Versuch einer ST-Kaufberatung bis 600€

Das Kaffeenetz ist nicht generell skeptisch bzgl. günstigen Thermoblock-Maschinen, wohl aber bzgl. Haltbarkeit und Reparaturfähigkeit bei Maschinen deines letztgenannten Herstellers.
Und die 3 s Aufheizzeit -für was auch immer - solltest du dann auch noch erwähnen.

 

Falls "gebraucht" eine Alternative wäre - schau mal in Ebay-Kleinanzeigen.
ECM und Bezzera bzw. Baugleich BZ09 ist in dem Budget etwas zu finden.

 

Wie ist denn das Trinkprofil? Für zwei Doppelte Bezüge direkt hintereinander ist eine kleine PID-Lelit temperaturstabil genug. Für Gäste habe ich auch schon noch mehr nacheinander bezogen, ohne dass die Temperatur eingebrochen wäre.

Kleine Kessel sind eigentlich eher ein Problem, wenn man gerne auch mal lange Bezüge (Lungo) macht oder sich Wasser für Tee entnehmen möchte oder so.

Spielt Milchschaum eine Rolle? Der Dampf der Lelits ist trocken und gut und absolut ausreichend für zwei doppelte Cappuccino vorhanden. Bauartbedingt ist das Dampfen aber eben mit (kurzer) Aufheizzeit auf Dampftemperatur und (etwas längerer) Abkühlzeit für den nächsten Espresso verbunden. Für 4 einfache oder zwei doppelte Cappuccino bezieht man dann erst alle Espressi und schäumt danach die Milch auf einmal.

 

Die Anzeige des PID oder die tatsächliche Bezugstemperatur?
Das nachströmende kalte Wasser senkt die Boilertemperatur in der Nähe des Messfühlers, was auch das PID anzeigt. Interessant wäre mal zu messen, was davon wirklich im Siebträger ankommt. Leider habe ich keinen bodenlosen ST und Sieb zum Opfern, sonst hätte ich es längst mal an der PL42 meiner Eltern gemacht.

 

Dem Geschmack nach zu urteilen ist die Temperaturstabilität innerhalb des Bezuges absolut in Ordnung. Die Anzeige zeigt, wie schon erklärt wurde, nur die Temperatur oben im Kessel. Natürlich sinkt di sofort und schnell durch das kalte Frischwasser, aber das sagt rein gar nichts über die Bezugstemperatur aus.

 

Aber das hatte wir doch erst vor nicht allzu langer Zeit. Für den einen reicht's, für den andern nicht. Hängt auch ab von der Bohne und Röstung. Solange keine Messungen IM Sieb während des Bezugs vorliegen, lassen sich die Maschinen nicht untereinander vergleichen.

Der Pippa-Kessel kommt mir vergleichsweise riesig vor, überall steht was von 0.45 L, auch auf der Website, keine Ahnung ob das so stimmt

von der Silvia gibt es auch ältere Gehäuse-Varianten (Audrey. Lucy), die als Gebrauchte vermutlich billig weggehen. Obacht, die neueste hat eine umstrittene Standby-Funktion.

Ansonsten mit 58er Sieben & MV & OPV fällt mir noch ein:

- Isomac Venus (*)
- die neue(re) Bezzera Hobby
- Ascaso in verschiedenen Varianten (Basic, Arc. Steel)
- die neue alte Classic, endlich wieder mit Alukessel und MV, aber leider ohne das alte OPV, das sich aber nachrüsten ließe
- ECM Casa (neu deutlich über dem Budget)

(*) hab nix darüber gefunden, ob die neue ein OPV im Kaltwasserbrereich hat, die alte hatte es nur im Heißwasserbereich.


Ich würde grundsätzlich gebraucht kaufen, der Preisverfall ist sehr hoch, und oft gibt es Vorführgeräte oder kaum genutzte Maschinen sehr günstig.

 

Die Thermoblöcke haben den größten "Kessel", da Durchlauferhitzer.
Das Fragezeichen beim Magnetventil: kein Magnetventil da sie keins brauchen. Andere Technik.

Die Stretta (0820) hat ein Kunststoffgehäuse, die 3000 Blech. Das Innenleben ist fast gleich ( die Ulka-Pumpe sitzt an einer anderen Stelle).
Mir hat ein Expansionsventil bisher nicht gefehlt.

 

Die aktuellen Quickmill Thermoblockmaschinen besitzen sehr wohl ein Magnetventil. Das ist allerdings im Frischwasserzulauf vor dem Thermoblock positioniert und hat folglich eine andere Funktion, als bei anderen Systemen, wie z.B. dem E61-Brühkopf.

