zubereiten kann. Mein morgendliches Ritual ist relativ knapp getaktet, lediglich die Zeit für eine große Tasse Kaffee zum Lesen der Zeitung lasse ich mir nicht nehmen, mit einem kleinen Espresso würde ich da nicht glücklich werden. Cappuccino wäre natürlich eine Möglichkeit, erfordert aber für das Aufschäumen der Milch wieder zusätzlichen Aufwand.

Grundsätzlich hab ich mich jetzt nicht auf eine Maschine eingeschossen, der KVA ist aufgrund der Komplexität der Komponenten und wegen des Reinigungsaufwandes aus dem Rennen, solange nichts kaputt geht ist alles in Ordnung aber da die Hauptkomponenten oftmals aus Plastik sind, bleibt das nicht aus. Außerdem natürlich geschmacklick nicht das "Nonplusultra", wobei es sicherlich die bequemste Möglichkeit ist.
ST ist auch erstmal zurückgestellt, da ein langer Kaffee nur mit Kompromissen möglich ist - hier bliebe nur der Americano als Möglichkeit und da muss ich erstmal schauen, ob der mir schmeckt als dass ich dafür rund 2.000,- € investieren würde.
Übrig bliebe dann noch der Filterkaffee oder eben French Press. Hab ich beides schon getrunken, zwar mit Sicherheit nicht in der entsprechenden Qualität aber wäre natürlich auch eine Möglichkeit.

Was den zeitlichen Aufwand angeht gibt es zwei Möglichkeiten:
- ich stehe auf, mahle das Pulver, mach die Maschine fertig und diese bereitet den Kaffee selbstständig zu, während ich im Bad bin (Beispiel Moccamaster)
- ich stehe auf, schalte die Maschine an, diese heizt auf, ich komme aus dem Bad und bereite den Kaffee selbst zu (Beispiel ST)

Alles, was mehr Handgriffe erfordert ist für mich schon fast wieder zu umständlich, d.h. wenn ich das Wasser selbst erhitzen und aufgießen muss, ebenso fände ich eine Handmühle nicht ideal.
Ihr merkt schon, dass es mir in erster Linie um einen guten Kaffee und nicht um die "Zelebration" der Zubereitung geht.

Den Ansatz mit dem Moccamaster finde ich sehr gut, da sich das relativ gut in meinen Ablauf integrieren lassen würde. Was mich an der Fellow Ode stören würde ist das Single Dosing, da ich das in meinen Augen nicht wirklich benötige und da das Abwiegen der Bohnen wieder mehr Handgriffe erfordert. Mir wäre tatsächlich eine Mühle mit Hopper und Timer am liebsten, so dass ich auf Knopfdruck die korrekte Menge an Kaffeepulver geliefert bekomme. Während des Mahlvorgangs könnte ich dann schonmal Wasser einfüllen und die Filtertüte einsetzen. Gibts ne Mühle mit der Ausstattung, die filterkaffeetauglich ist?

Hab mich auch mal nach Alternativen zum Moccamaster umgesehen aber in der Kategorie Kaffeemaschinen muss ich wohl damit leben, dass ich mir einen "Plastikbomber" in die Küche stellen muss.

 

Gut die Baratza ist mir dann preislich doch etwas "too much", die Eureka könnte ich mir gerade noch so vorstellen.

Die wurde ja weiter oben vorgeschlagen aber hat leider keinen Timer bzw. müsste ich die Kaffeebohnen immer vordosieren um die entsprechende Kaffeemenge zu erhalten.

Edit:
Blöde Frage: gibts ne Mühle mit Timer, die beides kann - also Filterkaffee und ST?
Geht jetzt nicht drum ständig zu wechseln, mit geht es eher darum, falls ich doch mal in Richtung ST gehen will, dass ich dann nicht zwingend eine neue Mühle brauche.

 

Ah okay d.h. man kommt um einen Wechsel der Mühle nicht drum rum wenn man nicht irgendwelche Kompromisse eingehen will.
Wie schaut es denn mit der Baratza Virtuoso+ aus? Soll ja laut Beschreibung für Filterkaffeemaschinen konzipiert sein und hätte auch einen Timer.
Preislich etwas attraktiver als die Eureka.