Selbstbau: Mobile Hebel-Siebträgermaschine mit Gasbetrieb

Hallo,

ich würde gerne meine grobe Idee von einer mobilen Hebel-Siebträgermaschine mit Gasbetrieb mit euch teilen. Ich bin neu in diesem Forum und wäre interessiert, ob diese Idee bei jemandem Anklang findet und ob jemand im Raum Heidelberg Interesse hätte mitzuwirken.

Kurz zu mir: Ich promoviere in Informatik an der Uni Heidelberg. Im letzten Jahr habe ich ein Coffee-Bike selbst gebaut und verwende es gelegentlich als gewerbliche Einnahmequelle bei Veranstaltungen. Der Bau des Bikes hat mich an die Technologie von gasbetriebenen Siebträgermaschinen herangeführt.

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Ich habe gemerkt, dass theoretisch keinerlei Strom für die Erzeugung von Espresso notwendig ist. Die einzigen Energiequellen sind Gas zur Erhitzung des Wassers im Kessel und die Hebelkraft zur Erzeugung des Brühdrucks. Die Regulierung des Gasdrucks und damit des Kesseldrucks und damit der Temperatur des Wassers funktioniert komplett analog. Ich halte das für ein sehr elegantes Design.

Die Unabhängigkeit vom Strom ermöglicht es die Maschine autonom zu betreiben. Das Coffee-Bike ermöglicht es die Maschine mobil zu betreiben. Ich möchte die Komponente des Fahrzeugs eliminieren und gleichzeitig ermöglichen, dass die Maschine auf einfache Weise (z.B. in einem Rucksack) mitgenommen werden kann. Ich fände die Vorstellung jederzeit an jedem Ort einen Espresso aus einer Siebträgermaschine trinken zu können sehr motivierend.

Es gibt zwar alternative Möglichkeiten zur mobilen Espressozubereitung, allerdings erfordern diese oft das Vorkochen von Wasser und sprechen mich persönlich weniger an.

Eine Hebel-Siebträgermaschine so zu entwickeln, dass sie autonom betrieben werden kann und noch dazu leicht zu transportieren ist bringt aus meiner Sicht folgende Herausforderungen mit sich:

• Gewicht
  • Um die Maschine zu transportieren, muss das Gewicht so leicht wie möglich sein. Ein erster Meilenstein könnte <10 kg sein. Ein erleichternder Faktor ist, dass der Kessel kein großes Volumen benötigt und damit auch weniger dicke Wände benötigt.
  • Als schwieriger sehe ich die Gewichtsreduktion der Brühgruppe an, da sie einerseits schwer selbst zu entwickeln ist und andererseits durch mehr Material eine bessere Temperaturstabilität erlangt. Hier muss ein Kompromiss gefunden werden. Eine erste Idee war hier die Brührgruppe einer Europiccola-Maschine als Ansatzpunkt wiederzuverwenden.
• Größe
  • Ein Wassertank muss integriert werden. Ein Volumen von 300ml reicht für knapp 10 Espressos. Der Kessel müsste allerdings etwas größer sein als das angestrebte Wasservolumen. Man könnte den Kessel allerdings auch noch deutlich kleiner machen, da die Zubereitung von ein oder zwei Espressos pro Aufheizvorgang ausreichen könnte.
  • Die Gaskartusche muss DVGW-konform integriert werden
  • Ein Behälter für vorgemahlenes Kaffeemehl muss integriert werden
  • Ein Aufbewahrungsmöglichkeit für den Siebträger und evtl. Tamper muss integriert werden
• Sicherheit
  • Für den Bau der Maschine müssen DVGW Standards eingehalten werden, die auch für Gasgrills etc. zutreffen. Hier bin ich aktuell nur mit den gewerblichen Voraussetzungen zum Betrieb einer gasbetriebenen Siebträgermaschine vertraut und noch nicht im Bezug auf das Produktgesetz.
  • Die Maschine benötigt aufgrund der Hebelkräfte und des geringen Gewichts einen stabilen Stand.
• Konstruktion
  • Der Kessel sollte aus Kupfer bestehen, da es leichter verarbeitet werden kann als Messing. Eine erste Idee ist ein Kupferrohr mit zwei Endkappen und Anschlüssen silberzulöten. Informationen zu notwendigen Wanddicken für bestimmte Volumen gibts es im Modellbau von Dampfmaschinen.
  • Die Befüllung des Kessels muss auf irgendeine Art und Weise erfolgen können. Möglicherweise durch eine Handpumpe.

Hier gibt es noch deutlich mehr Punkte zu beschreiben. Ich habe bereits ein wenig im Internet gesucht, ob es bereits Produkte in dieser Art gibt. Ich habe keinerlei gasbetriebene mobile Handhebel-Maschinen gefunden. Die einzige mobile Siebträgermaschine, die auffindbar war, ist die "Porta Via" von Rocket Espresso. Sie benötigt allerdings Strom und wiegt ca. 30 kg.

Ich würde mich sehr über Rückmeldungen und Kommentare freuen.

Viele Grüße
Leon

 

Danke für deinen Kommentar und die Links. Sehr hilfreich. Ich hatte im Sinn die Siebträgermaschine für den Privatgebrauch zu entwickeln. Das Mahlen des Kaffees müsste man im Voraus erledigen und das Kaffeemehl mitnehmen.

 

Hm, alles klar, danke für den Input. Ich denke dann wäre eine Handmühle die einzige Möglichkeit. Die Entwicklung einer gasbetriebene Mühle scheint mir zu utopisch.

 

@wurzelwaerk Gute Idee mit dem 12V DC-Motor, daran habe ich nicht gedacht.
@Lancer Das wusste ich nicht, danke, dass du nachschaust