Weil der Threadstarter @taurui anscheinend (noch) nicht technisch über die Funktionsweise mancher Thermoblockmaschinen orientiert ist, hier also eine Beschreibung der von @Sekem bereits angedeuteten 'Anderen Technik'.:

Beim Quickmill Thermoblock geschieht nach dem Bezugsende / Abschalten der Pumpe systembedingt folgendes:

1. Das simple aber ziemlich geniale Rückschlagventil im Brühkopf (Hohlschraube mit federgelagertem Ventilstift) verschließt die Wasserzufuhr im Brühkopf – splittet quasi das Leitungssystem in den Frischwasserteil, der .v.o.r. dem Brühkopf liegt und dem Duschensieb/Siebträger, der .h.i.n.t.e.r. dem Brühkopf liegt
2. Das vor dem Thermoblock im Frischwasserzulauf installierte Magnetventil schließt und der Restdruck/Restwasser des Thermoblocks/Leitungssystems entleert sich durch den Rücklaufschlauch in den Wassertank
3. Der Restdruck im Brühkopf/Filtersieb wird langsam durch den Kaffeepuck im Filtersieb abgebaut (darum tropft der, je nach Füllung/Mahlgrad, mehr oder weniger stark nach). Der Siebträger sollte daher nicht sofort, sondern etwa nach 30-40 Sekunden entnommen werden. Der Puck sollte sich dann trocken, quasi rückstandslos ausschlagen lassen

Begleitende Information
Der Restdruck beim Quickmill-Thermoblock wird also – anders als z.B. bei einer E-61 Gruppe – durch den Kaffeepuck im Filtersieb abgebaut. Dadurch wird weitgehend verhindert, dass Kaffee-Schmodder in das Duschsieb/Brühkopf gesaugt wird und verschmutzt. Beim E-61-System oder verwandter Technik wird der Druck systembedingt durch das Duschensieb hindurch rückläufig abgebaut und ein Teil des Frischwasserleitungssystems auch für (verschmutztes) Restwasser genutzt. Auf diese Weise werden Kaffeemehlpartikel mit in das Duschensieb und den Brühkopf ‚gesaugt’ und die müssen durch Rückspülen des Leitungssystems mit Kaffeefettlöser beseitigt/vermindert werden (zusätzlich zur regelmäßigen ‚händischen‘ Duschensiebreinigung).
Beim Thermoblock entsteht dieser Effekt systembedingt und durch das Rückschlagventil im Brühkopf eben nicht, darum kann, braucht aber wegen der geringeren Verschmutzungsneigung nicht durch Rückspülen gesäubert werden.

Sehr frühe Quickmill Thermoblock-Modelle besaßen wohl in der Tat kein Magnetventil, aber alle aktuellen Baureihen dürften wohl das vor dem Thermoblock, also im Frischwasserleitungssystem positionierte Magnetventil haben.

Ein Expansionsventil. ist für manchen durchaus 'nice to have', allerdings kein 'must have' .und 'muss' :daher auch nicht zwingend nachgerüstet werden… Es gibt allerdings Quickmill-Thermoblock-Modelle (Evo-Reihe, Modell 3130) mit PID und von außen einstellbarem Expansionsventil.

Quickmill 3000 oder 3004. hier kannst Du die durchaus wichtigen Unterschiede zwischen den Modellen 3000 (Mono-Thermoblock) und 3004 (Dual-Thermoblock) erfahren:
Neuling - Kaufberatung

Abschließend zu Deinem Budget passend der Hinweis, dass es für perfekten Caffè/Cappuccino nicht unbedingt ein teurer Chrombomber sein muss. Schau Dir mal diesen trefflichen Erfahrungsbericht an, der sich im Rahmen Deiner Budgetvorstellung bewegt. Dort wird die Handhabung der Quickmill 0820 (Gehäuse aus ABS-Kunststoff mit Edelstahloberteil, im Inneren baugleich mit dem Modell 3000, mit Manometer und Edelstahlgehäuse) sehr ausführlich von einem Einsteiger mit intensivem Spaß am Gerät beschrieben:
Quickmill 0820, ausführlicher Erfahrungsbericht

So – @taurui, nun kannst Du Deine Tabelle 'wissend' vervollständigen…

Gruß, Sebastiano
.

 

Und sogar ohne irgendwo bei einem Abschlagkasten drauf zu schlagen - fliegt bei mir furztrocken in den Biomüll (wenn ich nicht zu lange warte!)

 

Bei der Venus musst du auf jeden Fall einen Bypass nachrüsten.
Und auch eine PID-Regelung, wenn ich ehrlich bin ;-)

 

Gaggia Classic 2018

Lohnt sich vermutlich nicht.
Kein PID, nervige Öko Abschaltung, hoher Preis.

 

[Verkaufe] - Rancilio Silvia mit RancilioPID